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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Wintersport mit MS

Winterfreuden im Schnee – darauf müssen auch Menschen mit MS nicht verzichten. Der Vorteil am Wintersport: Die Belastung durch hohe Außentemperaturen entfällt, die u. U. das Uhthoff-Syndrom – eine vorübergehende Verschlechterung der Krankheitssymptome – auslösen können.

Wer in den Wintersport fahren möchte, da sind sich Mediziner und Sportwissenschaftler einig, sollte sich schon vorab körperlich darauf vorbereiten – unabhängig davon, ob er die Berge hinunterrauschen oder lieber Skilanglauf machen möchte. Das gilt gleichermaßen für Menschen mit und ohne MS. So bieten viele Sportvereine Skigymnastikkurse an, aber auch Physiotherapeuten sind bereit, Bewegungsabläufe mit Menschen mit Behinderung zu trainieren.

Monoski und Biski

Im Gegensatz zu Menschen mit MS, die noch nicht u. U. unter gravierenden Bewegungseinschränkungen leiden, brauchen MS-Betroffene mit körperlichen Beeinträchtigungen eine spezielle Ausrüstung, um Ski zu fahren. Wer noch nicht weiß, ob Wintersport das Richtige für ihn ist, muss sich allerdings nicht gleich ein teures Equipment kaufen. Es gibt mittlerweile in vielen Wintersportorten Skischulen, die auf Menschen mit Handicap ausgerichtet sind und Mono- bzw. Biski oder Ski für den sitzenden Langlauf verleihen.

Beim Monoski handelt es sich um einen breiten Ski, auf den ein gefederter Rahmen mit einem Sitz montiert ist. Monoski können Rollstuhlfahrer fahren, die über eine gute Rumpfstabilität verfügen, ihre Hüfte und Knie anwinkeln, ihre Arme bewegen und mit den Händen Skistöcke greifen können. Denn beim Monoski wird das Gleichgewicht über die Skistöcke gehalten, an deren Enden kleine Ski befestigt sind.

Bei einem Biski ist der Sitz auf zwei stark taillierten Ski angebracht, sodass der Fahrer sein Sportgerät durch die seitliche Verlagerung des Gewichts lenken kann. Da der Biski zusätzlich über einen Haltebügel verfügt, an dem ein Sicherungsseil befestigt werden kann, kann er auch von Tetraplegikern oder Menschen, die aus anderen Gründen ihre Arme nicht benutzen können, gefahren werden. Eine Begleitperson übernimmt dann das Lenken.

Skibob, Skilanglauf und weitere Wintersportarten

Auch der sog. Skibob (auch Skibike genannt) kann von Menschen mit MS gefahren werden, wenn sie ihren Rumpf und die Arme bewegen sowie mit den Händen greifen können. Dabei handelt es sich um ein Gerät, das aus zwei hintereinander montierten Ski besteht. Auf dem hinteren Ski ist ein Sitz angebracht, auf dem vorderen ein Lenker wie bei einem Fahrrad. Der Fahrer des Skibobs trägt zudem zwei kleine Ski an den Füßen. Daneben gibt es noch den Tandem-Skibob, der von einer Begleitperson gelenkt wird, falls der Betroffene dazu nicht in der Lage ist.

Für den Skilanglauf können Menschen mit Behinderungen der unteren Gliedmaßen einen sog. Langlaufschlitten benutzen, der ebenfalls aus zwei Ski und einem darauf montierten Sitz besteht. Die Arm- und Greiffunktion muss allerdings intakt sein.

Neben Ski alpin und Skilanglauf können Menschen mit Handicap auch die meisten anderen Wintersportarten mit spezieller Ausrüstung ausüben. Sledge-Eishockey beispielsweise ist eine Form des Eishockeys, bei der sich die Spieler nicht auf Schlittschuhen übers Eis bewegen, sondern auf kleinen Schlitten, die sie mit zwei kurzen, spikebesetzten Schlägern antreiben. Auch Schlitten fahren ist für Menschen mit Behinderungen möglich, eventuell mit Begleitperson.

Wichtig ist beim Wintersport immer auch die richtige Kleidung. Sie sollte warm genug sein, dass der Sportler nicht auskühlt, und den Körper schützen. Protektoren für den Rücken, eventuell auch für die Schulter, die Ellenbogen, Knie und Hüfte sowie ein Helm sorgen für größtmögliche Sicherheit, auch bei Stürzen.

Quelle: BMS 3/12

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