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Zöliakie

Bei Menschen, die an Zöliakie erkrankt sind, wird durch den Verzehr von Lebensmitteln, die Gluten enthalten, eine entzündliche Reaktion in der Dünndarmschleimhaut ausgelöst, die zu einer chronischen Erkrankung des Dünndarms führt (Enteropathie).

Zöliakie
© istock - MarsBars

Therapie von Zöliakie

Die einzige Möglichkeit eine Zöliakie bzw. einheimische Sprue zu behandeln, besteht momentan in einer absolut glutenfreien Diät. Dies klingt zunächst einfach, stellt die Betroffenen aber vor große Herausforderungen. Denn Gluten kommt nicht nur als natürliches Klebereiweiß in Weizen, Gerste, Roggen, Dinkel und Grünkern vor, sondern wird auch vielen Lebensmitteln wegen seiner guten lebensmitteltechnologischen Eigenschaften zugesetzt. Gluten emulgiert, geliert, stabilisiert und dient als Trägerstoff für Aromen.

Alle Lebensmittel, die aus Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Grünkern, Dinkel oder verwandten Getreidesorten bestehen, sind also tabu. Außerdem müssen die Betroffenen alle aus diesen Getreidearten hergestellten Lebensmittel, z. B. Grieß, Graupen und natürlich Back- und Teigwaren, von ihrem Speiseplan streichen. Viele der Lebensmittel, die wir häufig zu uns nehmen, zählen dazu: z. B. Pizza, Nudeln, Schnitzel, Fischstäbchen, Brot, Brötchen und Kuchen. Auch auf Bier müssen Menschen mit Zöliakie verzichten, da Gerstenmalz zur Herstellung verwendet wird.

In vielen Fertigprodukten sind Spuren von Gluten enthalten

Selbst wenn sich die meisten Patienten sehr bemühen, ist die Einhaltung dieser Diät jedoch mitunter sehr schwierig. In vielen halbfertig oder fertig zubereiteten Lebensmitteln sind Spuren von Gluten enthalten. Eine weitere Hürde besteht darin, dass auch Lebensmittel, die man zunächst gar nicht mit Getreide in Verbindung bringt, Zusätze von Gluten enthalten, z. B. Fruchtjoghurt oder Kräuterquark. Auch Nahrungsmitteln wie beispielsweise Wurst, Ketchup, Senf, Kartoffelchips oder Schokolade kann glutenhaltiges Getreide beigemischt worden sein.

Glutenfreie Ernährung kann trotzdem abwechslungsreich sein

Obwohl viele Lebensmittel wegfallen, muss eine glutenfreie Ernährung dennoch nicht langweilig sein. Denn alle Obst- und Gemüsesorten, naturbelassene Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Nüsse, Zucker etc. können weiterhin verzehrt werden. Außerdem gibt es zahlreiche Lebensmittel, bei denen das üblicherweise enthaltene Getreide durch eine glutenfreie Sorte (z. B. Amarant, Mais, Reis, Hirse etc.) ersetzt wurde. Viele dieser Produkte tragen das Siegel der Deutschen Zöliakie Gesellschaft (DZG) und/oder den Hinweis „glutenfrei“. Erhältlich sind diese Produkte u. a. in Reformhäusern, gut sortierten Supermärkten oder per Versand direkt beim Hersteller. Tipps zum Thema glutenfreie Ernährung gibt es ebenfalls bei der DZG. So finden sich u. a. wertvolle Hinweise, die den Start in eine Ernährung ohne Gluten erleichtern.

Erste Erfolge zeigen sich innerhalb weniger Wochen

Bei strikter Einhaltung der Diät stellen sich erste Therapieerfolge bereits binnen weniger Wochen ein. Zu Beginn sollte die Diät auch laktosefrei sein, da es im Rahmen einer Zöliakie häufig zu einer Laktoseunverträglichkeit kommt. Haben sich die Veränderungen der Dünndarmschleimhaut zurückgebildet, können Milch und Milchprodukte wieder verzehrt werden.

Es gibt jedoch auch Formen der Zöliakie, die nicht oder nicht lange auf eine Diät ansprechen. Diese sog. therapierefraktäre Sprue wird nach Ausschluss anderer Erkrankungen mit Kortikosteroiden (Medikamente mit Kortison) oder Immunsuppressiva (Medikamente zur Unterdrückung überschießender Immunreaktionen) behandelt.

Antje Habekuß

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