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Fibromyalgie

Hinter der Bezeichnung Fibromyalgie verbirgt sich eine chronische Erkrankung, die insbesondere durch starke Muskelschmerzen und Begleitsymptome wie Müdigkeit, Depressionen, Angststörungen und Magen-Darmprobleme charakterisiert ist.

Fibromyalgie
© iStock - fizkes

Fibromyalgie

Hinter der Bezeichnung Fibromyalgie verbirgt sich eine chronische Erkrankung, die insbesondere durch starke Muskelschmerzen und Begleitsymptome wie Müdigkeit, Depressionen, Angststörungen und Magen-Darmprobleme charakterisiert ist. Der Name Fibromyalgie ist eine Zusammensetzung aus drei Bestandteilen: aus dem lateinischen Wort für Faser (fibra), aus dem griechischen Wort myos, das Muskel bedeutet, und algos, dem griechischen Wort für Schmerz.

Ende der 1960er Jahre, als die Fibromyalgie erstmals beschrieben wurde, gingen Ärzte davon aus, dass es sich um eine entzündliche Erkrankung handelt und verwendeten daher die Bezeichnung Fibrositis (-itis = entzündliche Erkrankung). 1981 stellte sich dann jedoch heraus, dass die Symptome der Fibromyalgie nicht durch entzündliche Prozesse hervorgerufen werden. Im deutschen Sprachraum wird heute die Bezeichnung Fibromyalgie-Syndrom bevorzugt, da es sich um eine Erkrankung handelt, deren Beschwerdebild aus einem vielfältigen Symptomkomplex besteht.

Rund ein bis zwei Millionen Betroffene in Deutschland

Laut Angabe der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie sind weltweit rund 0,5 bis 5 % der Bevölkerung an Fibromyalgie erkrankt. Genaue Daten zur Zahl der jährlichen Neuerkrankungen (Inzidenz) oder zur Krankheitshäufigkeit (Prävalenz) für die Einwohner Deutschlands sind nicht verfügbar. In Industrienationen beziffern Experten die Prävalenz auf rund 2 bis 3 %. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung ergäbe das für Deutschland eine Zahl von etwa 1,6 bis 2,5 Millionen Betroffenen.

Frauen leiden häufiger an Fibromyalgie

Aus bisher ungeklärten Gründen erkranken Frauen deutlich häufiger an Fibromyalgie als Männer. Die Erkrankung äußert sich zumeist erstmals im Alter zwischen 29 und 37 Jahren. Bis zum Zeitpunkt der Erstdiagnose vergehen jedoch in vielen Fällen einige Jahre, sodass bei den meisten Betroffenen die Diagnose Fibromyalgie erst im Alter von 34 bis 53 Jahren gestellt wird. Dennoch kann die Erkrankung auch bereits im Kindesalter oder im höheren Lebensalter erstmalig auftreten.

Die Ursachen der primären Fibromyalgie sind bislang ungeklärt

Wie bei vielen anderen Erkrankungen werden auch beim Fibromyalgie-Syndrom eine primäre und eine sekundäre Form unterschieden. Beim primären Fibromyalgie-Syndrom handelt es sich um eine extraartikuläre, d. h., nicht die Gelenke betreffende Erkrankung des rheumatischen Formenkreises, für die bis heute keine genaue Ursache gefunden werden konnte. Das sekundäre Fibromyalgie-Syndrom ist ein generalisiertes oder regional auftretendes Schmerzsyndrom, das infolge anderer Erkrankungen (z. B. rheumatischen Erkrankungen, Infektionskrankheiten, Krebserkrankungen oder Stoffwechselerkrankungen) auftritt oder durch die Einnahme eines Arzneimittels ausgelöst wird.

Behandlung

Die Behandlung der Erkrankung zielt vor allem auf die Linderung der Beschwerden. Heilbar ist Fibromyalgie nicht. Betroffene können aber mithilfe einer individuellen Therapie lernen, besser mit den Symptomen zu leben. Dazu gehören Psychotherapie und das Erlernen von Entspannungsverfahren sowie Methoden der Stress- und Schmerzbewältigung.

Diese werden durch Bewegungs- und Ausdauertraining sowie eine Medizinische Trainigstherapie (MTT) zum Muskelaufbau ergänzt werden. Darüber hinaus können unter Umständen Anwendungen mit Wärme, z. B. in einer Infrarot-Wärmekabine, oder Kälte (Kältekammer) Linderung bringen.

Auch Medikamente werden eingesetzt. In erster Linie werden Antidepressiva verordnet, Medikamente, die zur Behandlung von Depressionen, aber auch in der Schmerztherapie verwendet werden. Darüber hinaus können Patientinnen Serotoninwiederaufnahmehemmer verschrieben werden. Diese werden ebenfalls zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen eingesetzt und sollen einem Serotonin-Mangel entgegenwirken. Das Hormon Serotonin steuert emotionale Prozesse und ist darüber hinaus auch mit für das Schmerzempfinden und das Schlafverhalten verantwortlich.

Quellen:
Antje Habekuß
Deutsches Magazin für Frauengesundheit 2/2019

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