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Pollenallergie

Bei einer Pollenallergie reagiert das Immunsystem auf bestimmte, eigentlich harmlose Eiweißstoffe in den Blütenpollen und leitet Abwehrmaßnahmen ein.

Pollenallergie
© iStock - mladenbalinovac

Allergiefreies Wohnen bei einer Pollenallergie

Menschen mit einer Pollenallergie müssen darauf achten, wann die Pollen Flugsaison haben, gegen die sie allergisch sind. Denn die einzige Möglichkeit, die Beschwerden zu verringern, die mit einer Pollenallergie einhergehen, besteht für die Betroffenen darin, die Pollen der jeweiligen Pflanzen weitgehend zu meiden, auf die sie überempfindlich reagieren.

Vollständig ist es allerdings nie möglich, Pollen aus dem Weg zu gehen. Weil sie so winzig sind, gelangen sie selbst durch kleinste Schlupflöcher in Innenräume und rufen die typischen Beschwerden einer Pollenallergie hervor: wässrigen Fließschnupfen, Niesattacken, eine verstopfte Nase, Juckreiz und rote, tränende, z. T. brennende Augen, erhöhte Empfindlichkeit gegen Tages- und Kunstlicht, Kopfschmerzen und Müdigkeit sind nur einige Symptome. Bei manchen Menschen kann sich aus einem Heuschnupfen auch Asthma entwickeln. Probleme mit Magen und Darm sind ebenfalls nicht selten und auch die Haut kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Mit der Pollenallergie gehen zudem häufig eine verringerte Leistungsbereitschaft, Konzentrationsstörungen, Schlafprobleme sowie eine erhöhte Reizbarkeit einher.

Wann fliegen die Pollen?

Je nachdem ob in der Stadt oder auf dem Land sind die größten Mengen an Pollen zu unterschiedlichen Tageszeiten in der Luft. So ist die Pollenbelastung in ländlichen Gegenden morgens zwischen etwa drei und acht Uhr am höchsten, in der Stadt hingegen nachmittags bis in den späten Abend. Das bedeutet für Landbewohner mit Pollenallergie, dass sie sich an sonnigen oder zumindest trockenen Tagen vor allem morgens nur so lange wie nötig im Freien aufhalten sollten. Stadtbewohner hingegen sollten ihren Aufenthalt im Freien nachmittags und abends begrenzen. Wer seine Wohnung durchs Öffnen der Fenster lüften möchte, sollte dies auf dem Land daher am besten abends, in der Stadt hingegen morgens erledigen. Auf das Lüften ganz verzichten sollten Pollenallergiker zur Pollenflugzeit nicht, damit die Luftfeuchtigkeit aus der Wohnung entweichen und sich kein Schimmel bilden kann. In Häusern oder Zimmern mit zentralen bzw. dezentralen Lüftungsanlagen ist das Öffnen der Fenster jedoch nur manchmal sinnvoll bzw. nötig. Bei Regen können Pollenallergiker i. d. R. zu allen Tageszeiten lüften, denn der Regen „wäscht“ einen Großteil der Pollen aus der Luft.

Die Information, welche Pollen in welchem Monat des Jahres fliegen, erfahren Allergiker z. B. durch den Pollenflugkalender der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst, der regelmäßig aktualisiert wird, u. a. weil sich die Ausbreitung bestimmter Pollen von Zeit zu Zeit ändert. Dieser ist im Internet einzusehen. Daneben können sich Allergiker über die Pollenflugvorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) informieren, wie hoch die Pollenbelastung in ihrer Region zzt. gerade ist, um sich noch besser vor den Allergieauslösern zu schützen. Denn je früher die Vegetationszeit einsetzt (z. B. weil es ein warmer Winter war), umso früher kann auch die Pollenbelastung erhöht sein.

