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Blutdruckmessung

Die Blutdruckmessung gibt Aufschluss, wie es um das Herz und den Kreislauf der Patienten bestellt ist. Der Blutdruck lässt Rückschlüsse darauf zu, wie intensiv das Herz arbeiten muss, um das Blut an die notwendigen Stellen zu befördern.

Blutdruckmessung
© iStock - dardespot

Blutdruckmessung

Die Blutdruckmessung ist heute ein gängiges Diagnoseverfahren in nahezu allen Arztpraxen und Kliniken. Die Blutdruckmessung gibt Aufschluss, wie es um das Herz und den Kreislauf der Patienten bestellt ist.

Der Blutdruck lässt Rückschlüsse darauf zu, wie intensiv das Herz arbeiten muss, um das Blut an die notwendigen Stellen zu befördern. Der Blutdruck ist kein gleichbleibender Wert. Er ist Schwankungen unterworfen, die von unterschiedlichsten Faktoren beeinflusst werden. Der Blutdruck ist tagesformabhängig und so lässt sich anhand einer einzelnen Messung keine qualifizierte Aussage über den Gesundheitszustand der Patienten treffen. Um beurteilen zu können, ob der Blutdruck zu hoch oder zu niedrig und daher behandlungsbedürftig ist, sind mehrere Blutdruckmessungen in regelmäßigen Abständen zur gleichen Tageszeit nötig. In einigen Fällen kann auch eine sogenannte Langzeit-Blutdruckmessung notwendig sein. Dann tragen die Patienten das Blutdruckmessgerät 24 Stunden mit sich. Das Gerät misst dann in regelmäßigen Abständen über den Tag und die Nacht verteilt den Blutdruck. So kann der behandelnde Arzt beurteilen, wie sich der Blutdruck im Tagesablauf seines Patienten verhält.

Wie funktioniert eine Blutdruckmessung?

Die Blutdruckmessung kann auf zwei unterschiedlichen Wegen erfolgen. Die Medizin unterscheidet hier die direkte, invasive und die indirekte, nicht-invasive Blutdruckmessung.

Direkte Blutdruckmessung: Hierbei handelt es sich um eine invasive oder auch blutige Art der Blutdruckmessung. Sie findet Anwendung in der Intensivmedizin oder in Operationssälen. Für die direkte Blutdruckmessung wird eine Arterie, meistens am Unterarm der Patienten, punktiert und ein Drucksensor eingeführt. Diese Art der Blutdruckmessung ist sehr genau und der indirekten Blutdruckmessung überlegen, doch birgt sie auch das Risiko von Blutungen oder Infektionen. Wird bei einem Patienten eine direkte Blutdruckmessung durchgeführt, wird dies in seiner Krankenakte mit der Abkürzung BD (Blutdruck) oder auch BP (blood pressure) vermerkt. Auch die Abkürzung IBP (invasive blood pressure) ist möglich.

Indirekte Blutdruckmessung: Diese Variante der Blutdruckmessung kennen wir alle. Die indirekte Blutdruckmessung wird von außen mittels einer Druckmanschette mit angeschlossenem Manometer durchgeführt. Daher heißt sie auch nicht-invasive oder unblutige Blutdruckmessung.

Bei der indirekten oder auch klassischen Blutdruckmessung legte der behandelnde Arzt dem Patienten eine Druckmanschette um den Oberarm. Dann pumpt der Arzt die Manschette über den angeschlossenen kleinen Blasebalg soweit auf, bis der Blutfluss innerhalb des Oberarms zum Erliegen kommt. Der Druck, den die Manschette von außen ausübt, führt dazu, dass die Arterien verengt werden und kein Blut mehr durchlassen. Ist dieser Punkt erreicht, lässt der Arzt den Druck der Manschette langsam und regelmäßig ab. Auf diesem Wege öffnet sich die Arterie wieder und das Blut beginnt zu fließen. Zunächst schließt sich das verengte Gefäß nach jedem Pulsschlag wieder, lässt der Druck der Manschette immer weiter nach, reicht irgendwann der Blutdruck wieder aus, um das Gefäß allein offen zu halten.

Während der kompletten indirekten Blutdruckmessung horcht der behandelnde Arzt mithilfe eines Stethoskops auf die Geräusche, die der Pulsschlag verursacht. Die Werte, die bei einer indirekten Blutdruckmessung ermittelt werden, tragen in der Krankenakte die Abkürzung RR (Riva-Ricco) oder auch NIBP (non-invasive blood pressure).

Welche Werte werden bei der Blutdruckmessung ermittelt?

Der Blutdruck wird in einem systolischen und einem diastolischen Wert angegeben. Bei der Angabe der Werte einer Blutdruckmessung steht der systolische Wert zuerst, gefolgt von dem diastolischen Wert. Schreibt der behandelnde Arzt also einen Blutdruck von 130/80 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) auf, so liegt der systolische Wert bei 130, der diastolische bei 80.

Systolischer Wert: Der systolische Wert beschreibt den Druck, den das Herz aufbaut, wenn es sich zusammenzieht und das Blut aus dem Herzen heraus in die Arterien pumpt. Bei der klassischen indirekten Blutdruckmessung schließt der behandelnde Arzt die Arterie, indem er die Druckmanschette stramm aufpumpt. Der Blutfluss kommt zum Erliegen. Löst der Arzt nun den Druck der Manschette langsam und stetig, kommt irgendwann der Moment, wo er erste Fließgeräusche vernehmen kann. Zu diesem Zeitpunkt zeigt ein Blick auf das angeschlossene Druckmessgerät, wie hoch der maximale Blutdruck ist, der es schafft, das Gefäß trotz Druckmanschette für einen kurzen Moment zu öffnen. Druck der Manschette und maximaler Blutdruck sind zu diesem Zeitpunkt ungefähr gleich und kennzeichnen den systolischen Wert.

