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Alzheimer

Die Alzheimer-Krankheit ist eine neurologische Erkrankung, die mit 60 – 70 % die häufigste Form der Demenz ist. Beim Verlauf der Alzheimer-Erkrankung wird zwischen drei Stadien unterschieden.

Alzheimer
© iStock - LightFieldStudios

Therapie von Alzheimer

Alzheimer ist nach aktuellem Stand der Forschung nicht heilbar. Zur Therapie von Alzheimer werden bestimmte Medikamente verabreicht. Diese dienen zum einen der besseren Gedächtnisleistung bei Störungen im kognitiven Bereich und Mängeln in der Verrichtung von Alltagsdingen und zum anderen der Therapie von psychischen Begleiterscheinungen wie Depressionen, Wahn, Apathie (Teilnahmslosigkeit) und Halluzinationen.

Verschiedene Schweregrade von Alzheimer

Der Arzt wird eine Schweregradbestimmung des Patienten vor der Therapie von Alzheimer vornehmen. Hierfür muss ein entsprechender Kurztest, der sogenannte Mini Mental Status Test, durchgeführt werden, abgekürzt MMST. Die Grenzen zwischen den einzelnen Graden sind flüssig und dienen lediglich einer Orientierung, die die Medikation bei der Therapie von Alzheimer beeinflusst. Folgende Einteilungen hinsichtlich des Schweregrades sind möglich:

  • leichte Alzheimer Erkrankung: MMST 20-26 Punkte
  • mittelschwere Alzheimer-Erkrankung: MMST 10-19 Punkte (auch moderate Alzheimer-Erkrankung genannt)
  • schwere Alzheimer-Erkrankung: MMST unter 10 Punkten
  • Die Therapie von Alzheimer mit Medikamenten

    Ziel der Therapie von Alzheimer mit Medikamenten ist es, die Gedächtnisleistungen zu bessern, Alltagsprobleme leichter zu bewältigen und die Selbstständigkeit möglichst lange zu erhalten. Verabreicht werden der sogenannte Acetylcholinesterase-Hemmer und Memantin.

    Die medikamentöse Therapie von Alzheimer mit Acetylcholinesterase-Hemmern

    Zu diesen Wirkstoffen zählen:

  • Donepezil
  • Galantamin
  • Rivastigmin
  • Diese Medikamente kommen für den leichten und mittelschweren Grad von Alzheimer infrage. Sie hemmen das Enzym Cholinesterase. Dieses wiederum baut den Botenstoff Acetylcholin ab. Es ist für die Therapie von Alzheimer von Vorteil, wenn dieser Neurotransmitter wieder in höherem Maße für die Informationsverarbeitung bzw. die Signalverarbeitung des Gehirns genutzt werden kann. Die Acetylcholinesterase-Hemmer steigern die Gehirnleistung und unterstützen die Fähigkeit, mit alltäglichen Verrichtungen besser fertig zu werden.

    Die medikamentöse Therapie von Alzheimer mit Memantin

    Memantin ist ein Wirkstoff, der als NDMA-Rezeptorantagonist bezeichnet wird. Memantin beeinflusst den Rezeptor des Neurotransmitters Glutamat im Gehirn des Patienten. Dieser Wirkstoff ist für die mittelschwere und die schwere Form von Alzheimer geeignet. Es wird auch bei anderen Leistungsstörungen des Gehirns angewendet. Memantin verbessert die Aufmerksamkeit des von Alzheimer Betroffenen und hilft bei der Ausführung der alltäglichen Fähigkeiten.

    Dieser Wirkstoff wird – ebenso wie die Acetylcholinesterase-Hemmer – schleichend angewendet, also erst in kleinen Dosierungen, die dann langsam gesteigert werden. Die häufigsten Nebenwirkungen können innere Unruhe, körperliche Unruhe, Schwindel und gesteigerte Erregbarkeit sein.

    Validation bei Alzheimer

    Die Validation ist eine Methode für den Umgang mit Betroffenen, der sich an den Gefühlen des von Alzheimer betroffenen Menschen orientieren. Die Gefühle und das Erleben des Patienten sollen bedingungslos wertgeschätzt werden. Auch die Mobilisierung etwaiger noch vorhandener Ressourcen wird angestrebt. Zeigt der Betroffene bei Alzheimer ein Verhalten, dass schwer verständlich ist, z. B. ein herausforderndes Verhalten, wird dies als individuelle Reaktion auf die Krankheit gewertet und in Zusammenhang mit seiner Biografie und Lebensgeschichte verstanden.

    Auch die Biografiearbeit als Ansatz der Therapie bei Alzheimer kann hier gute Dienste leisten. Das persönliche Erinnern und die individuelle Wahrnehmung stehen im Vordergrund, um die individuelle Identität des Kranken zu erhalten. Auch Kontinuität und Kohärenz werden so angestrebt.

    Die Einbeziehung der Angehörigen in die Therapie bei Alzheimer

    Dies ist ein sozialer Ansatz der Therapie von Alzheimer. Die Angehörigen, die nicht selten auch die Pflegenden sind, sollen geschult und es soll geübt werden, mehr Verständnis für die Defizite des Patienten mit Alzheimer aufzubringen, die noch vorhandenen Möglichkeiten und Fähigkeit besser zu nutzen und die Kommunikation mit dem Kranken zu bessern. Oft stellt sich heraus, dass durch ein kompetentes Training der Angehörigen ein Heimaufenthalt zeitlich verschoben werden kann.

    Es finden Einzelgespräche und Gespräche in der Gruppe statt. Dadurch wird die Möglichkeit zum Austausch von Erfahrungen und Informationen möglich. Ziel ist hier die motivierende Pflege bei Alzheimer. Kann der Patient mit Alzheimer bestimmte Verrichtungen noch selbst erledigen, z. B. das Tischdecken, sollte man sie ihm ruhig überlassen. Dies stärkt sein Selbstvertrauen und seinen Selbstwert. Allerdings sollte er nicht überfordert werden. Man sollte nicht seine Fehler herausstellen, sondern sein Bemühen und seine Erfolge loben.

    Beruhigung und Aktivierung bei Alzheimer

    Die Therapie unterstützen können ggf. Bewegungstherapien an. Auch eine sinnesbezogene Therapie kann hilfreich sein. Mit der multisensorischen Stimulation nach Snoezelen sollen Änderungen im Verhalten und in der Kommunikation erreicht werden. Auch das subjektive Erleben wird gebessert. Es gibt ferner die Kunsttherapie, die Physiotherapie, die Ergotherapie, die Musiktherapie u.v.m., die unterstützend angewendet werden können.

    Fedor Singer

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