Verschiedene Hauttypen

Es gibt Einteilungen in verschiedene Hauttypen. Dabei sind im Wesentlichen zwei Systeme bekannt und gängig: Die Einteilung der Hauttypen anhand ihrer Sonnenempfindlichkeit und die Einteilung der Kosmetik.

Hauttypen nach Melanin-Anteil

Die Einteilung nach dem Melanin-Anteil der Haut gibt es seit 1975 und zeigt, wie lange die Hauttypen sich der Sonne aussetzen können, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Sonnenbrände sollten unbedingt vermieden werden, denn sie erhöhen das Hautkrebs-Risiko. Auf den jeweiligen Hauttyp lässt sich daher der Sonnenschutz abstimmen. Es gibt sechs Hauttypen, die sich durch die folgenden Merkmale kennzeichnen:

• Hauttyp 1: sehr helle und empfindliche Haut, helle Augen, meist rotblondes Haar, Haut bräunt unter Sonneneinfluss so gut wie gar nicht, hohe Sonnenbrandgefahr, Eigenschutzzeit der Haut (die Zeit, bis es zu einem Sonnenbrand kommt) liegt bei 10 Minuten
• Hauttyp 2: helle und empfindliche Haut, meist helles Haar und helle Augen, kaum Bräunung, Eigenschutzzeit der Haut: 20 Minuten
• Hauttyp 3: mittelhelle Haut, helle oder dunkle Augen, braunes Haar, langsame Bräunung, Eigenschuttzeit der Haut: 30 Minuten
• Hauttyp 4: bräunliche Haut, dunkle Augen, dunkles Haar, rasche Bräunung, Eigenschutzzeit der Haut: 45 Minuten
• Hauttyp 5: dunkle Haut, dunkle Augen, schwarzes Haar, Eigenschutzzeit der Haut: 60 Minuten
• Hauttyp 6: schwarze Haut, dunkle Augen, schwarzes Haar, Eigenschutzzeit der Haut: 90 Minuten

Der Lichtschutzfaktor eines Sonnenschutzes muss höher liegen, je heller die Haut ist, um einen Sonnenbrand zu vermeiden. Menschen vom Hauttyp 1 z. B. sollten nie ohne Sonnenschutz in die Sonne gehen, der Lichtschutzfaktor sollte mindestens 50 betragen. Hauttyp 2 sollte beim ersten Kontakt mit Sonne ebenfalls einen hohen Lichtschutzfaktor (30 bis 50) wählen, dieser darf dann bei leichter Bräunung der Haut auf 20 gesenkt werden. Der Lichtschutzfaktor mit der Eigenschutzzeit der Haut multipliziert gibt an, wie lange ein Hauttyp sich mit der jeweiligen Sonnencreme in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu riskieren. Hauttyp 2 etwa kann sich mit einem Lichtschutzfaktor von 20 etwa 400 Minuten lang in der Sonne aufhalten. Sicherer ist es jedoch, die Dauer des Aufenthalts in der Sonne nicht völlig auszureizen

Hauttypen nach Hautbeschaffenheit

Anhand ihrer Beschaffenheit wird die (Gesichts-)Haut in die folgenden Typen eingeteilt:

• Normale Haut: Sie kennzeichnet sich durch eine glatte Hautstruktur, kaum sichtbare Poren, ausreichend Feuchtigkeit und Elastizität.
• Trockene Haut: Die Haut spannt, es kann zu Rötungen und Juckreiz kommen. Menschen mit Neurodermitis und Psoriasis haben häufig trockene Haut.
• Fettige Haut: Die Haut glänzt, die Talgdrüsen produzieren zu viel Fett, oft sind die Poren deutlich sichtbar und es bilden sich Pickel.
• Mischhaut: An manchen Stellen ist die Haut fettig, an anderen trocken.
• Empfindliche Haut: Sie ist oft trocken und schnell gereizt, in vielen Fällen ist sie anfällig für allergische Reaktionen.

Während normale Haut nur wenig Pflege benötigt, mit einem pH-neutralen Waschgel gereinigt werden kann und mit einer leichten, schnell einziehenden Creme zufrieden ist, sieht es bei trockener Haut anders aus. Sie sollte nur mit klarem Wasser gereinigt werden und benötigt reichhaltige Pflege – eine Creme, die ihr die Feuchtigkeit und das Fett zurückgibt, die ihr fehlen. Auch ein Pflegeöl spendet der trockenen Haut Fett und Feuchtigkeit.

Fettige Haut hingegen sollte mit Seifen gesäubert werden, die genau auf sie abgestimmt sind. Zusätzliche Feuchtigkeit durch Cremes benötigt sie in der Regel nicht. Bei Mitesser- und Pickelbildung kann der Arzt jedoch eine Creme verordnen, die die Haut wieder ins Gleichgewicht bringt.

Die Pflege der Mischhaut ist kompliziert. Eine sanfte Reinigung mit warmem Wasser sorgt dafür, dass sie nicht zu viel Feuchtigkeit verliert, trägt aber auch dazu bei, überschüssiges Fett zu entfernen. Die verschiedenen Gesichtsbereiche müssen unter Umständen unterschiedlich gepflegt werden. Empfindliche Haut sollte nicht zusätzlich durch austrocknende Seifen gereizt werden, auch hier reicht lauwarmes Wasser zum Säubern aus. Die Pflegeprodukte sollten auf empfindliche Haut abgestimmt sein, so ist z. B. eine milde Ringelblumensalbe ohne Duft- und Konservierungsstoffe bei empfindlicher Haut zu empfehlen.

Quellen:
Allergikus 3/2020
Lydia Köper