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Vitamine und Spurenelemente

Vitamine und Spurenelemente sind für den Körper unentbehrlich. Sie sorgen dafür, dass zum Beispiel der Stoffwechsel oder das Immunsystem funktionieren. Der größte Anteile dieser Vitamine und Spurenelemente muss von außen zugeführt werden.

Vitamine und Spurenelemente
© iStock - Eoneren

Vitamin B2 (Riboflavin)

Riboflavin ist unter der Bezeichnung Vitamin B2 bekannt und ist ein sehr wichtiges Vitamin aus der Gruppe der B-Vitamine. Das Vitamin wird in der Lebensmittelindustrie aufgrund seiner gelben Farbe gerne als Farbstoff eingesetzt. Es löst sich nur schlecht in Wasser auf und ist sehr empfindlich gegen Lichteinwirkung, erweist sich aber gegen Sauerstoff und Erhitzung als äußerst stabil. Als Vorstufe der Flavin-Coenzyme nimmt es eine sehr zentrale Rolle im Stoffwechsel ein. Migränepatienten erhalten nicht selten hochkonzentriertes Riboflavin zu 100 mg pro Tablette zur Vorbeugung von akuten Migräneanfällen.

Der tägliche Bedarf hängt von den Lebensumständen und vom Entwicklungsstadium ab. Kindern wird von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ein Tagesbedarf von bis zu 1,6 mg Vitamin B2 empfohlen, Gleiches gilt für schwangere und stillende Frauen. Ein erwachsener Mensch kommt in der Regel mit einem Tagesbedarf von 1,2 mg aus.

Da Vitamin B2 im Stoffwechsel eine große Rolle spielt und sich bei Mangel vor allem durch eine schlechte, raue Haut bemerkbar macht, empfehlen viele Fachleute eine tägliche Dosis von bis zu 2,5 mg Vitamin B2 für eine schöne Haut.

Vitamin B2 kommt vorwiegend in Milch und sämtlichen Milchprodukten vor, aber auch in Eiern und Vollkornprodukten, in Fisch und Muskelfleisch sowie in Spinat und Broccoli. Auch Erbsen, Grünkohl und gelbe Paprikaschoten enthalten einen hohen Anteil an Vitamin B2. Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung ist aufgrund dieses vielseitigen Vorkommens von Vitamin B2 der tägliche Bedarf in der Regel abgedeckt. Zweimal pro Woche Fisch oder Muskelfleisch, dazu Gemüse wie Spinat oder Broccoli, täglich ein Becher Joghurt oder Quark, einmal pro Woche ein Ei und der regelmäßige Verzehr von Vollkornbrot oder Vollkornbrötchen reichen vollkommen aus, um den Bedarf des Körpers an Vitamin B2 zu decken und Mangelerscheinungen auszuschließen.

Bei einseitiger Ernährung jedoch und vorwiegend durch Verzicht auf Milchprodukte und Eier oder Vollkornprodukte können sich Mangelerscheinungen zeigen. Auch Menschen, die zu Alkoholmissbrauch neigen, können Mangelerscheinungen aufweisen, denn Alkohol baut Vitamin B2 in starkem Maße ab. Symptome sind vor allem eine starke Empfindlichkeit gegen Licht. Pellagra ist eine klassische Mangelerkrankung, die allerdings durch einen Mangel mehrerer Vitamine aus der B-Gruppe ausgelöst wird. Sie tritt bei dauerhaftem Mangel von Vitamin B2, B3, B6 und B9 auf. Pellagra war früher unter armen Menschen stark verbreitet, deren Nahrung fast ausschließlich aus Mais und Hirse bestand und galt deswegen als Arme-Leute-Krankheit. Die Symptome zeigten sich fast immer zunächst mit einer Erkrankung der Haut: raue Stellen oder gar eine Dermatitis waren in der Regel die ersten Symptome, gefolgt von Durchfall und Demenz. Da Hefe sehr viel Vitamin B enthält, heilte man damals die Krankheit – sofern sie erkannt wurde – mit Hefe.

Bei Kindern können Wachstumsstörungen als Folge von Vitamin B2-Mangel auftreten. In schwereren Fällen kann es zu Entzündungen der Mundschleimhaut kommen, zu Bindehautentzündungen und zu einer speziellen Form der Blutarmut. Symptome können auch trockene und rissige Lippen sein.

Noch heute wird der Verzehr von gepresster Backhefe zum Ausgleich von einem eventuellen Vitamin-B-Mangel empfohlen. Eine Überdosierung von Vitamin Riboflavin ist nicht zu befürchten. Vitamin B2 ist nur geringfügig toxisch und baut sich im Körper sehr schnell wieder ab. Ein Überschuss an Vitamin B2 kann sich durch stark gelb oder sogar orange gefärbten Urin bemerkbar machen, ist jedoch nicht kritisch zu sehen.

In der deutschen Bevölkerung gilt mehr als die Hälfte der Menschen als unterversorgt. Mangelhafte Ernährung ist ein Auslöser von Unterversorgung. Besonders gefährdet sind Veganer, die jede Form von tierischen Produkten in ihrer Ernährung ablehnen und dadurch keine Milchprodukte zu sich nehmen. Diabetiker und Alkoholiker sind weitere Risikogruppen.

Vitamin B2 kann allerdings auch bei einem ausgewogenen Speiseplan, der aus gesunder Mischkost besteht, mangelhaft zugeführt werden. In der Regel geschieht dies durch falsche Lagerung der Lebensmittel. Der Fehler liegt häufig sogar schon auf der Seite der Hersteller. Vitamin B2 reagiert sehr lichtempfindlich, wird sogar inaktiv bei Lichteinwirkung. Milch in Glasflaschen sollte aus diesem Grund vermieden werden, denn das Vitamin B2 baut sich bei Lichteinwirkung relativ schnell vollständig ab. Gleiches gilt auch für Joghurt und Quark in Glasbehältern. Milchprodukte sollten immer in lichtundurchlässigen Verpackungen gekauft und im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Grünkohl hingegen, der nach einer langen Kochzeit verlangt und häufig mehrfach aufgewärmt wird, gilt als hervorragender Lieferant von Vitamin B2, denn der Verlust des Vitamins durch lange Kochzeiten beträgt höchstens 20 % des Ursprungsgehalts.

Monika Celik

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