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Pollenallergie

Bei einer Pollenallergie reagiert das Immunsystem auf bestimmte, eigentlich harmlose Eiweißstoffe in den Blütenpollen und leitet Abwehrmaßnahmen ein.

Pollenallergie
© iStock - mladenbalinovac

Neues Allergierisiko: Ambrosia

Ursprünglich wächst es in Nordamerika, inzwischen macht es aber auch hierzulande Allergikern zu schaffen: Das beifußblättrige Traubenkraut, auch Beifuß-Ambrosia genannt. Um Ausbreitung und Auswirkung des Ambrosia-Bewuchses zu erforschen, haben sich europaweit Institute verschiedener Fächer zu dem EU-geförderten Projekt „Atopica“ zusammengetan. Das berichtet das Universitätsklinikum Ulm. Deren Abteilung für Dermatologie und Allergologie leitet den klinischen Teil der wissenschaftlichen Studie.

Ambrosia kann schwere Allergien auslösen

„Die Ambrosia ist zum einen hochallergen. Bereits eine kleine Pollenmenge löst Reaktionen aus. Zum anderen verlaufen Ambrosia-Allergien oft sehr schwer. Das kann ein starker Heuschnupfen sein, eine Bindehautentzündung, ein juckendes Ekzem bis hin zu Asthma“, erklärt PD Dr. Christiane Pfeiffer, Allergologin in Ulm. „Wir möchten herausfinden, ob man auch im Alter noch Allergien neu entwickeln kann. Deshalb nehmen wir auch Menschen ab 60 Jahren in unsere Studie auf.“

Dass Menschen hierzulande überhaupt unter der Ambrosia-Allergie leiden, ist Ergebnis des Zusammenspiels von Globalisierung und Klimawandel. Die ursprünglich in Nordamerika beheimatete Pflanze wurde vermutlich bereits Ende des 19. Jahrhunderts zwischen Getreide und Kleesaaten in die Häfen Europas eingeschleppt. Doch die klimatischen Bedingungen ließen damals noch keine Ausbreitung zu. Mit der Klimaerwärmung ist das nun anders. Heute finden sich Ambrosiapflanzen am Weg- und Waldrand, auf Schutthalden und Baustellen.

Auch in vielen Gärten wächst inzwischen Ambrosia. „Neben der Verbreitung über Gütertransporte ist ein Großteil der in Deutschland erhältlichen Futtermischungen für Vögel mit Ambrosia verunreinigt“, bemerkt Dr. Pfeiffer. Via Pollenflug konnte sich die Ambrosia außerdem über die Westschweiz bis in den Oberrheingraben ausbreiten. Der Schaden ist so erheblich, dass die Schweiz eine Melde- und Bekämpfungspflicht eingeführt hat. Abmähen allein genügt nicht, da die Wurzeln erneut austreiben und Ambrosia bis zu vier Mal im Jahr blüht – und ihre Pollen verbreitet.

Quelle: Allergikus 3/2012

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