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Ischias

Bei der Ischialgie (auch Ischias-Syndrom oder kurz Ischias genannt) handelt es sich um den Oberbegriff für Krankheitsbilder, die durch die Reizung des Ischiasnervs hervorgerufen werden.

Ischias
© iStock - Svisio

Entstehung vom Ischias-Syndrom

Das Ischias-Syndrom ist der Sammelbegriff für Krankheitsbilder, die durch die Reizung oder Quetschung des Ischiasnervs (lat. Nervus ischiadicus) oder seiner Wurzeln verursacht werden. Ursache dafür sind meist degenerative Wirbelsäulenerkrankungen, Neuropathien (Nervenerkrankungen), raumfordernde Prozesse (Tumoren, Metastasen oder gutartige Geschwüre) sowie Frakturen oder Traumen (Verletzungen).

Häufig sind Bandscheibenvorfälle Ursache für ein Ischias-Syndrom

Ein Ischias-Syndrom kann z. B. durch einen Bandscheibenvorfall ausgelöst werden. Viele Patienten haben nach einem Bandscheibenvorfall (sog. Bandscheibenprolaps, BSP) unter Schmerzen des Ischiasnervs zu leiden. Die Bandscheibe liegt als „Dämpfer“ zwischen den einzelnen Wirbelkörpern der Wirbelsäule. Beim Bandscheibenvorfall verrutscht der Gallertkern im Inneren der Bandscheibe. Die austretende Substanz kann nun auf umliegende Nerven drücken. Häufig ereignet sich ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule. Bei einem Bandscheibenvorfall im Bereich des Ischiasnervs bzw. seiner Wurzeln wird der Nerv eingeengt, wodurch die charakteristischen Schmerzen ausgelöst werden.

Infektionskrankheiten können ebenfalls ein Ischias-Syndrom auslösen

In manchen Fällen kommt es im Rahmen von bestimmten Infektionskrankheiten zum Ischias-Syndrom. Infrage kommen Infektionskrankheiten, bei denen es zu Entzündungen der Nerven (lat. Neuritis) kommt. Solche Infektionskrankheiten sind z. B. Herpes zoster (sog. Gürtelrose) oder die Lyme-Borreliose.

Die Gürtelrose ist eine Infektionserkrankung, die durch das Herpes zoster-Virus ausgelöst wird. Dieses Virus verursacht eine persistierende, d. h. andauernde Infektion. Der Erreger zieht sich in die Nervenwurzeln zurück, vermehrt sich dort und kann dadurch Entzündungen auslösen. Wird der Ischiasnerv befallen, kann dies zu einem Ischias-Syndrom mit starken Schmerzen im Bereich des Oberschenkels führen.

Die Lyme-Borreliose ist eine bakterielle Infektionskrankheit. Der Erreger der Borreliose sind Borrelien (Borrelia burgdorferi). Dies ist eine Bakterienart, die hauptsächlich eine bestimmte Zeckenart (umgangssprachlich als Holzbock bezeichnet) befällt. Bei einem Zeckenbiss kann die Zecke auch den Menschen mit diesem Bakterium infizieren. Im Rahmen der Lyme-Borreliose kommt es zu einer Entzündung, die auch den Ischiasnerv betreffen kann und die dann typische Symptome des Ischias-Syndroms auslöst.

Selten sind Tumoren der Auslöser eines Ischias-Syndroms

Auch Tumoren im Bereich des kleinen Beckens oder des Rückenmarks sowie gutartige Wucherungen oder Schwellungen können Beschwerden am Ischiasnerv hervorrufen. Sie können durch ihren größeren Platzbedarf Druck auf den Ischiasnerv ausüben, wodurch die charakteristischen Schmerzen hervorgerufen werden.

Darüber hinaus zählen degenerative Wirbelsäulenerkrankungen wie beispielsweise die Spondylose zu den Verursachern von Ischialgien. Die Spondylose (oder auch Spondylosis deformans) ist eine Erkrankung, die durch die Degeneration von Wirbelkörpern und Bandscheibenschäden charakterisiert ist.

Antje Habekuß

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