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Nachsorge

Bei der Nachsorge spielen verschiedene Aspekte eine wichtige Rolle: Zum einen soll durch die Nachsorge ein mögliches Rezidiv früh erkannt und somit behandelt werden. Zum anderen soll sichergestellt werden, dass die Erkrankung nicht nur überstanden ist, sondern die Patientin sich auch von der Behandlung erholt.

Brustkrebs Nachsorge
© iStock - kzenon

Lymphödeme angehen

Eine der häufigsten Nebenwirkungen nach Brustkrebsoperationen sind Lymphödeme des Armes und des oberen Rumpfviertels. Ein Lymphödem kann entstehen, wenn im Zuge der Brustkrebserkrankung die Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt werden müssen. Bei diesem operativen Eingriff besteht die Gefahr, dass das Lymphgefäßsystem geschädigt wird, sodass die Gewebeflüssigkeit nicht mehr oder nur noch unzureichend aus dem Gewebe abgeführt werden kann. Die Folge: Es kommt zu Gewebeflüssigkeitsansammlungen, die die Arme anschwellen lassen. Bei diesen Anschwellungen spricht man von Lymphödemen. Sie treten jedoch nicht nur nach einer Operation auf, sondern können auch nach einer Strahlentherapie auftreten.

Nicht immer entstehen die Lymphödeme unmittelbar nach einer Brustkrebsbehandlung. Manchmal entwickeln Betroffene erst nach Wochen, Monaten und sogar nach Jahren Anschwellungen.
Bleiben die Lymphödeme unbehandelt, können sie sehr schmerzhaft sein und immer weiter fortschreiten. Doch soweit muss es nicht kommen. Damit die Anschwellungen abklingen und die Gewebeflüssigkeit wieder abfließt, wird in der Regel auf die manuelle Lymphdrainage zurückgegriffen. Dabei werden die betroffenen Stellen mit kreisförmigen Bewegungen und unterschiedlichem Druck massiert.

Mithilfe dieser Lymphdrainage wird die angestaute Gewebeflüssigkeit zurück in das Lymphgefäßsystem gedrückt. Somit gehen die Anschwellungen wieder zurück. Ärzte setzen bei der Behandlung der Lymphödeme jedoch nicht nur auf die Lymphdrainage. In der Regel wird diese Behandlungsmethode gleichzeitig mit anderen entstauenden Therapien kombiniert: Bestimmte krankengymnastische Übungen sind unbedingt notwendig, damit der Arm nach einer Brustkrebsoperation beweglich bleibt. Ergänzend zur Lymphdrainage werden Bandagierungen angewendet, die den lymphatischen Rückfluss unterstützen. Das Tragen eines individuell angepassten Kompressionsarmstrumpfes ist ebenfalls erforderlich. Da die Kompressionsstärke des Strumpfes abnehmen kann, müssen ihn Brustkrebspatientinnen regelmäßig vom Arzt kontrollieren lassen. Außerdem wichtig: eine sorgfältige Hautpflege, das Vermeiden von anstrengenden Hausarbeiten mit dem geschwollenen Arm (Fensterputzen, Staubsaugen, Gartenarbeiten), keine Armbanduhr am geschwollenen Handgelenk tragen, Übergewicht reduzieren, auf eine gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung achten.

Damit es erst gar nicht zu einem Lymphödem kommt, können Brustkrebspatientinnen auch selbst einige vorbeugende Maßnahmen treffen: Sie sollten beispielsweise Verletzungen, extreme Hitze- und Kälteeinwirkungen vermeiden. Vorsicht ist auch vor Sonnenbestrahlung und zu warmen Wasserbäder geboten. Auch im Schwimmbad darf die Temperatur maximal 34 ° C betragen. Außerdem sollten Frauen nach der Erkrankung darauf achten, dass sie die betroffene Körperseite nicht überbelasten, indem sie etwa schwere Einkaufstüten oder Koffer tragen, auch leichte Handtaschen immer nur auf der gesunden Seite umhängen. Hemden, Blusen, Büstenhalter dürfen nicht einschneiden und keinerlei Druck auf die betroffenen Stellen ausüben. Dasselbe gilt für Armbanduhren, Armreifen und Ringe.

Maria Zaffarana

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