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Allergie

Als Allergie bezeichnet man die übermäßige und teilweise heftige Abwehrreaktion des Immunsystems auf körperfremde Stoffe (Antigene).

Allergien
© iStock - bluecinema

Allergiefreies Wohnen

Allergenfrei wohnen zu können – davon träumen wohl die meisten Menschen mit Allergien. Denn, das betonen Mediziner immer wieder, am günstigsten für die Gesundheit ist es, Allergieauslöser völlig zu meiden. Doch selbst aus den eigenen vier Wänden lassen sich viele Allergene nicht komplett entfernen. Aber sie lassen sich reduzieren, sodass sich in der Folge auch die Allergiesymptome verringern.

In einem Haushalt, in dem Menschen mit Allergien leben, sollte zudem nicht nur die Konzentration des Allergens reduziert werden, auf das die Betroffenen reagieren, sondern auch weitere Allergieauslöser. Der Grund: Es besteht immer die Gefahr, dass die Betroffenen plötzlich auch auf andere Stoffe allergisch reagieren, liegen diese in höheren Konzentrationen im Haushalt vor. Zu den Substanzen, die in den eigenen vier Wänden die größten Allergieprobleme bereiten, gehören der Kot von Hausstaubmilben, Schimmelpilzsporen, Tierhaare (bzw. die Eiweißstoffe aus Speichel, Schweiß, Hautfett oder dem Urin der Tiere), aber auch Pollen, die von draußen in die Wohnung gelangen.

Hausstaubmilben – ein großes Problem

Hausstaubmilben leben in jedem Haushalt. Die mit bloßem Auge nicht sichtbaren Spinnentiere ernähren sich nämlich bevorzugt von menschlichen Hautschuppen. Aus diesem Grund sind sie auch vor allem dort zu finden, wo Menschen sich über einen längeren Zeitraum aufhalten: im Bett und auf Polstermöbeln. Aber auch in Teppichen und dem Bodenstaub, ja sogar auf Plüschtieren leben Hausstaubmilben.

Die Tiere bevorzugen ein warm-feuchtes Raumklima; besonders gut vermehren sie sich bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 75 %. Deshalb sind in Bettdecken, Kissen und Matratzen i. d. R. besonders viele Hausstaubmilben zu finden, denn während der Nacht sondert jeder Mensch eine gewisse Menge Schweiß ab und verliert eine gewisse Menge an Hautschuppen. Die Hausstaubmilben selbst rufen übrigens keine allergischen Symptome hervor. Es ist ihr Kot, der eingeatmet zu Beschwerden führt.

Völlige Freiheit von Hausstaubmilben in der Wohnung gibt es nicht. Doch ihre Zahl – und damit auch die Raumbelastung durch ihren Kot – lässt sich erheblich verringern. So gibt es für Matratzen, Betten und Kissen spezielle milbendichte Bezüge. Diese sorgen dafür, dass der Kot der Milben nicht aus der Matratze und dem Bettzeug in die Atemluft gelangt. Außerdem können menschliche Hautschuppen durch die Bezüge nicht zu den Milben durchdringen, die auf diese Weise ausgehungert werden. Stehen im Schlafzimmer zwei Betten, sollten übrigens beide milbendichte Bezüge bekommen, die zudem – genau wie Kissen und Bettdecke – regelmäßig (etwa alle zwei bis drei Monate) gewaschen werden sollten.

Des Weiteren gibt es Sprays, die die Hautschuppen für Milben ungenießbar machen. So erhalten die Hausstaubmilben keine Nahrung mehr und verhungern. Achten Sie außerdem darauf, dass die Luft im Schlafzimmer nicht zu feucht wird. Regelmäßiges Lüften und eine Schlaftemperatur von 16 bis 18°C tragen dazu bei, ein für die Milben eher ungemütliches Raumklima zu schaffen.

Das Bettenmachen nach dem Aufstehen trägt zu einer Erhöhung der Allergenkonzentration in der Raumluft bei, denn der Kot der Milben wird dadurch aufgewirbelt. Besser ist es, die Decke einfach nur zurückzuschlagen, sodass Decke, Kissen und Matratze gut belüftet werden. Luftbefeuchter, die für eine feuchtere Raumluft sorgen sollen, sind bei einer Hausstaubmilbenallergie nicht sinnvoll.

