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Grippaler Infekt

Ein grippaler Infekt – umgangssprachlich häufig auch als Erkältung oder Grippe bezeichnet – ist ein Sammelbegriff für Infektionskrankheiten, die meist von Viren verursacht werden und die in der Regel die oberen Atemwege betreffen.

Grippaler Infekt
© iStock - Clerkenwell

Grippaler Infekt (Erkältung)

Ein grippaler Infekt – umgangssprachlich häufig auch als Erkältung oder Grippe bezeichnet – ist ein Sammelbegriff für Infektionskrankheiten, die meist von Viren verursacht werden und die in der Regel die oberen Atemwege, genauer gesagt die Schleimhäute von Nase, Hals und/oder Bronchien, betreffen. Hinzu kommen können in manchen Fällen auch bakterielle Infektionen. Typische Erkältungssymptome sind Husten, Schnupfen, Hals- und Gliederschmerzen.

Eine Erkältung ist keine Grippe

Eine Erkältung sollte – auch wenn sie oft so genannt wird – nicht mit einer „echten“ Grippe verwechselt werden. Beide Erkrankungen ähneln sich zwar in ihrer Symptomatik, werden jedoch von verschiedenen Viren ausgelöst. Außerdem kann eine Virusgrippe (Influenza) im Gegensatz zur vergleichsweise harmlosen Erkältung, insbesondere bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem (z. B. chronisch Kranken, Älteren etc.) ernstzunehmende Komplikationen nach sich ziehen.

Erkältung durch Unterkühlung?

Irreführend ist auch die umgangssprachliche Bezeichnung „Erkältung“. Sie führt häufig zu der Annahme, die Erkrankung bekomme man aufgrund einer Unterkühlung, z. B. durch Zugluft oder Nässe. Tatsächlich ist der Auslöser einer Erkältung jedoch immer ein Virus. Inwieweit sich Kälte negativ auf die körpereigene Abwehr auswirkt, ist selbst in Fachkreisen bislang strittig.

Die Tatsache, dass in unseren Breitengraden Husten und Schnupfen meist in den nass-kalten Herbst- und Wintermonaten Hochsaison haben, scheint für eine schwächende Wirkung von kaltem Wetter auf das Immunsystems zu sprechen. Aber auch in wärmeren Gegenden bleiben die Menschen nicht von Erkältungen verschont.

Grippaler Infekt: Ursache und Entstehung

Eine Erkältung ist eine Infektionskrankheit, die von Viren ausgelöst wird. Es gibt rund 200 Virenarten, die als Auslöser einer Erkältung infrage kommen. Hauptsächlich sind es Rhinoviren, die Erkältungen auslösen. Erkältungsviren gibt es jedoch auch unter den Enteroviren, Coronaviren, Mastadenoviren und Paramyxoviren. In manchen Fällen können zum viralen Infekt auch Infektionen durch bakterielle Erreger hinzukommen.

Häufig sind Rhinoviren die Ursache einer Erkältung

Rhinoviren – in rund 40 % der Fälle Ursache für eine Erkältung – sind RNA-Viren, d. h. ihre Erbsubstanz liegt als Ribonukleinsäure (RNS bzw. RNA) vor. Sie haben eine kubische Form und besitzen keine Lipidhülle. Sie sind mit 24 bis 30 nm vergleichsweise klein. Rhinoviren befallen in der Regel den Nasen- und Rachenraum. Am wohlsten fühlt sich das Rhinovirus bei einer Temperatur um die 33° Celsius.

Meist durch Schmierinfektion übertragen

Rhinoviren können durch Tröpfcheninfektion übertragen werden: Infizierte Personen scheiden Viren über Atemwegssekrete beim Sprechen, Husten oder Niesen aus. Die Weiterverbreitung erfolgt über die Luft (aerogen). Beim Einatmen können gesunde Kontaktpersonen die Viren aufnehmen und sich so anstecken. Häufiger als gedacht erfolgt die Übertragung der Rhinoviren über Schmierinfektion: Viren gelangen über direkten Kontakt (z. B. Händeschütteln, Küssen etc.) oder über kontaminierte Gebrauchsgegenstände (z. B. Türklinken, Handtücher etc.) von einer Person zur anderen.

Inkubationszeit ist kurz

Die Inkubationszeit, d. h. der Zeitraum von der Infektion bis zu den ersten Symptomen, ist bei Erkältungen relativ kurz. Bereits innerhalb von ein bis zwei Tagen setzen die ersten Erkältungssymptome ein. In der Regel beginnt die Erkältung mit Halsschmerzen, erst später kommen Husten und Schnupfen hinzu.

Grippaler Infekt: Symptome und Diagnose

Die Symptome einer Erkältung kennen die meisten nur zu gut: Zuerst kratzt der Hals und das Schlucken fällt schwer. Kurz darauf beginnt der Schnupfen. Husten setzt meist erst im zweiten Drittel der Krankheitsphase ein. Viele Patienten leiden außerdem unter erhöhter Körpertemperatur sowie Kopf- und Gliederschmerzen.

