Kontakt 02202 18898-0 | info@curado.de
Menu
Curado Search
Sie sind hier: Startseite  »  Krankheiten  »  Neurologie  »  Multiple Sklerose  »  Therapie von Multipler Sklerose  »  Zu wenig Botenstoffe für Nachwuchsmangel bei bestimmten Immunzellen verantwortlich

Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Zu wenig Botenstoffe für Nachwuchsmangel bei bestimmten Immunzellen verantwortlich

Mögliche Ursache für Fehlfunktion regulatorischer T-Zellen gefunden

Regulatorische T-Zellen (Treg) hemmen die Aktivierung des Immunsystems und sorgen so dafür, dass Abwehrzellen körpereigene Strukturen nicht angreifen. Forscher unter Leitung von Prof. Brigitte Wildemann, Universität Heidelberg, haben nun eine mögliche Ursache für die Fehlfunktion der Tregs gefunden.

Interleukine sind Botenstoffe der menschlichen Immunzellen wie T- und B-Zellen oder natürliche Killerzellen. Sie wirken ganz unterschiedlich auf einzelne Zellen des Immunsystems ein: Die einen regen Wachstum, Reifung und Teilung der Abwehrzellen über den Thymus, ein oberhalb des Herzens liegendes Lymphorgan, an, andere hemmen diese Aktivierungsprozesse. Komponenten der Interleukin-7 (IL-7) Signalkaskade, darunter die sog. Alpha-Kette des IL-7-Rezeptors, beeinflussen die Neuentwicklung der Zellen maßgeblich.

Prof. Wildemanns Team hat nun mittels Bluttests nachgewiesen, dass bei MS-Patienten deutlich weniger Moleküle der Alpha-Kette des Interleukin-7-Rezeptors auf der Zelloberfläche von T-Helferzellen zu finden sind als bei gesunden Menschen. In Folge werden mutmaßlich weniger neue regulatorische T-Zellen gebildet und ihre Funktionsweise wird dadurch gestört. Die Forscher zeigten außerdem, dass auch die Zahl sog. TSLP-Rezeptoren auf den dendritischen Zellen, die ebenfalls eine wichtige Rolle in der Immunabwehr spielen, vermindert war. Durch direkten Kontakt mit der Thymusdrüse bestimmen sie die Treg-Entwicklung mit.

Ergebnisse eröffnen neue Therapiemöglichkeiten

„Wir haben damit ein weiteres Indiz für unsere Hypothese einer gestörten Treg-Entwicklung bei der Multiplen Sklerose gefunden“, ist sich Prof. Wildemann sicher. Denn nachdem in einer früheren Arbeit zunächst nur gezeigt werden konnte, dass bei MS-Patienten zu wenig neue Treg gebildet werden, sei nun klar, dass bei Reifungsprozessen der Zellen im Thymus angesetzt werden müsse. Hierüber informierte das Krankheitsbezogenes Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS).

Quelle: BMS 2/11

Multiple Sklerose
MoreMehr anzeigen
LessWeniger anzeigen
Weitere Artikel: Therapie von Multipler Sklerose
MoreMehr anzeigen
LessWeniger anzeigen
Curado Übersicht Neurologie
Copyrights © 2021 GFMK GMBH & CO. KG