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Hyperlipidämie

Hyperlipidämie oder auch Hyperlipoproteinämie ist der medizinische Fachausdruck für erhöhte Blutfettwerte. Blutfette gehören zusammen mit allen anderen fettähnlichen Substanzen zu den Lipiden.

Hyperlipidämie
© iStock - Christoph Burgstedt

Entstehung einer Hyperlipidämie

Die Ursachen, die zu einer Hyperlipidämie (Erhöhung der Blutfettwerte) führen, können sehr unterschiedlich sein. Je nachdem, ob es sich bei der Hyperlipidämie um eine Erkrankung an sich handelt oder ob sie als Symptom einer zugrundeliegenden anderen Erkrankung auftritt, wird sie entweder der sog. primären oder der sekundären Form zugeordnet.

Primäre Hyperlipidämien sind i. d. R. genetisch bedingt

Primäre Hyperlipidämien stellen eine eigene Erkrankung dar: Sie werden nicht durch andere Erkrankungen hervorgerufen, sondern sind meist genetisch bedingt. Vererbt werden sie autosomal, d. h. auf einem nicht geschlechtsspezifischen Chromosom, durch dominanten oder rezessiven Erbgang. In Abhängigkeit von den Werten u. a. für LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin sowie für Triglyzeride werden diese Erkrankungen nach der Kategorisierung von Fredrickson in fünf Gruppen unterteilt.

Häufig treten Hyperlipidämien vom Typ II und Typ IV auf. Beim Typ II handelt es sich entweder um eine reine Hypercholesterinämie (Typ IIa) oder um eine gemischte Hyperlipidämie (Typ IIb). Während beim Typ IIa insbesondere das LDL-Cholesterin erhöht ist, liegen beim Typ IIb das Gesamtcholesterin und die Triglyzeride über dem Normwert. Das Risiko für eine Arteriosklerose ist bei diesem Typ erhöht.

Auch Menschen, die an Hyperlipidämie vom Typ IV leiden, haben ein größeres Risiko, an einer Arterienverkalkung zu erkranken. Bei diesem Typ kommt es zu einer Überproduktion von Triglyzeriden und einer geringeren Verwertung von VLDL-Triglyzeriden. Es liegt somit bei diesem Typ eine reine Hypertriglyzeridämie vor. Die pathologischen Mechanismen, die zur Entstehung der Erkrankung führen, sind bis heute nicht bekannt.

Sekundäre Hyperlipidämien: meist Begleiterscheinung einer Grunderkrankung

Es gibt verschiedene Erkrankungen, die mit Störungen des Fettstoffwechsels verbunden sein können. Zu einer Hyperlipidämie kann es z. B. im Rahmen einer Diabetes-Erkrankung kommen. Betroffen können davon sowohl Typ-1- als auch bei Typ-2-Diabetiker sein. Beim Typ-1-Diabetes kann eine mangelnde Insulinsubstitution dazu führen, dass der Triglyzerid-Wert ansteigt (häufig zusätzlich der Cholesterin-Wert). Überernährung oder auch Adipositas kann bei Diabetes Typ 2 zu einem Anstieg der Triglyzeride und einer Abnahme des Lipoproteins HDL führen.

Andere Erkrankungen, die mit einer Hyperlipidämie einhergehen können sind z. B. Leber- oder Nierenerkrankungen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), Gallenstauungen (Cholestase), Unterversorgung mit bestimmten Schilddrüsenhormonen (Hypothyreose) oder Alkoholismus.

Hyperlipidämien können jedoch nicht nur durch andere Erkrankungen verursacht werden. Auch manche Arzneimittel (z. B. hormonelle Kontrazeptiva oder bestimmte HIV-Medikamente) sowie hormonelle Veränderungen, z. B. nach der Menopause oder der Schwangerschaft, können eine Vermehrung der Lipide im Blut zur Folge haben. Darüber hinaus kann sich auch eine Über- bzw. Fehlernährung negativ auf die Blutfettwerte auswirken.

Antje Habekuß

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