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Dialyse / Apherese

Mit der Dialyse wird u. a. die Funktion der Nieren unterstützt oder vollständig übernommen. So wird die Dialyse als Therapieform z. B. bei Nierenversagen eingesetzt. Während die Apherese im Gegensatz zur Dialyse bei der Entfernung von schädlichen Stoffen im Blut durchgeführt wird.

Dialyse
© iStock - gopixa

Dialyse / Apherese

Mit der Dialyse wird u. a. die Funktion der Nieren unterstützt oder vollständig übernommen. So wird die Dialyse als Therapieform z. B. bei Nierenversagen eingesetzt. Während die Apherese im Gegensatz zur Dialyse bei der Entfernung von schädlichen Stoffen im Blut durchgeführt wird.

Dialyse / Apherese: Funktion der Nieren

Die beiden bohnenförmigen, etwa 120 bis 200 g schweren Nieren liegen jeweils unterhalb des Zwerchfells. Beim Erwachsenen erreichen die Nieren eine Länge von etwa 10 bis 12 cm bei einer Breite von ca. 5 bis 6 cm. Die Nieren sind für die Bildung des Harns zuständig und regulieren zudem den Wasser- und Elektrolythaushalt sowie das Säure-Basen-Gleichgewicht. Die Funktion und eventuelle Einschränkungen der Nieren können durch verschiedene diagnostische Möglichkeiten überprüft werden.

Ist diese Funktion gestört, muss ggf. eine Dialyse durchgeführt werden. Die Urinmenge sowie die Konzentration unterschiedlicher, harnpflichtiger Parameter (Kreatinin, Kalium, Harnstoff, Harnsäure) geben Aufschluss über die Funktionstüchtigkeit der Nieren. Bei Einschränkungen in der Funktion oder gänzlichem Nierenversagen kann eine „künstliche Niere“, in diesem Fall eine Dialyse, die lebensrettende Blutwäsche übernehmen.

Dialyse / Apherese: Warum Blutwäsche

Die Gründe für eine nötige Dialyse bzw. Apherese können sehr unterschiedlich sein. Zum einen kann eine Blutwäsche (Dialyse) nötig sein, da die körpereigenen Nieren nicht mehr funktionstüchtig oder in ihrer Funktion stark eingeschränkt und der Ausscheidung harnpflichtiger (Harnstoff, Harnsäure, Kreatinin) oder giftiger (z. B. Medikamente) Substanzen (Medikamente, Umweltgifte) nicht mehr oder nicht mehr ausreichend nachkommen können. Zum anderen kann eine Blutwäsche (Apherese) aber auch nötig sein, um andere Giftstoffe aus dem Körper auszuspülen, etwa bei einer Fettstoffwechselstörung oder verschiedenen Autoimmunerkrankungen, oder zur Gewinnung einzelner Blutbestandteile, die in ihrer hohen Reinheit dann als Spendersubstanz dienen können. Das Apherese-Verfahren erlaubt dabei das Sammeln von Blutplättchen (Thrombozyten), roten Blutkörperchen (Erythrozyten), Blutplasma oder auch Blut-Stammzellen.

Unterschied Dialyse / Apherese

Umgangssprachlich wird sowohl die Dialyse als auch die Apherese als Blutwäsche bezeichnet. Beide Verfahren dienen als Möglichkeiten, das menschliche Blut außerhalb des Körpers zu reinigen und ihm später wieder zuzuführen. Die Dialyse kommt vornehmlich bei Patienten mit schweren Funktionseinschränkungen der Niere, bis hin zum vollständigen Verlust der Nierenfunktion zum Einsatz, um ihnen mithilfe der künstlichen Filterung während der Dialyse und der damit verbundenen Befreiung des Blutes von schädlichen Stoffen, ein weitestgehend normales Leben, auch ohne die lebenswichtige Niere, zu ermöglichen. Häufig fällt in diesem Zusammenhang die Bezeichnung „künstliche Niere“, die eine Dialyse beschreibt.

