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Kurzsichtigkeit

Kurzsichtige Menschen leiden allgemein gesprochen unter einer Fehlsichtigkeit oder auch Ametropie, die sich darin äußert, dass sie weiter entfernte Objekte unscharf wahrnehmen, während Objekte im Nahbereich gut gesehen werden können.

Kurzsichtigkeit
© iStock - franckreporter

Diagnose von Kurzsichtigkeit

Je nach Typ der Kurzsichtigkeit äußert sich diese unterschiedlich. Die Myopia simplex, auch Schulmyopie genannt, zeigt sich in der Regel im Alter von 10 bis 12 Jahren. Bis zum 30. Lebensjahr hat sie sich voll entwickelt. Die Myopia maligna hingegen ist eine Form der Kurzsichtigkeit, die in jungen Jahren beginnt und konsequent fortschreitet. Die Folge ist eine dauerhafte Dehnung und dadurch Ausdünnung der Netzhaut. Auch Einblutungen oder eine Abhebung des Glaskörpers sind möglich. Dies alles kann letztlich dazu führen, dass sich die Netzhaut ablöst.

Welche Symptome weisen auf eine Kurzsichtigkeit hin?

Vor allem Probleme beim Sehen in die Ferne, zu Beginn verstärkt nachts, gehören zu den ersten Krankheitsanzeichen, die sich im weiteren Verlauf verschlimmern. Hin und wieder zeigt sich auch das Einwärtsschielen als Symptom für Kurzsichtigkeit. Hierbei schielen die Betroffenen nach innen, also Richtung Nase. Ist die Kurzsichtigkeit auf das schnelle Längenwachstum des Augapfels zurückzuführen, bringt dies eventuell eine Verflüssigung des Glaskörpers mit sich. Die Betroffenen sehen dann vor ihrem Auge dunkle Fädchen oder Punkte schwimmen, die nicht durch einen Fremdkörper auf dem Auge hervorgerufen werden. Dieses Phänomen nennen Mediziner „schwimmende Fliegen“ oder auch Mouches volantes. Es ist zunächst nicht dramatisch, sollte aber über kurz oder lang von einem Facharzt abgeklärt werden.

Welche Untersuchungen erfolgen bei der Diagnose von Kurzsichtigkeit

In der Regel sprechen die Betroffenen mit einem Facharzt für Augenheilkunde (Augenarzt) über ihre Probleme, aber auch ein Gang zum Optiker wäre denkbar. Fällt die Wahl auf einen Augenarzt, wird dieser zunächst in einer ausführlichen Aufnahme der Krankengeschichte (Anamnese) Informationen abfragen zu augenärztlichen Vorerkrankungen innerhalb der Familie, weiteren Erkrankungen, die Einfluss auf die Sehkraft nehmen könnten, wie z. B. hoher Blutdruck oder Diabetes, und eventuell bisher stattgefundenen Operationen. Darüber hinaus sind auch die regelmäßige Einnahme von Medikamenten oder eventuell vorliegende Allergien von Interesse.

Im Rahmen der weiteren augenärztlichen Untersuchung wird zunächst die Brechkraft der Augen gemessen. Im weiteren Verlauf der Diagnose erfolgt die Prüfung des Sehvermögens. Hier fließen Ergebnisse des Abbildungsvermögens des Auges und der bewussten Wahrnehmung des Abgebildeten mit ein.

Verfahren zur Diagnose von Kurzsichtigkeit

Autorefraktometer: Dieses Gerät sendet einen Lichtstrahl durch die Pupille der Betroffenen. Dadurch lässt sich die Brechkraft des Auges messen. Die mit dem Gerät bestimmten Werte dienen im weiteren Verlauf der Ermittlung der nötigen Brillenstärke, falls eine Korrektur mittels Sehhilfe erforderlich wird.

Augendruckmessung (Tonometrie): Ein zu hoher Druck im Auge kann zu einem Grünen Star und dadurch auch zu einer Kurzsichtigkeit führen. Es gibt zwei Methoden den Augendruck zu messen. Ein sogenanntes Non-Contact-Tonometer berührt das Auge bei der Messung nicht, stattdessen hilft ein Luftimpuls dabei, den Augendruck zu bestimmen. Die Applanationstonometrie ist eine i. d. R. genauere Methode den Augendruck zu ermitteln. Hier wird die Augenoberfläche durch die Gabe von Augentropfen betäubt. Nun kann das Auge mit den Messgerät berührt werden, ohne dass die Betroffenen Schmerzen empfinden. Von der Härte des Auges wird dann auf den Augendruck geschlossen.

Sehschärfenmessung: Zur Ermittlung der Sehschärfe liest der Betroffene schwarze, immer kleiner werdende Buchstaben oder auch Zahlen vor einem weißen Hintergrund ab. Diese sogenannten Sehzeichen sind auch als Sehtest bekannt und geben Aufschluss über die Sehschärfe (Visus).

Pupillenerweiterung: Um die Netzhaut genau untersuchen zu können, ist es nötig, die Pupillen zu erweitern. Dies erfolgt durch die Gabe erweiternd wirkender Augentropfen. Da die Augen nach dieser Untersuchung noch etwa 1 bis 2 Stunden sehr empfindlich auf Lichteinstrahlung reagieren und der Blick verschwommen ist, sollte das Fahren eines Kraftfahrzeugs in dieser Zeit unterlassen werden.

Welche Maßeinheit bestimmt die Stärke der Fehlsichtigkeit?

Der Begriff Dioptrien ist in der Regel jedermann geläufig. Es ist die Maßeinheit, mit der die Stärke der Fehlsichtigkeit angegeben wird. Die Abkürzung lautet dpt. Um den Wert der Fehlsichtigkeit zu ermitteln, bezieht man sich immer auf den Punkt, bei dem das Auge ohne Scharfeinstellung auf Nah- oder Fernsicht (Akkommodation) ein Objekt klar umrissen abbildet. Bei normalsichtigen Menschen liegt dieser sogenannte Fernpunkt im Unendlichen. Kurzsichtige Menschen können nur im Nahbereich scharf sehen. Wie hoch der Dioptrienwert ist, wird daran bestimmt, ab welcher Entfernung vom Auge das Bild unscharf wird. Hierzu stehen dem Augenarzt präzise Messgeräte zur Verfügung. Sind die Betroffenen kurzsichtig, so wird der Dioptrienwert mit einem Minuszeichen davor gekennzeichnet.

Kurzsichtige Menschen können sich ihren Dioptrienwert oftmals auch grob selbst ermitteln. Sie messen die Entfernung bis zu dem Punkt, an welchem ein zu betrachtender Gegenstand unscharf wird. Nehmen wir an, das Objekt verschwimmt bei einer Entfernung von 50 cm. Da Dioptrien der Kehrwert der Maßeinheit Meter ist, teilt man nun einen Meter durch den gemessenen Wert, also 50 cm. Das Ergebnis ist 2. Bei Kurzsichtigen steht ein Minuszeichen vor dem Dioptrienwert, somit wäre in diesem Beispiel der korrekte Dioptrienwert -2.

Melissa Seitz

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