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Akute lymphatische Leukämie

Eine akute lymphatische Leukämie ist eine Krebserkrankung, bei der sich die weißen Blutkörperchen unkontrolliert und nahezu ungebremst vermehren. Die akute lymphatische Leukämie ist eine Form der Leukämie.

Akute lymphatische Leukämie
© IStock - FatCamera

Therapie der akuten lymphatischen Leukämie

Zunächst muss zur Therapie der akuten lymphatischen Leukämie gesagt werden, dass sie sofort erfolgen muss. Das rechtzeitige Eingreifen ist bei der Therapie der akuten lymphatischen Leukämie ebenso wichtig wie bei vielen anderen Krebserkrankungen. Abhängig von der jeweiligen Leukämieform kann die Anzahl der Leukämiezellen sprunghaft binnen weniger Tage oder Wochen ansteigen. Die regelhafte Bildung von Blutplättchen und roten Blutkörperchen (Erythrozyten) ist hingegen stark rückläufig. Aus diesem Grunde können rasch lebensbedrohliche und belastende Symptome entstehen. Eine massive Gefährdung des Patienten kann eintreten. (Dagegen sind chronische Formen der Leukämie abzugrenzen, die einer anderen Therapie bedürfen, zumal sie auch schleichend auftreten.) Die Therapie der akuten lymphatischen Leukämie besteht aus drei Behandlungsphasen:

  1. Die einleitende Induktionstherapie soll einen ersten Therapieerfolg gegen die Leukämie zeigen.
  2. Die Konsolidierungstherapie soll den Behandlungserfolg verfestigen.
  3. Die Erhaltungstherapie soll einem Rückfall vorbeugen.

Im Anschluss an die Therapiephasen findet die Nachsorge des Patienten mit akuter lymphatischer Leukämie statt. Der Betroffene wird zu Beginn engmaschig, dann in größeren Zeitabständen ein Gespräch mit dem Arzt über den eigenen Gesundheitszustand führen und wichtige Untersuchungen durchführen lassen, um auszuschließen, dass die Leukämie wieder ausbricht.

Akute lymphatische Leukämie: Induktionstherapie (Phase 1)

Der erste Schritt der Therapie der akuten lymphatischen Leukämie ist die Induktionstherapie, die im Wesentlichen eine Chemotherapie ist. Es werden dem Betroffenen unterschiedliche Medikamente der Chemotherapie, die sogenannten Zytostatika, als Infusion in die Vene verabreicht. Das Ziel dieser Therapie ist es, die akute lymphatische Leukämie so schnell wie möglich umfassend zurückzudrängen. Nur dies kann die oft schwerwiegenden Symptome schnell und effektiv mildern.

Zu einer Therapie mit Zytostatika gegen die akute lymphatische Leukämie gehören – wie bei vielen anderen Krebserkrankungen auch – Behandlungen, die den Patienten bei diesem Weg unterstützen. Dies gilt zum einen für die Medikamente, die die Nebenwirkungen der Chemotherapie lindern sollen, zum anderen etwa für Antibiotika als vorbeugende Maßnahme gegen Infektionen. Oft ist die Therapie bei akuter lymphatischer Leukämie sehr intensiv, allerdings muss diese an die Voraussetzungen der Betroffenen angepasst sein. Die Patienten könnten unter schwerwiegenden Vorerkrankungen leiden oder aufgrund hohen Alters gesundheitlich insgesamt eingeschränkt oder wenig belastbar sein. Dies gilt selbst dann, wenn es einen Rückfall der akuten lymphatischen Leukämie wahrscheinlicher macht.

Akute lymphatische Leukämie: Therapie der Konsolidierung und Erhaltung (Phase 2)

Der Erfolg der Therapie der akuten lymphatischen Leukämie aus Phase 1 muss regelmäßig überprüft werden. Zu diesem Zweck werden Blutproben und Knochenmarkproben entnommen. Wird nach den ersten Behandlungszyklen der Therapie erstmalig wieder eine normale Blutbildung festgestellt, werden Patienten aber noch nicht als geheilt eingestuft, sondern werden als „in Remission“ bezeichnet. Es erfolgt nun der zweite Behandlungszyklus, die Konsolidierung, um nun auch die Krebszellen gezielt anzugehen, die den ersten Behandlungszyklus überstanden haben. Diese Konsolidierungsphase dauert in der Regel vier bis sechs Monate. Die Dauer ist vom jeweiligen Erkrankungstyp und dem Gesundheitszustand des Patienten abhängig. Wiederum wird hier eine Chemotherapie gegen die akute lymphatische Leukämie eingesetzt. Mehrere Behandlungszyklen folgen aufeinander; unterschiedliche Zytostatika werden in der Therapie der akuten lymphatischen Leukämie kombiniert, weil nur so eine möglichst breit angesetzte Wirkung anvisiert werden kann.

Akute lymphatische Leukämie: Erhaltungstherapie (Phase 3)

Schließlich erfolgt nach der Konsolidierungsphase die Erhaltungstherapie. Diese wird meist ein Jahr lang durchgeführt. Ziel ist hier, den Erfolg der Therapie zu stabilisieren. Die genaue Dauer und Intensität der Erhaltungstherapie wird zurzeit noch erforscht; klinische Studien beschäftigen sich mit dieser Frage. Es ist ratsam, genau mit dem behandelnden Arzt abzusprechen, wie diese Phase der Therapie der akuten lymphatischen Leukämie aussehen soll. Auch bei der Erhaltungstherapie sind unterschiedliche Chemotherapien von entscheidender Wichtigkeit. Neue Medikamente gegen die akute lymphatische Leukämie, die vor allem zielgerichteter sein sollen, werden zurzeit erprobt. Es gilt also auch hier, stets auf dem aktuellen Stand der Forschung zu sein.

Akute lymphatische Leukämie: Nachsorge

Nach der Therapie der akuten lymphatischen Leukämie gilt der Patient zwar als geheilt, aber es steht noch die Nachsorge an. Diese umfasst folgende Aspekte:

  • Die Nebenwirkungen und längerfristigen Behandlungsfolgen diagnostizieren
  • Den Erfolg der Therapie der akuten lymphatischen Leukämie überprüfen
  • Etwaige Rückfälle möglichst früh feststellen

Um den Erfolg der Therapie der akuten lymphatischen Leukämie einzuschätzen, sind in regelmäßigen Abständen Blutuntersuchungen und Knochenmarkuntersuchungen erforderlich. Diese sollen auch nach dem Abschluss der Erhaltungstherapie fortgesetzt werden. Sollte sich bei diesen Untersuchungen herausstellen, dass die Anzahl der Krebszellen wieder ansteigt, ist eine intensive Therapie der akuten lymphatischen Leukämie mit neuerlichen Chemotherapien erforderlich.

Fedor Singer

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