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Vitamine und Spurenelemente

Vitamine und Spurenelemente sind für den Körper unentbehrlich. Sie sorgen dafür, dass zum Beispiel der Stoffwechsel oder das Immunsystem funktionieren. Der größte Anteile dieser Vitamine und Spurenelemente muss von außen zugeführt werden.

Vitamine und Spurenelemente
© iStock - Eoneren

Vitamin B12 (Cobalamin)

Vitamin B12 zählt zu den insgesamt acht Vitaminen aus der Gruppe der B-Vitamine und kann vom menschlichen Körper nicht selbst gebildet werden. Es ist auch unter der Bezeichnung Cobalamin bekannt. Bei Vitamin B12 handelt es sich um einen roten, kristallinen Stoff. Das Vitamin ist wasserlöslich und ist vor allem in tierischen Produkten enthalten, vor allem in Fleisch, Eiern, Milch und Milchprodukten sowie in Vollkornprodukten. Der Körper speichert das Vitamin vor allem in der Leber – die Speicherkapazität genügt für einen Zeitraum von drei Jahren als Vorrat. Mangelerscheinungen würden sich erst dann einstellen, wenn über einen Zeitraum, der mehr als drei Jahre beträgt, kein Vitamin B12 mehr zugeführt wird. Das Vitamin B12 kann bis zu einer Menge von 4 g im Körper gespeichert werden.

Vitamin B12 erfüllt im Körper sehr wichtige Funktionen. So unterstützt es das Zellwachstum und die Zellteilung, es unterstützt die Bildung der Erbsubstanzen, der Hülle von Nervenfasern, sowie die Bildung von roten Blutzellen. Außerdem ermöglicht es die Aufnahme von Folsäure in den Zellen. Es wirkt schützend für das Herz-Kreislaufsystem und förderlich für den Aufbau der Nervenzellen, z. B. im Rückenmark.

Der Tagesbedarf eines erwachsenen Menschen liegt bei etwa 3 µg (Mikrogramm) Vitamin B12 pro Tag. Schwangere und stillende Frauen haben einen erhöhten Bedarf und sollten etwa 4µg pro Tag zuführen. Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung nimmt der Mensch in Deutschland und Europa in der Regel eine ausreichende Menge an Vitamin B12 zu sich und durch die hohe Speicherkapazität schadet es auch nicht, wenn das Vitamin über eine etwas längere Phase nicht zugeführt wird, denn dann bedient sich der Körper aus den gebildeten Reserven. Letztlich genügt schon ein Brot mit Kalbsleberwurst bestrichen um den Tagesbedarf zu decken, wahlweise aber auch ein Stück Rindfleisch oder etwas Hackfleisch.

Als gute Lieferanten von Vitamin B12 gelten Rinder- und Kalbesleber, Kaninchenfleisch, Forelle, Hering und Schweinefleisch. Vitamin B12 wird gebildet durch Bakterien, also Mikroorganismen. Diese werden u. a. auch zur Herstellung von Sauerkraut verwendet, aus diesem Grund gilt auch Sauerkraut als wertvoller Lieferant von Vitamin B12.

Mangelerscheinungen treten in Deutschland und Europa nur sehr selten auf, in der Regel auch eher bei sog. Risikogruppen: Veganer, die in ihrer Ernährung vollständig auf tierische Produkte verzichten, können nach einigen Jahren dieser Ernährungsform durchaus Mangelerscheinungen aufweisen. Gleiches trifft auf Vegetarier zu, die nur selten Eier und Milchprodukte zu sich nehmen.

Typische Mangelerscheinungen bei Vitamin B12 sind ständige Müdigkeit und eine auffällige Blässe. Beides ist bedingt durch die durch den Mangel hervorgerufene Blutarmut. Darüber hinaus äußert sich ein Mangel an Vitamin B12 auch durch Schädigungen des Nervensystems, die u. a. eine Gangunsicherheit bewirken, durch Lähmungen, Depressionen, Gedächtnisschwäche bis hin zur Verwirrung. Auch ist es möglich, dass die Zunge glatt und rot scheint und ein Brennen auf der Zunge entsteht.

Damit Vitamin B12 sich tatsächlich im Körper entfalten und wirken kann, wird es im Magen freigesetzt und gebunden. Die Enzyme der Bauchspeicheldrüse spalten die Verbindung im Dünndarm wieder auf. Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, des Magens oder des Dünndarms können unter Umständen auch eine mangelhafte Versorgung mit Vitamin B12 verursachen und Mangelerscheinungen bewirken.

Bei bestimmten Krankheitsbildern, wie beispielsweise Erkrankungen des Rückenmarks, bei Morbus Crohn und bei diversen Arten der Anämie, wird aus diesem Grund der Vitamin-B12-Gehalt im Blut bestimmt. Bei weniger als 150 pg/ml (pg = Picogramm = 1 Millionstel Gramm) liegt definitiv ein Mangel an Vitamin B12 vor, der ausgeglichen werden muss. Der Arzt verordnet in der Regel Tabletten, die eine konzentrierte Menge von Vitamin B12 enthalten, denn durch Erkrankungen dieser Art entsteht grundsätzlich ein erhöhter Bedarf.

Bei mehr als 250 pg/ml liegt ein zu hoher Wert an Vitamin B12 vor, der ebenfalls durch diverse Krankheitsbilder verursacht werden kann: Metastasen in der Leber etwa, aber auch eine Hepatitis als auch Leukämie können für einen zu hohen Wert an Vitamin B12 verantwortlich sein. Hier muss die Primärerkrankung behandelt werden. Verläuft die Behandlung erfolgreich, so normalisiert sich der Wert mit der Zeit.

Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung führt der Mensch automatisch ausreichende Mengen an Vitamin B12 zu. Vollkornprodukte bei Backwaren, aber auch der regelmäßige Verzehr von Milch, Quark und Joghurt, Fleisch und Fisch sowie Eiern garantiert eine ausreichende Aufnahme an Vitamin B12. Das bereits erwähnte Sauerkraut enthält nur geringe Mengen an Vitamin B12, regelmäßig verzehrt kann es jedoch für Veganer als Lieferant von Vitamin B12 dienlich sein.

Eine Überdosierung an Vitamin B12 ist bei normaler Nahrungsaufnahme kaum möglich, denn Mengen, die nicht gespeichert werden können, werden einfach ausgeschieden.

Monika Celik

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