Die Apherese wird nicht zwangsläufig mit einer Nierenfunktionsstörung in Verbindung gebracht. Vielmehr kommt eine Apherese dann infrage, wenn krankmachende Substanzen aus dem Blut ausgespült oder bestimmte Blutbestandteile gewonnen werden sollen.

Verfahren der therapeutischen Apherese

Bei der therapeutischen Apherese unterscheidet man zwischen drei Verfahren, der LDL-Apherese, der Plasmapherese und der Stammzellapherese. Letztere Apherese stellt die Methode der Wahl bei der Stammzellenentnahme dar, denn die Apherese der Stammzellen ist weniger invasiv als die Knochenmarkentnahme und stellt für den Spender keine große Belastung dar.

  • LDL-Apherese: Die LDL-Apherese wird als Unterstützung zur medikamentösen Therapie von Stoffwechselstörungen eingesetzt, um das LDL-Cholesterin durch eine Blutwäsche zusätzlich zu senken. Mittels unterschiedlicher Trennprinzipien wird das Blut außerhalb des Körpers vom LDL-Cholesterin gereinigt, um ihm dann wieder zugeführt zu werden.

 

  • Plasmapherese: Die Plasmapherese erfolgt in therapeutischem Maße hauptsächlich zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen. Bei dieser Art der Apherese handelt es sich um eine Austauschbehandlung, bei der im Rahmen der Blutwäsche das körpereigene Blutplasma abgefiltert und durch eine Substitutionslösung ersetzt wird. Hierdurch wird die Bildung körpereigenen Plasmas angeregt.

 

  • Stammzellapherese: Bei dieser Art der Apherese werden die im Blut befindlichen Blutstammzellen durch eine Blutwäsche herausgefiltert und als Blutprodukt zur Therapie verschiedener Krankheiten eingesetzt – entweder direkt beim Spender oder bei einem passenden Patienten.

 

Verfahren der Dialyse

Funktionieren die eigenen Nieren nicht mehr einwandfrei oder haben ihren Dienst eingestellt, hilft die Dialyse, um den Patienten am Leben zu erhalten. Die Dialyse, also die Befreiung des Blutes von schädlichen Stoffen, erfolgt dabei über eine Membran. Dieser Membranfilter liegt bei der sog. Hämodialyse in einem Gerät außerhalb des Körpers. Wird das Bauchfell während der Dialyse als Membran verwendet, spricht man von einer Peritonealdialyse.

  • Hämodialyse: Bei dieser Form der Dialyse wird das Blut zu einer Membran außerhalb des Körpers geleitet. Diese Membran agiert bei der Dialyse wie ein Filter, sie lässt also nur einen bestimmten Teil der Blutsubstanzen passieren. Harnpflichtige Substanzen und überschüssiges Körperwasser werden mithilfe der Dialyse-Maschine aus dem Blut ausgewaschen. Anschließend wird das gereinigte Blut bei der Dialyse, mit Blutsalzen (Elektrolyte) angereichert, wieder zurück in den Körper geleitet.

 

  • Peritonealdialyse: Die Peritonealdialyse ist eine weitere Möglichkeit, das Blut künstlich zu reinigen, wenn die Nieren ihren Dienst nicht mehr oder nur noch unzureichend ausführen. Allerdings fungiert bei dieser Variante der Dialyse kein spezieller Filter als Membran, sondern das körpereigene, halbdurchlässige Bauchfell (Peritoneum). Da dieses gut durchblutet ist und die gesamte Bauchhöhle auskleidet, eignet es sich als körpereigene Filtermembran während der Dialyse. Hierzu wird eine spezielle Dialyse-Flüssigkeit über einen Katheter in die Bauchhöhle geleitet. Die auszuscheidenden Stoffwechselprodukte wandern nun bei der Dialyse vom Blut durch das Bauchfell in die Dialyse-Flüssigkeit. Sobald die Flüssigkeit bei der Dialyse mit den giftigen Stoffwechselprodukten gesättigt ist, wird sie über den Katheter aus der Bauchhöhle abgelassen.

Judith Schomaker

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