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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Depressionen – was tun?

Große Traurigkeit, innere Leere, Antriebslosigkeit, das Gefühl, nichts wert zu sein, der Verlust der Libido – das alles sind Symptome, die auf eine Depression hindeuten können, wenn sie über eine gewisse Zeit andauern. Der Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) zufolge erkranken 50 Prozent der Menschen mit MS im Laufe ihres Lebens an einer schweren Depression, nimmt man die leichten bis mittelschweren Fälle hinzu, sind es sogar 70 Prozent.

Obwohl die meisten von MS Betroffenen aufgrund ihrer Erkrankung regelmäßig Neurologen, aber auch Ärzte anderer Fachrichtungen aufsuchen, wird eine Depression beim medizinischen Routinetermin oft nicht diagnostiziert. Ein Grund: Das seelische Befinden des Patienten ist nicht immer Thema beim Arztbesuch. Da eine Depression eine ernsthafte Erkrankung ist, die das Leben stark beeinträchtigt, sollte jeder, der den Verdacht hat, er könnte davon betroffen sein, von sich aus den Arzt aufsuchen. Auch Angehörige, die bei ihrem Familienmitglied Veränderungen bemerken, die auf eine Depression hindeuten können, sollten dies ansprechen, ihr Familienmitglied vielleicht sogar beim nächsten Arztbesuch begleiten und ihren Verdacht dem Arzt gegenüber äußern.

Eine Depression kann jeden treffen

Die Krankheit kann jeden treffen – unabhängig davon, in welcher Lebenssituation sich ein Mensch befindet. Bei MS aber sind Depressionen rund dreimal häufiger als bei der Restbevölkerung, und vermutlich ist daran nicht nur die Lebenssituation schuld, zu der u. a. die Unsicherheit beiträgt, wie sich die Krankheit entwickeln mag. Wissenschaftler vermuten, dass auch hirnorganische Veränderungen und Prozesse, die im Immunsystem bei Menschen mit MS ablaufen, eine Rolle bei der Entstehung von Depressionen spielen. Deshalb gilt: Bei jedem Verdacht auf eine (beginnende) Depression, sofort den Arzt aufsuchen. Je länger man damit wartet, umso eher verfestigen sich die Symptome und umso schwerer wird es womöglich, die Depression zu überwinden. Wer nicht weiß, ob seine Beschwerden auf eine Depression hindeuten, kann sich auch an eine psychologische oder Lebensberatungsstelle in seiner Nähe wenden, bevor er sich dem Arzt mitteilt.

Medikamente oder Psychotherapie?

Die Behandlung ist i. d. R. abhängig davon, ob der Arzt eine schwere, eine mittlere oder eine leichte Depression diagnostiziert. Bei leichten bis mittelschweren Depressionen hat sich die Durchführung einer Psychotherapie bewährt. Besonders wirksam hat sich dabei die sog. kognitive Verhaltenstherapie erwiesen, die davon ausgeht, dass seelische Störungen u. a. auf erlernten Verhaltensweisen und eingefahrenen Denkmustern basieren, die durchbrochen werden können. So lernt der Patient in der Therapie beispielsweise, wie er noch vorhandene Ressourcen einsetzt, um Denkblockaden aufzulösen und aus den depressiven Denk- und Verhaltensmustern herauszukommen. Bei schweren Depressionen steht i. d. R. die psychopharmakologische Behandlung an erster Stelle, denn ohne die Hilfe durch antidepressiv wirkende Medikamente haben viele Betroffene nicht die Kraft für eine psychotherapeutische Behandlung. Oft schließt sich an die medikamentöse Einstellung eine Psychotherapie an. In Fällen, in denen die äußeren Umstände die Depression begünstigen oder die Gefahr eines Suizids besteht, ist der stationäre Aufenthalt in einer Klinik sinnvoll.

Quelle: Befund MS 01/2013

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