Diastolischer Wert: Der diastolische Wert beschreibt den Druck, der vorliegt, wenn sich das Herz entspannt und wieder mit Blut füllt. Bei der indirekten Blutdruckmessung verringert der Arzt den Druck der Manschette immer weiter, nachdem er bereits den systolischen Wert ermittelt hat. Je mehr der Druck nachlässt, desto besser gelingt es dem Blutdruck, das Gefäß wieder zu öffnen. Dieses Andrücken des Blutes gegen den Druck der Manschette nimmt der Arzt über sein Stethoskop weiterhin als Pulsgeräusch war. Erst, wenn der Manschettendruck soweit abgesunken ist, dass auch der diastolische Blutdruck in der Lage ist, das Gefäß dauerhaft offen zu halten, verschwinden die Pulsgeräusche. Dieser Zeitpunkt markiert den diastolischen Wert. Auch hier sind Druck der Manschette und Blutdruck ungefähr gleich.

Was sagen die Werte einer Blutdruckmessung aus?

In der Medizin herrschen folgende Richtwerte:

  • Optimaler Blutdruck: <120/<80
  • Normaler Blutdruck: <130/<85
  • Niedriger Blutdruck: <100/<65
  • Erhöhter, aber noch normaler Blutdruck: <140/<90
  • Hoher Blutdruck: >140/>90

Ist eine einmalige Blutdruckmessung nicht normal, lässt dies nicht sofort auf zu niedrigen (Hypotonie) oder zu hohen (Hypertonie) Blutdruck schließen. Dazu sind mehrere Messungen zu ähnlichen Bedingungen nötig. Zudem leiden viele Menschen unter dem sogenannten Weißkittelsyndrom. Die Anwesenheit des Arztes oder der Aufenthalt in der Praxis wirken sich bei den Betroffenen direkt auf den Blutdruck aus und erhöhen diesen. Auch allgemeine Nervosität, Medikamenteneinnahme oder ein anregendes Getränk vor der Untersuchung wirken sich auf die Ergebnisse aus.

Wie messe ich meinen Blutdruck selbst und was muss ich dabei beachten?

Gerade die Blutdruckmessung ist eine Untersuchungsmethode, die man leicht selbst durchführen kann. Dazu bietet der Markt diverse Messgeräte sowohl für den Oberarm als auch für das Handgelenk.

Folgendes sollten Sie bei der Blutdruckmessung zu Hause beachten:

  • Ziehen Sie sich zur Blutdruckmessung in einen ruhigen Raum zurück und nehmen Sie sich Zeit. Entspannen Sie etwa 5 – 10 Minuten bevor Sie die Blutdruckmessung vornehmen. Hektik, Sprechen, Husten oder Lachen wirkt sich negativ auf den Blutdruck aus.

 

  • Führen Sie eine Blutdruckmessung zum ersten Mal privat durch, dann messen Sie sowohl am linken, als auch am rechten Arm. Zukünftig sollten Sie dann die Blutdruckmessung ausschließlich an dem Arm vornehmen, welcher den höheren Blutdruck aufweist.

 

  • Wenn Sie bereits Medikamente gegen Bluthochdruck einnehmen, führen Sie die Blutdruckmessung vor der Tabletteneinnahme durch. Liegt Ihr Blutdruck gerade morgens besonders hoch, teilen Sie dies Ihrem behandelnden Arzt mit.

 

  • Legen Sie die Druckmanschette in Höhe Ihres Herzens an. Verwenden Sie ein Handgelenksmessgerät, lassen Sie den Arm während der Blutdruckmessung nicht hängen. Legen Sie Ihren Arm erhöht auf, damit sich das Messgerät in Herzhöhe befindet.

 

  • Sollten Sie bei der Blutdruckmessung einmal bedenklich hohe Werte ermittelt haben, sorgen Sie sich nicht und messen Sie nicht sofort wieder nach. Dies erzeugt Stress und wirkt sich negativ auf Ihren Blutdruck aus. Lassen Sie einige Zeit verstreichen, beruhigen Sie sich und wiederholen Sie die Blutdruckmessung dann. Ein einzelnes schlechteres Ergebnis ist noch nicht dramatisch.

 

  • Bei Oberarmmessgeräten stehen oftmals unterschiedlich breite Druckmanschetten zur Verfügung. Lassen Sie sich beraten, welche Manschette für Ihren Oberarmumfang geeignet ist.

 

  • Zur Verlaufskontrolle ist es wichtig, dass Sie sich die Werte der Blutdruckmessung mit Datum und Uhrzeit notieren.

 

  • Auch bei Blutdruck-Messgeräten gibt es einen TÜV. Lassen Sie Ihr Messgerät regelmäßig kontrollieren. Auf jedem Gerät befindet sich eine Prüfplakette, die den nächsten Wartungstermin zeigt. So verhindern Sie, dass das Gerät bei der Blutdruckmessung möglicherweise falsche Werte anzeigt.

Melissa Seitz

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