Die Symptome einer Virusgrippe sind meist stärker ausgeprägt

Während sich eine Erkältung in der Regel langsam anbahnt, setzen die Symptome einer Virusgrippe (Influenza) plötzlich ein. Außerdem steigt das Fieber bereits zu Beginn der Erkrankung rasch auf z. T. über 38,5° Celsius. Deuten die Symptome auf eine Virusgrippe hin, ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren. Auch bei sehr heftigen und/oder lang anhaltenden Erkältungssymptomen sowie hohem Fieber ist ein Arztbesuch empfehlenswert.

Diagnose eines grippalen Infekts

Die Diagnose einer Erkältung (grippaler Infekt) wird meist anhand der Anamnese, der charakteristischen Symptome und einer körperlichen Untersuchung gestellt. Besteht der Verdacht auf Influenza, kann der Erreger – das Influenza-Virus – mittels verschiedener Testverfahren nachgewiesen werden.

Meist wird zunächst in der Praxis ein kostengünstiger Influenza-Schnelltest durchgeführt, mit dem charakteristische Antikörper, die das Immunsystem beim Kontakt mit dem Influenza-Virus bildet, im Blut aufgefunden werden können. Die Diagnose kann im Nachhinein bei Bedarf durch einen sog. PCR-Test (Abk. von engl. Polymerase chain reaction) im Labor abgesichert werden, mit dem die virale Erbsubstanz direkt nachgewiesen werden kann.

Grippaler Infekt: Therapie und Prophylaxe

Die Behandlung einer Erkältung bzw. eines grippalen Infekts beschränkt sich auf die Linderung der Symptome. Eine ursächliche Therapie zur direkten Bekämpfung der Erkältungsviren ist nicht verfügbar. Um Erkältungssymptome wie Husten, Schnupfen und Halsschmerzen zu behandeln, gibt es sowohl bewährte Hausmittel als auch diverse rezeptfreie Medikamente. Klingen die Symptome nicht innerhalb von ein bis zwei Wochen ab, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um ggf. eine gezieltere Behandlung zu erhalten.

Hausmittel gegen Husten, Schnupfen und Co.

Hausmittel gegen Husten, Schnupfen und Halsschmerzen gibt es viele, angefangen von selbstgemachtem Hustensaft aus Zwiebeln und Zucker bis hin zu Hals- oder Brustwickeln, z. B. aus warmen Kartoffeln oder mit Quark. Gegen Schnupfen können Nasenspülungen mit Kochsalzlösung helfen. Wohltuend für Nase und Bronchien gleichermaßen sind Dampfbäder mit gleichzeitiger Inhalation von ätherischen Ölen, ein heißes Vollbad oder auch ein Fußbad.

Allgemein sollte man während der Erkältung viel trinken (z. B. Wasser oder Tee), um festsitzende Sekrete zu lösen, deren Abtransport zu beschleunigen und um den Flüssigkeitsverlust infolge erhöhter Körpertemperatur auszugleichen. Inzwischen sogar wissenschaftlich bestätigt wurde die Wirkung von heißer Hühnersuppe: Sie hat – so US-amerikanische Studienergebnisse – entzündungshemmende Wirkung.

Medikamente gegen Erkältungsbeschwerden

Die Auswahl an Medikamenten gegen Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und andere Erkältungssymptome ist ebenfalls groß. Zur Bekämpfung von unproduktivem, trockenem Husten (Reizhusten) können Hustenstiller eingesetzt werden. Produktiver Husten mit Auswurf ist hingegen ein natürlicher Selbstreinigungsmechanismus der Bronchien und sollte daher nicht unterbunden werden. Die Ausscheidung von Schleim kann über Schleimlöser (meist als Brausetabletten oder Hustensaft) gefördert werden.

Bei Schnupfen sind meist Nasensprays mit schleimhautabschwellender Wirkung geeignet, die jedoch nicht über einen längeren Zeitraum angewandt werden sollten, da sie die Nasenschleimhaut austrocknen können. Fieber und Schmerzen können meist zusammen mit einem Wirkstoff gelindert werden, der entzündungshemmend und fiebersenkend wirkt (z. B. Paracetamol oder Azetylsalizylsäure).

Antibiotika sind nur dann geeignet, wenn sich eine bakterielle Infektion ausgebreitet hat. Gegen die Erkältungsviren können sie nichts ausrichten.

Der Erkältung vorbeugen

Die einzige Möglichkeit, einer Erkältung vorzubeugen ist, den Körper im Kampf gegen die Viren zu unterstützen, indem man seine Abwehrkräfte stärkt (z. B. durch viel Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf, ausgewogene Ernährung etc.). Ausreichend Flüssigkeitszufuhr (1,5 bis 2 l), ein nicht zu trockenes Raumklima und Nasenspülungen halten die Schleimhäute von Nase und Rachen feucht und erschweren den Viren so das Eindringen. Außerdem können allgemeine Vorsichtsmaßnahmen (kein Händeschütteln, ausreichend Abstand zu anderen Personen etc.) und Hygiene (regelmäßiges Händewaschen) zur Verringerung des Ansteckungsrisikos dienen.

Antje Habekuß

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