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Computertomografie (CT)

Bei diesem in den 1970er-Jahren entwickelten Verfahren wird der Körper im sog. Schnittbildverfahren abgebildet. Schicht für Schicht werden zweidimensionale Röntgenbilder angefertigt, welche mittels Computer zu einem dreidimensionalen Bild zusammengesetzt werden können.

Computertomographie
© iStock - alvarez

Computertomografie (CT)

Die Computertomografie (CT) gehört zu den radiologischen bildgebenden Verfahren und ermöglicht das Darstellen innerer Körperstrukturen ohne den Körper zu verletzen. Der Begriff Computertomografie leitet sich aus den altgriechischen Begriffen tome (Schnitt) und graphein (Schreiben) ab. Bei diesem in den 1970er-Jahren entwickelten Verfahren wird der Körper im sog. Schnittbildverfahren abgebildet. Schicht für Schicht werden zweidimensionale Röntgenbilder angefertigt, welche mittels Computer zu einem dreidimensionalen Bild zusammengesetzt werden können. Ein großer Vorteil gegenüber dem herkömmlichen Röntgenbild ist, dass auch Weichteilgewebe detailliert dargestellt werden kann.

Computertomografie – Anwendungsgebiete

Die Computertomografie ist in vielen medizinischen Bereichen mittlerweile unverzichtbar. Grundsätzlich kann dieses Verfahren angewandt werden, wann immer Veränderungen innerer Körperstrukturen vermutet und untersucht werden sollen. Schwer verletzte Unfallopfer werden oft mittels Computertomografie untersucht, um einen Überblick über vorhandene Verletzungen zu bekommen. So können in einem Schritt Verletzungen an Knochen sowie Weichteilen festgestellt werden. Auch Kopfverletzungen, Organveränderungen oder komplizierte Knochenbrüche können mit der Computertomografie genau dargestellt werden. Die Computertomografie wird hauptsächlich in der Humanmedizin angewandt. Darüber hinaus findet dieses bildgebende Verfahren u. a. in der Tiermedizin und Archäologie Anwendung.

Computertomografie in der Krebs-Diagnostik

Die Computertomografie wird auch in der Krebs-Diagnostik angewendet, um einen Verdacht auf Krebs-Geschwüre (Tumoren oder Metastasen) zu überprüfen. Die detaillierte Darstellung der Computertomografie ermöglicht eine genaue Lokalisierung und Größenermittlung von Krebsherden und Tochtergeschwüren. Während und nach der Behandlung von Krebs können weitere Untersuchungen mittels Computertomografie erfolgen, um die Entwicklung der Krebserkrankung zu überprüfen. Aufgrund der Strahlenbelastung wird die Computertomografie bei Krebs-Vorsorgeuntersuchungen meist nicht angewandt, sondern nur bei akutem Verdacht auf Krebs durchgeführt.

Wie funktioniert die Computertomografie?

Die Computertomografie basiert auf dem normalen Röntgenverfahren. Beim Röntgen wird die abzubildende Körperregion mit Röntgenstrahlen durchleuchtet. Verschiedene Gewebe (Knochen, Organe, Krebsgeschwüre etc.) absorbieren die Röntgenstrahlung dabei unterschiedlich stark. Die durch den Körper hindurch geleitete Strahlung wird aufgefangen, was heutzutage mit digitalen Detektoren geschieht. Es entsteht eine Projektion des Körperinneren. Je stärker die Röntgenstrahlung im Körper abgeschwächt (absorbiert) wird, umso heller ist die entsprechende Fläche auf dem resultierenden Röntgenbild. So sind die sehr dichten Knochen besonders hell, während Weichteilgewebe eher dunkel abgebildet wird. Da alle Gewebe überlagert dargestellt werden, können Erkrankungen wie Krebs so nicht erkannt werden.