Hilfsmittel gegen Pollenbelastung in der Wohnung

Pollen gelangen ins Haus u. a., indem Türen oder Fenster geöffnet werden, aber auch über die Kleidung oder den Körper. Pollenallergiker können versuchen, die Zahl der Pollen in den Räumen zu minimieren. Neben dem kontrollierten Lüften können z. B. spezielle Pollenschutzvliese vor den Fenstern angebracht werden, die zwar Luft in den Raum lassen, aber einen Großteil der Pollen (jedoch nie 100 %) aus der Luft filtern. Wichtig ist, dass man die Schutzvliese rechtzeitig vor der Pollenflugsaison vor den Fenstern anbringt. Man sollte sich jedoch darauf einstellen, dass sie etwas weniger Licht ins Zimmer lassen.

Regelmäßiges Reinigen von Fußböden und Staubwischen ist zur Pollenflugzeit ebenfalls sinnvoll, will man allergische Beschwerden eindämmen. Glatte Böden sollten täglich feucht gewischt, glatte Flächen mit einem Staubtuch abgeputzt werden, das den Staub in sich aufnimmt. Teppiche sollten täglich abgesaugt werden. Auf Gardinen sollte möglichst verzichtet werden. Wer auf Gardinen vor den Fenstern nicht verzichten möchte, sollte sie regelmäßig waschen. Jalousien – auch einzelne Lamellen – sollte man ebenfalls regelmäßig entstauben. Den Staubsauger kann man mit einem speziellen HEPA-Filter ausstatten, damit durch die Abluft Pollen nicht wieder in den Raum gelangen können.

Kleidung, Körper, Haare

Jedes Mal, wenn Menschen während der Pollenflugzeit ins Freie gehen, sammeln sich auf der Kleidung, dem Körper und den Haaren Pollen an. Kehren Pollenallergiker in die Wohnung zurück, sollten sie daher die Kleidung sofort ausziehen, am besten nicht direkt in der Wohnung. Es ist sinnvoll, einen Raum zum Umkleiden einzurichten, wo sie und die anderen Familienmitglieder ihre pollenbesetzten Kleidungsstücke ausziehen. Am besten ist es, sich direkt kurz abzuduschen. Auf diese Weise waschen sie den Großteil der Pollen vom Körper und vor allem aus den Haaren.

Verfügen Betroffene über keinen solchen Raum, sollen sie die Kleidung am besten im Flur wechseln. Auch das Haustier sollte abgebürstet werden, wenn es von draußen hereinkommt. Denn im Fell von Hunden und Katzen verfangen sich ebenfalls Pollen. Bei Gästen sollten Sie darauf achten, dass diese ihre Jacke im Vorraum oder an einer anderen dafür vorgesehenen Stelle hängen lassen. Waschen Sie sich vorm Schlafengehen die Haare. Andernfalls sammeln sich auf dem Kopfkissen die Pollen und Sie sind ihnen die ganze Nacht über ausgesetzt.

Lüftungsanlagen, Luftfilter und Luftreiniger

Manche Häuser (z. B. viele Niedrig-Energie-Häuser) verfügen über spezielle Lüftungsanlagen. Diese sollten auf alle Fälle mit einem Luftfilter (einem Feinstaubfilter, der keine Pollen durchlässt) ausgestattet sein, der regelmäßig erneuert werden sollte. Sollten Sie stark von allergischen Beschwerden betroffen sein, können Sie auch den Einbau eines dezentralen Lüftungsgeräts für bestimmte Räume (z. B. das Schlafzimmer) erwägen, das Pollen ebenfalls filtert, sodass diese nicht in das Zimmer gelangen. Fragen Sie Ihren Vermieter, ob er den Einbau erlaubt.

Auch ein Luftreiniger – ein Gerät, das den Staub und Pollen mithilfe von HEPA-Filtern aus der Luft entfernt – kann bei starken Allergiesymptomen u. U. sinnvoll sein. Ein solcher Luftreiniger kann von Raum zu Raum getragen werden, sodass er genau dort eingesetzt wird, wo man sich gerade aufhält. Die gereinigte Luft wird wieder in den Raum zurückgeführt. Allerdings sollte der Luftreiniger auch tatsächlich die ganze Raumluft austauschen – am besten zweimal stündlich. Die Leistung des Geräts muss daher an das Raumvolumen angepasst sein. Die Geräte unterscheiden sich in der Ausstattung und in der Betriebslautstärke.

Quelle: Allergikus 1/2015

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