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Rehabilitation Anschlussbehandlung

Die Rehabilitation beziehungsweise Anschlussbehandlung nach einer Brustkrebserkrankung verfolgt zwei Hauptziele: die Gesundung und Erholung der von der Krankheit und der Behandlung strapazierten Patientin sowie ihre Wiedereingliederung in das aktive soziale und berufliche Leben.

Brustkrebs Rehabilitation
© iStock - Sean Anthony Eddy

Wunsch- und Wahlrecht

Nach dem Abschluss der Primärbehandlung von Brustkrebs findet die Anschlussbehandlung statt – die onkologische Rehabilitation. Grundsätzlich wird diese noch während der Primärbehandlung durch den behandelnden Arzt in der Klinik eingeleitet.

Selbstverständlich kann die Patientin den Wunsch äußern, die onkologische Reha stationär oder ambulant durchzuführen. Eine wichtige Rolle spielt in dieser Entscheidung die familiäre Situation. Die überstandene Erkrankung bedeutet nicht, dass die Frau nun wieder gesund ist – ganz im Gegenteil. Brustkrebs und die Behandlung der Erkrankung belasten Körper und Psyche in hohem Maße und von dieser Belastung muss die Frau sich wieder erholen können. Ist abzusehen, dass sie zu Hause während einer ambulanten Reha die notwendige Ruhe nicht haben wird, vielleicht weil Kinder zu betreuen sind, so wird der Arzt auf jeden Fall eine stationäre Reha befürworten. Die ambulante Reha ist eine Möglichkeit, die nur infrage kommt wenn gewährleistet ist, dass die Frau tatsächlich die notwendige Ruhe und Unterstützung in der Familie findet.

Hinsichtlich der Reha-Klinik kann die Frau nach §9 SGB IX Wünsche äußern. In der Regel stehen mehrere Reha-Kliniken zur Wahl. Ob der Wunsch nach einer speziellen Klinik erfüllt werden kann, hängt allerdings von der Belegung ab. Letztlich muss die Anschlussheilbehandlung möglichst nahtlos an die Primärbehandlung anschließen und wenn in der gewünschten Klinik kein Platz frei ist, muss eine andere Klinik gewählt werden.

Der behandelnde Arzt empfiehlt aufgrund des aktuellen Zustandes der Frau bestimmte Therapien wie zum Beispiel Krankengymnastik für den Arm, falls es hier durch die Erkrankung an Brustkrebs zu Bewegungseinschränkungen gekommen ist. Darüber hinaus beurteilt er den psychischen Zustand der Frau nach der Primärbehandlung, damit in der Klinik auch die psychosoziale Rehabilitation individuell geplant werden kann. Auch der allgemeine, körperliche Zustand muss Berücksichtigung finden. Im Allgemeinen sind Patientinnen nach überstandener Primärbehandlung in ihrem Wohlbefinden stark eingeschränkt. Sie fühlen sich zerschlagen, schwach, müde, leiden vielleicht noch immer unter den Nebenwirkungen der Chemotherapie. Die Überwindung von Brustkrebs fordert alle körperlichen und psychischen Reserven – und diese müssen wieder hergestellt werden.

Auch die Dauer einer Anschlussbehandlung in Form der onkologischen Rehabilitation bestimmt letztlich der Arzt. In eher leichteren Fällen von Brustkrebs mit kürzerer Heilungsphase kann es durchaus vorkommen, dass ein vierwöchiger Aufenthalt in einer onkologischen Rehabilitationsmaßnahme als ausreichend angesehen wird. Je schwerer allerdings die körperlichen und seelischen Folgen der Erkrankung und der Heilungsphase wiegen, umso länger wird die Rehabilitation dauern.

Unter Umständen kann es vorkommen, dass der Arzt einen dreimonatigen Aufenthalt in einer onkologischen Rehabilitation verordnet.

Frauen, die den Brustkrebs überstanden haben, sollten grundsätzlich alle Möglichkeiten zur Rehabilitation und psychosozialen Unterstützung nicht nur in Erwägung ziehen, sondern auch nutzen. Auch wenn die Krankheit überstanden ist – jetzt ist es wichtig, Körper und Geist wieder zu stabilisieren und langsam wieder den Weg in ein normales Leben zurückzufinden.

Die Krankenkassen kommen für alle Maßnahmen auf, die der Arzt für notwendig hält und anordnet. Grundsätzlich gilt hier der Grundsatz, dass die Wiederherstellung der Gesundheit und damit der Erwerbsfähigkeit immer das oberste Ziel sein muss. Gerade für eine noch sehr junge Frau ist es sehr wichtig, dass sie alle Möglichkeiten zur Rehabilitation nutzt, um bald wieder ihr körperliches und seelisches Gleichgewicht wieder zu erlangen – und sich somit den Weg zurück in ein normales Leben zu ermöglichen.

Monika Celik

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