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Akne

Je nachdem wie stark Akne ausgeprägt ist, zeigt sie sich durch eine fettige Haut, Pickel, Mitesser, Pusteln und Knötchen. Akne tritt besonders an den Körperstellen auf, die mit vielen Talgdrüsen versehen sind.

Akne
© iStock - donald_gruener

Entstehung von Akne

Bei Akne kommt es im Allgemeinen zu einer verstärkten Talgproduktion in den Talgdrüsen der Haut. Der vermehrt gebildete Talg kann nur noch unzureichend abtransportiert werden. Zudem ist die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen beeinträchtigt. Vermehrt gebildetes Hornmaterial wird zusammen mit dem vermehrt gebildeten Talg in größeren Mengen als üblich in den Talgdrüsen-Ausführungsgängen abgelagert, die sich infolge dessen verengen. In den Ausführungsgängen häufen sich dann Talg und Hornzellen an. Diese häufig dunkel verfärbten Materialansammlungen bezeichnet man als Komedonen („Mitesser“).

Mediziner unterteilen die Komedonen in offene (schwarze) und geschlossene (weiße) Komedonen, auch „Blackheads“ und „Whiteheads“ genannt. Bei den Blackheads, die zur Hautoberfläche hin offen sind, entsteht eine dunkle Verfärbung durch oxidative Veränderungen des Talgs (bzw. durch die Hautpigmente, das Melanin, in den Hornzellen). Whiteheads verfärben sich nicht schwarz, sondern sind als erhabene helle Punkte sichtbar. Sie bestehen überwiegend aus Talg- bzw. Hautölansammlungen unter der Haut und werden nicht der Luft ausgesetzt, sodass keine Oxidationsprozesse stattfinden. Sie bleiben daher hell.

In der weiteren Entwicklung der Mitesser kann es dann zu einem mehr oder weniger vollständigen Verschluss der Talgdrüsen-Ausführungsgänge kommen. Es bilden sich Knötchen, die sich entzünden können, wenn Bakterien wie z. B. Propionibacterium acnes sich innerhalb des „Mitessers“ festsetzen und übermäßig stark vermehren. Die Mikroorganismen finden in den Mitessern, wo sie sich von Bestandteilen des Talgs ernähren, beste Lebensbedingungen vor. Sie vermehren sich meist explosionsartig und bilden aus Bausteinen des Talgs Stoffe wie z. B. Fettsäuren, die die Haut reizen.

In der Folge werden von den betroffenen Zellen Botenstoffe zur Aktivierung des Immunsystems ausgeschüttet. Das Entzündungsgeschehen nimmt seinen Lauf. Die Talgdrüse ist zu diesem Zeitpunkt bereits stark vergrößert, es bilden sich erhabene, unter der Haut liegende, gerötete Knötchen (Papeln). Ist die Entzündung sehr stark, können sich unter der Haut liegende flüssigkeitsgefüllte Bläschen und größere Knoten bilden.

Zerstören die Bakterien die Talgdrüsenwand, gelangen Talg und Bakterien in das umliegende Gewebe, die Entzündung breitet sich aus. Die Betroffenen leiden dann i. d. R. unter eitrigen Pickeln (Pusteln), die sich deutlich über das normale Hautniveau hinaus erheben.

Welche Faktoren können Auslöser für Akne sein?

Bei der Entwicklung von Akne können verschiedene Faktoren ursächlich sein, die individuell unterschiedlich sein können. Als wichtige endogene Faktoren, die bei der Akneentstehung eine Rolle spielen, können eine genetische Veranlagung und hormonelle sowie psychische Aspekte hervorgehoben werden. Ansteckung und mangelnde Hygiene spielen bei der Krankheitsgenese keine Rolle.

Insbesondere eine erbliche Veranlagung hat sich im Rahmen von Zwillingsstudien als bedeutend für die Entwicklung einer Akne herausgestellt. Akne tritt innerhalb bestimmter Familien häufiger auf und die Wahrscheinlichkeit an Akne zu erkranken, ist höher, wenn z. B. bereits Vater und/oder Mutter an Akne litten.

Bei den hormonellen Aspekten der Entstehung von Akne stehen vor allem die sog. Androgene (Sexualhormone) im Fokus. Sie regen eine verstärkte Talgproduktion sowie eine übermäßige Bildung von Hornzellen in den Ausführungsgängen der Talgdrüsen an, wodurch die normalen Verhornungsprozesse der Haut gestört werden. Das Gleichgewicht zwischen natürlicher Abschuppung und Hornzellenneubildung ist dann gestört und es kommt zu einer Anhäufung von Hornmaterial.

Bestimmte Liganden (kleine Moleküle, die wie ein Schlüssel ins Schloss zu bestimmten Rezeptoren passen) von Rezeptoren, die im Bereich der menschlichen Talgdrüsen vermehrt vorkommen, können gemeinsam mit den Androgenen die Fettsynthese in den Talgdrüsen stimulieren.

Bakterien können beim Akneverlauf ebenfalls eine große Rolle spielen. Eine übermäßige Bakterienbesiedelung löst zwar die Entstehung von Akne nicht aus, jedoch können Bakterien, die dann die krankhaft veränderten Hautstellen übermäßig stark besiedeln, die weitere Entwicklung maßgeblich beeinflussen. Psychische Faktoren wie z. B. Stress können vermutlich ebenfalls einen Einfluss auf die Entstehung der Akne haben. Möglicherweise können Stresshormone die Lipidsynthese (Fettbildung) und die Bildung von Testosteron in den Talgzellen fördern.

Zu den maßgeblichen exogenen Faktoren, die die Entstehung von Akne begünstigen können, gehören zudem komedogene (Mitesser verursachende) Stoffe, die z. B. in Kosmetika enthalten sein können. Aber auch bestimmte Medikamente können eine komedogene Wirkung haben, ebenso wie Zigarettenrauch, der inhaliert eine Vielzahl von toxischen Substanzen in den Körper einbringt. Eine besondere Rolle für die Entstehung von Akne spielen hierbei die im Zigarettenrauch in großen Mengen enthaltene proentzündlich wirkende Arachidonsäure sowie PAKs (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe).

Auch bestimmte physikalische Strahlen können Formen der Akne auslösen bzw. verstärken (z. B. wird die sog. „Mallorca-Akne“ vermutlich ausgelöst durch eine chemische Reaktion zwischen der UV-Strahlung des Sonnenlichts und Inhaltsstoffen von Sonnenschutzmitteln). Zudem kann Akne vermutlich auch durch ionisierende Strahlung verursacht werden.

Anke Tennemann

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