Bei der Computertomografie wird nicht nur ein einzelnes Röntgenbild aufgenommen, sondern eine Vielzahl von Querschnittsbildern angefertigt. Der Vorteil dieses Verfahrens ist einfach zu verstehen, wenn man sich vorstellt, man wolle die Beschaffenheit eines Rosinenbrotes darstellen. Von außen betrachtet, kann nur Form und Größe des Brotes beurteilt werden. Um eine Vorstellung von seinem Inneren zu bekommen, muss man es in Scheiben schneiden. Scheibe für Scheibe kommen die Rosinen zum Vorschein, welche vorher im Verborgenen lagen. So wird bei der Computertomografie der Körper Schicht für Schicht von Röntgenstrahlung durchleuchtet und abgebildet – ohne den Körper zu verletzten.

Diese einzelnen Schichten sind im Normalfall 1 bis mm dick. Der Patient wird von einer Röntgenkamera, welche sich im Kreis um die Längsachse des stillliegenden Körpers bewegt, aus vielen verschiedenen Richtungen mit Röntgenstrahlung durchleuchtet. Die verschiedenen Absorptionsstärken der unterschiedlich beschaffenen Gewebearten werden wie beim normalen Röntgenbild detektiert und in verschiedene Graustufen umgerechnet. Mittels Computer können diese einzelnen Bilder zusammengesetzt werden. Ein detailliertes dreidimensionales Bild entsteht, welches aus jeder beliebigen Richtung betrachtet werden kann. Alle Körpergewebe werden im Gegensatz zur herkömmlichen Röntgentechnik überlagerungsfrei dargestellt.

Ablauf einer Computertomografie

Zur Vorbereitung auf eine Computertomografie wird dem Patienten in den meisten Fällen ein Kontrastmittel verabreicht. Dieses wird entweder in eine Vene gespritzt oder getrunken. Verwendete Kontrastmittel sind meist jodhaltig. Diese Mittel helfen dabei, verschiedene Gewebe bei der Computertomografie schärfer voneinander abzugrenzen. So können beispielsweise Veränderungen in der Durchblutung erkannt werden. In seltenen Fällen treten Unverträglichkeiten oder Allergien gegen Kontrastmittel auf. Diese Probleme können medikamentös wieder in den Griff bekommen werden. Um das Risiko für ein mögliches Erbrechen aufgrund von Unverträglichkeiten von vornherein möglichst gering zu halten, sollten Patienten nüchtern zur Computertomografie erscheinen und ca. 2 Stunden vor der Untersuchung keine Nahrung zu sich nehmen.

Die eigentliche Computertomografie dauert nur wenige Minuten. Der Patient liegt auf einem beweglichen Untersuchungstisch und wird langsam in das Innere des Computertomografen, einer großen Röhre, geschoben. Damit ein scharfes Bild entsteht, muss der Patient während der Aufnahmen so ruhig und entspannt wie möglich liegen. Durch eine Gegensprechanlage steht er dabei ständig mit der Außenwelt in Kontakt.

Risiken der Computertomografie

Im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren ist der Patient bei der Computertomografie einer relativ hohen Strahlenbelastung ausgesetzt, welche unter Umständen das Krebsrisiko erhöhen kann. Das Risiko dieser Strahlenbelastung steht der Gefahr gegenüber, eine eventuelle Erkrankung nicht zu erkennen. Diese Risiken müssen gegeneinander abgewogen werden, wenn über die Anwendung einer Computertomografie nachgedacht wird.

Vorteile der Computertomografie

Trotz Strahlenbelastung birgt die Computertomografie gegenüber anderen bildgebenden Verfahren große Vorteile. So wird Weichteilgewebe im Kernspintomografen zwar kontrastreicher als bei der Computertomografie dargestellt, doch können die Knochen bei dieser Methode nur unscharf abgebildet werden. So eignet sich die Computertomografie zur Untersuchung bei beispielsweise Knochenkrebs besser. Zudem nimmt die Computertomografie weniger Zeit in Anspruch als ein MRT – dies kann bei Unfallopfern entscheidend sein. Die kurze Untersuchungsdauer ist auch von Vorteil, wenn sich bewegende Organe, wie beispielsweise das Herz, untersucht werden sollen. Aufnahmen im vergleichsweise langsamen Kernspintomografen werden weniger scharf als bei der Computertomografie.
Der große Vorteil der Computertomografie für Patenten gegenüber herkömmlichem Röntgen liegt in der dreidimensionalen, überlagerungsfreien Darstellung des gesamten Körpers.

Franziska Köhler

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