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Diabetes

Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.

Diabetes Mellitus
© iStock - PixelsEffect

Ernährung bei Diabetes

Diabetiker dürfen keinen Zucker essen. Diabetiker müssen Diät halten. Manche Lebensmittel sind für Diabetiker verboten. Das sind nur einige der Mythen, die sich durch das Thema Ernährung bei Diabetes ziehen. Doch wie sieht eine gesunde Ernährung für Diabetiker wirklich aus?

Eigentlich ist es ganz einfach: Was für andere gesund ist, ist es auch für Menschen mit Diabetes. Für Diabetiker weichen die Ernährungsempfehlungen im Grunde nicht von denen für stoffwechselgesunde Menschen ab. Selbstverständlich müssen Diabetiker mit Blick auf ihren Stoffwechsel und die richtige Insulineinstellung auf das achten, was sie essen.

Es gibt für sie aber beispielsweise kein Kohlenhydratverbot. Da die meisten insulinpflichtigen Diabetiker nach der intensivierten Insulintherapie spritzen, können sie die Insulindosis an die Menge der verzehrten Kohlenhydrate anpassen. Das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) empfiehlt etwa die Hälfte der täglich aufgenommenen Kalorien durch Kohlenhydrate zu sich zu nehmen. Zudem sollte man mit Blick auf mögliche Unterzuckerungen nicht nur drei Hauptmahlzeiten, sondern auch Zwischenmahlzeiten einplanen.

Obst und Gemüse täglich auf den Teller

Allgemein gilt: Eine ballaststoffreiche und fettarme Mischkost ist für Menschen mit Diabetes gesund. Und welche Nahrungsmittel sollten nun regelmäßig auf den Teller? Die Deutsche Diabetes-Stiftung schlägt zur Orientierung eine Ernährungspyramide vor. Ganz unten, auf der breitesten Stufe, befinden sich Getränke: reichlich Wasser, ungesüßter Tee oder in Maßen Kaffee. Ebenfalls reichhaltig sollten Diabetiker Gemüse und Obst verzehren, fünfmal am Tag in verschiedenen Farben lautet hierbei die Devise. Wie das DDZ betont, sollten Obst und Gemüse am besten aus regionalem Anbau stammen. Täglich auf den Teller landen dürfen dabei Gemüse- und Salatsorten sowie frische Kräuter, wenn möglich roh oder schonend zubereitet, beispielsweise gedämpft oder gedünstet. Beim Obst sollten Diabetiker einen Blick auf die Sorte haben. Manche Obstsorten haben einen recht hohen Fruchtzuckergehalt, z. B. Weintrauben oder Bananen. Dennoch enthält auch Obst viele wichtige Vitamine und Ballaststoffe und sollte täglich bis zu dreimal auf dem Speiseplan stehen. Wichtig bei ballaststoffreicher Ernährung ist es immer, viel zu trinken, das regt die Verdauung an und vermeidet Bauchschmerzen.

Auch Hülsenfrüchte sind für Diabetiker gesund und empfehlenswert: Diese enthalten viele pflanzliche Kohlenhydrate und reichlich Eiweiß, aber nur wenig Fett. Zu ihnen zählen Erbsen, Bohnen, Linsen, Kichererbsen und Sojabohnen (Tofu). Laut DDZ bewirken sie nur einen geringen Blutzuckeranstieg und sind deshalb für Menschen mit Diabetes besonders geeignet.

Getreide und Milchprodukte gehören dazu

Die nächste Stufe auf der Ernährungspyramide nehmen kohlenhydratreiche bzw. stärkehaltige Produkte wie Nudeln, Brot, Reis, Getreideflocken oder Kartoffeln ein. Die Deutsche Diabetes-Stiftung empfiehlt diese zu jeder Hauptmahlzeit zu essen, und zwar am besten möglichst naturbelassen bzw. in der Vollkornvariante.

Auf der nächsten Stufe in der Pyramide stehen die Milchprodukte – zwei- bis dreimal am Tag sollten sie auf dem Speiseplan stehen, beispielsweise 200 ml Milch, ein Joghurt und 30 g Käse. Fleisch bzw. Wurst sollte hingegen nicht täglich auf dem Teller liegen: Drei bis vier Portionen mageres Fleisch pro Woche reichen aus, so die Deutsche Diabetes-Stiftung. Sinnvoll ist es jedoch, zweimal die Woche Fisch zu essen.

Täglich mit Maß – so lautet die nächsthöhere Stufe in der Pyramide: Dazu zählen Fette. Diese sollten bevorzugt in Form von ungesättigten Fettsäuren aufgenommen werden, da Fette so am herzgesündesten sind. Empfehlenswert sind Raps- und Olivenöl, aber nicht mehr als 25 Gramm am Tag. Zudem wird dazu geraten, auf versteckte Fette zu achten. Diese „lauern“ beispielsweise in Wurstwaren, manchen Fleischsorten (solche mit Maserung), frittierten Produkten, Salznüssen, Käse und Rahmprodukten.

Die letzte (und kleinste) Stufe in der Pyramide nehmen schließlich Süßigkeiten und Fertigprodukte bzw. Fast Food ein. Diese sollten maßvoll, nicht täglich, und wenn, dann mit Genuss gegessen werden. Ein Stück Sonntagskuchen ist erlaubt – aber er sollte nicht jeden Tag zum nachmittäglichen Kaffeetrinken dazugehören.

Was ist die richtige Nährstoffzusammensetzung?

Die Deutsche Diabetes-Stiftung rät zu folgenden Faustregeln: 45–55 % der täglichen Energie sollte als Kohlenhydrate gegessen werden, 10–20 % als Eiweiß. Maximal zu 30 % sollte unser Speiseplan aus Fetten bestehen. Jede diabetesgerechte Ernährung sollte möglichst fettarm sein, heißt es weiter. Spezielle Diabetikerlebensmittel werden nicht empfohlen, da ihr Fettgehalt meist sehr hoch ist. Süßstoffe können für Diabetiker sinnvoll sein, da sie (meist) den Stoffwechsel nicht beeinflussen – da sie jedoch eine hohe Süßkraft haben und man sich schnell an den Geschmack gewöhnt, sollten auch sie nur in Maßen eingesetzt werden.

Richtige Energiebilanz finden

Diese Ernährungsempfehlungen gelten grundsätzlich auch für übergewichtige Diabetiker. Diese müssen jedoch ein tägliches Kaloriendefizit aufweisen, wenn sie Gewicht verlieren wollen. Dies kann einerseits durch eine kalorienreduzierte Nahrungsaufnahme geschehen, die jedoch nicht zu weit gehen sollte (beispielsweise gelten 300–500 Kalorien am Tag einsparen durch weniger und vor allem gesundes Essen als sinnvoll) sowie andererseits durch vermehrte Bewegung im Alltag und Sport.

Was für wen in welcher Weise geeignet ist – das sollte man im Einzelfall mit seinem Arzt besprechen. Die richtige Energiebilanz zu finden ist aber auch Aufgabe für nicht übergewichtige Diabetiker: Denn wer, obwohl er auf eine gesunde Ernährung achtet, mehr isst, als er verbraucht, nimmt zu. Körperliche Aktivität, ein bewegter Lebensstil und Sport gehören daher genauso zu einer gesunden Lebensführung wie die richtige Ernährung.

Quelle: Befund Diabetes 3/2015

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