Teppiche, Vorhänge und Staubfänger

Hausstaubmilben und ihr Kot sind jedoch nicht nur im Bett zu finden, sondern auch in Teppichen und Vorhängen. Dennoch heißt das nicht unbedingt, dass in Haushalten, in denen Menschen mit Hausstauballergie leben, alle Teppiche durch glatte Bodenbeläge (z. B. Laminat oder PVC) ausgetauscht werden müssen. Denn auch auf glatten Bodenbelägen sammelt sich Hausstaub an und wird leichter aufgewirbelt als aus Teppichen. Glatte Bodenbeläge empfiehlt z. B. der Deutsche Allergie- und Asthmabund e. V. dann, wenn diese mindestens alle zwei Tage feucht gewischt werden. Teppiche sollten allerdings nicht zu hochflorig sein, damit sich in ihnen der Hausstaub nicht zu sehr verfangen kann.

Das Saugen des Teppichbodens sollte mit einem Staubsauger durchgeführt werden, der einen speziellen HEPA-Filter besitzt (HEPA-Filter steht für High-Efficiency-Particulate-Air-Filter = hoch effizienter Partikelluftfilter), damit die Raumluft beim Saugen nicht übermäßig mit Staub belastet wird. Den Staubsaugerbeutel sollte man regelmäßig austauschen, um eine hohe Saugleistung zu garantieren. Den Austausch sollte nicht der Allergiker, sondern z. B. ein anderes Familienmitglied vornehmen.

Auf Vorhänge sollten Menschen mit Hausstauballergie verzichten. Das Gleiche gilt für sog. Staubfänger wie Dekorationsgegenstände oder offene Bücherregale. Polstermöbel sollten regelmäßig gereinigt/abgesaugt werden, günstiger sind u. U. Möbel mit einer glatten, abwischbaren Oberfläche (z. B. Ledermöbel). Auch Stofftiere sind oft mit dem Kot der Hausstaubmilben belastet. Hier hilft es, die Stofftiere in regelmäßigen Abständen für ca. 24 Stunden in die Tiefkühltruhe zu legen, damit die Hausstaubmilben absterben, und die Stofftiere anschließend bei 60 °C zu waschen.

Schutz vor Pollen

Für Menschen mit einer Pollenallergie ist in der Pollensaison die eigene Wohnung ein wichtiger Rückzugsraum. Umso wichtiger ist es, sie weitgehend vor dem Eindringen von Pollen zu schützen. Denn dadurch lassen sich die allergischen Beschwerden sowie die Medikamentendosis erheblich reduzieren. Vor manchen Fenstern sollte man daher schon vor Beginn der Pollensaison ein Pollenschutzgitter anbringen. Denn ansonsten müssen die Fenster in der Pollensaison weitgehend geschlossen bleiben, damit nur geringe Mengen an Pollen in die Wohnung gelangen. Wer die Investition in ein solches Pollenschutzgitter scheut, sollte darauf achten, zu Zeiten möglichst geringer Pollenbelastung zu lüften. Dabei hilft z. B. die Pollenflugvorhersage des Deutschen Wetterdienstes.

Pollen gelangen jedoch nicht nur durch Fenster und Türen in die Wohnung, sondern auch über Straßenkleidung und Schuhe. Deshalb sollten Menschen mit Pollenallergie im Eingangsbereich ihrer Wohnung ihre Kleidung wechseln, nachdem sie im Freien gewesen sind. Selbstverständlich sollte gewaschene Wäsche in der Pollensaison auch nicht im Freien getrocknet werden. Auf diese Weise reduziert sich die Pollenbelastung im Innenraum zusätzlich.

Schutz vor Schimmelpilzsporen

Zur Vorbeugung von Schimmelpilzsporen sollte man gut darauf achten, ob es in den eigenen vier Wänden Orte bzw. Materialien gibt, die über einen längeren Zeitraum hinweg feucht sind wie das Bad oder die Dusche oder weil sich z. B. Kondenswasser an einer kalten Außenwand gebildet und die Tapete durchfeuchtet hat. Denn an feuchten Orten siedeln sich Schimmelpilze bevorzugt an.

Ist die Schimmelbildung nur oberflächlich, können die Schimmelpilze mit 80 % Alkohol und einer rauen Bürste entfernt werden. Steckt der Schimmel jedoch im Mauerwerk, muss eine Sanierung durch Fachleute erfolgen. Vorgebeugt werden kann der Schimmelbildung u. a. durch gründliches und richtiges Lüften.

Quelle: Allergikus 3/2014

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