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Selbsthilfe-Schlaganfall

Durch Informationsangebote, Weiterbildungen und Schulungen, Vernetzungen mit Ärzten und Fachgesellschaften oder einfach durch Treffen und Gespräche mit anderen Betroffenen bieten Selbsthilfegruppen außerhalb der ärztlichen Therapie Lebenshilfe.

Schlaganfall Selbsthilfe
© iStock - CasarsaGuru

Kompetenznetz Schlaganfall

Das Kompetenznetz Schlaganfall will Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, durch praxisnahe, interdisziplinäre Forschung helfen. Denn ungeachtet beachtlicher Forschungserfolge ist die Situation in der Versorgung des Schlaganfalls immer noch nicht optimal ausgerichtet. Einerseits dauert der Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse zu lang, andererseits bestehen immer noch Defizite in der Erforschung des Schlaganfalls. Im Forschungsverbund arbeiten deshalb bundesweit Ärzte, klinische Wissenschaftler, Grundlagenforscher sowie Selbsthilfeverbände und andere Organisationen zum Thema Schlaganfall eng zusammen. Das Kompetenznetz bündelt und vernetzt vorhandene Forschungspotentiale, damit gemeinsam weitere Fortschritte bei der Bekämpfung des Schlaganfalls erzielt werden und die Forschungsergebnisse schnellstmöglich zu den Patienten gelangen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat das Kompetenznetz Schlaganfall von 1999 bis 2008 im Rahmen des Programms „Gesundheitsforschung: Forschung für den Menschen“ gefördert.

Mit seinen neun Subnetzen will das Kompetenznetz Schlaganfall die Grundlagen- und klinische Forschung in verschiedenen Bereichen der Schlaganfallforschung stärker miteinander verzahnen. Die Ergebnisse der Grundlagenforschung sollen zu neuen Ansätzen in Vorbeugung, Diagnose, Behandlung und Rehabilitation des Schlaganfalls führen. Defizite in der Patientenversorgung werden systematisch analysiert und behoben. Vorrangiges Ziel des Forschungsverbundes ist es, das Schlaganfallmanagement zu verbessern und neue medizinische Lösungen schneller in die klinische Praxis umzusetzen.

Die konkreten Ziele des Kompetenznetzes Schlaganfall sind:

  • Risikoerkennung und Prävention vorantreiben
  • Patientenversorgung und Qualitätssicherung optimieren
  • Diagnose und Akuttherapie verbessern
  • Neue Rehabilitationsstrategien entwickeln, bekannte Therapien überprüfen
  • Etablierung von Schlaganfalldatenbanken: Mehrwert durch Zusammenarbeit
  • Fort- und Weiterbildung fördern
  • Nachwuchswissenschaftler fördern
  • Forschergruppen wollen herausfinden, welche Rolle die Gene bei der Entstehung verschiedener Schlaganfalltypen bzw. entsprechender Risikofaktoren spielen. Ziel ist es, Hochrisikopatienten frühzeitig zu erkennen und die Betroffenen gezielter vorbeugend behandeln zu können. Zudem will das Kompetenznetz Wissenslücken in der Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie schließen, mögliche Defizite aufdecken und diese beheben. Eine umfangreiche Qualitätssicherung in der Schlaganfallbehandlung sowie eine langfristige, validierte Kostenplanung im Gesundheitswesen werden so ermöglicht.

    Bislang gibt es beispielsweise nur eine Therapie, die direkt an der Ursache des häufigsten Schlaganfalltyps ansetzt. Weniger als fünf Prozent der Patienten werden zurzeit mit der Lyse behandelt. Nicht nur durch eine optimierte Rettungskette sondern auch durch verbesserte Diagnoseverfahren könnten mehr Patienten von der Lyse-Therapie profitieren. Das Kompetenznetz setzt sich sowohl in der klinischen als auch in der Grundlagenforschung dafür ein, die Akutdiagnostik und Schlaganfallbehandlung weiter zu verbessern. Neue medikamentöse Strategien, Operationsverfahren und bildgebende Diagnoseverfahren werden in multizentrischen Studien auf ihre Wirksamkeit und Effektivität hin überprüft. Auch für die Rehabilitation existiert zwar eine Reihe von Strategien, für die in der Mehrzahl aber bis heute kein Wirksamkeitsnachweis erbracht wurde.

    Lydia Köper

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