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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Ernährungstipps bei MS

Ernährung kann die Gesundheit und das Wohlbefinden beeinflussen. Doch bislang, so die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG), gibt es keinen Hinweis darauf, dass eine wie auch immer geartete Diät das Fortschreiten der MS beeinflussen könnte. Über- und Untergewicht können jedoch durchaus Auswirkungen auf die Krankheit haben – nicht direkt, aber indirekt. Und auch das körperliche und seelische Wohlbefinden lässt sich bei der MS mithilfe der Ernährung stärken.

Übergewicht und Untergewicht

Das Körpergewicht spielt anscheinend keine Rolle bei der Häufigkeit von Schüben, doch deutet z. B. eine US-amerikanische Studie aus dem Jahr 2013 darauf hin, dass übergewichtige Mädchen u. U. ein höheres Risiko haben könnten, an MS zu erkranken. Das berichtete die Fachzeitschrift Neurology. Gesichert ist diese Erkenntnis jedoch bislang nicht. Außerdem kann Übergewicht eine ohnehin bereits eingeschränkte Gehfähigkeit weiter beeinträchtigen, z. B. durch die erhöhte Belastung der Gelenke. Untergewicht hingegen kann u. U. die körperliche Verfassung bei einem MS-Schub verschlechtern. Es ist also sinnvoll, bei MS auf das Körpergewicht zu achten.

Was ist Normal-, Über- oder Untergewicht?

Einen Hinweis ob, das eigene Körpergewicht im Normbereich liegt, gibt der sog. Body Mass Index, den man nach folgender Formel berechnet: Man multipliziert die eigene Körpergröße in Zentimetern mit sich selbst. Anschließend teilt man das eigene Körpergewicht in Kilogramm durch das Ergebnis der ersten Rechnung. Liegt das Resultat – also der BMI – im Alter zwischen 25 und 34 Jahren zwischen 20 und 25, ist das Körpergewicht in Ordnung. Doch auch leichte Werte darüber müssen keine Besorgnis erregen. Denn gerade bei MS kann der nächste Schub u. U. mit einem Gewichtsverlust einhergehen.

Mit zunehmendem Alter ist es normal, dass der BMI ansteigt. Das berücksichtigen auch die BMI-Normwerte, die im Alter von 45 bis 54 Jahren z. B. bereits zwischen 22 und 27, bei über 65-Jährigen zwischen 24 und 29 liegen. Bei einem BMI über 31 spricht man von Adipositas (starkem Übergewicht), bei einem BMI über 40 von starker Adipositas.

Eine ausgewogene, vollwertige Ernährung

Damit der Körper alle Nährstoffe bekommt, die die Körperzellen für ihre Tätigkeit benötigen, ist eine ausgewogene, vollwertige Ernährung wichtig – auch bei MS. Die Lebensmittel, die den größten Anteil an der Nahrung haben sollten, sind Obst, Gemüse und Getreideprodukte (Brot, Nudeln), Kartoffeln und Reis. Getreide liefert wichtige Kohlenhydrate und Ballaststoffe, Obst und Gemüse Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe in großen Mengen, aber auch Ballaststoffe. Milch und Milchprodukte sollten genau wie Fleisch und Wurstwaren in geringerem Maße verzehrt werden. Einen noch geringeren Anteil an der Ernährung sollten stark gezuckerte Lebensmittel wie Süßigkeiten oder Kuchen haben. Bei den Getränken sind Wasser und ungezuckerte Kräutertees zu bevorzugen. Sie enthalten keine Energie (Kalorien) und löschen den Durst am besten.

Fleisch und Wurstwaren, aber auch tierische Milchprodukte sind reich an den sog. gesättigten Fettsäuren, die der Körper selbst herstellen kann und die im Übermaß u. U. Entzündungsprozesse im Körper fördern. Ungesättigte Fettsäuren hingegen, die hauptsächlich in pflanzlichen Produkten (z. B. pflanzlichen Ölen wie Sonnenblumenöl) vorkommen, kann der Körper nicht produzieren. Sie sind für die Funktion der Körperzellen jedoch unerlässlich. Vegetarier nehmen mit größerer Wahrscheinlichkeit mehr dieser ungesättigten Fettsäuren auf als Menschen, die auch Fleisch und Wurst essen.

Wichtig ist bei allen Ernährungsformen, dass bestimmten Nahrungsmitteln der Vorzug gegeben wird:

  • Wählen Sie lieber Vollkorn- statt Weißmehlprodukte.
  • Versuchen Sie, täglich fünf Portionen Obst und Gemüse zu sich zu nehmen, u. U. in Form von Säften oder Smoothies.
  • Entscheiden Sie sich bei Milch oder Milchprodukten für die fettärmeren Sorten. Trinken Sie z. B. fettarme Milch statt Vollmilch, nehmen Sie den fettarmen Camembert anstelle der Vollfettvariante.
  • Fleischesser sollten zu fettarmen Sorten Fleisch und Wurst greifen, also z. B. Geflügel. Fleisch oder Wurst sollte nicht täglich auf dem Speiseplan stehen.
  • Fisch darf zweimal wöchentlich auf den Tisch kommen. Entscheiden Sie sich für Sorten, die die sog. Omega-3-Fettsäuren enthalten (vor allem Fettfische wie Lachs oder Hering). Diese sollen eine entzündungshemmende Wirkung besitzen und u. U. auch auf die MS positiven Einfluss nehmen können. Zudem enthalten gerade diese Fische auch – im Vergleich zu anderen Nahrungsmitteln – größere Mengen Vitamin D.
  • Trinken Sie Alkohol nur in Maßen.
  • Auf zuckerreiche Getränke sollten Sie weitgehend verzichten. Wasser löscht den Durst besser.

Quelle: Befund MS 2/2014

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