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Diabetes

Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.

Diabetes Mellitus
© iStock - PixelsEffect

Experteninterview mit Priv.-Doz. Dr. med. M. Toeller

Fachwissenschaftliche Informationen patientengerecht aufbereiten – das gelingt uns dank der wissenschaftlichen Beiräte, die der Redaktion mit ihrem Fachwissen beratend zur Seite stehen. Mit unserer neuen Reihe geben wir Ihnen Gelegenheit, diese Experten näher kennenzulernen. Wir beginnen mit Dr. med. Monika Toeller, Ärztin für innere Medizin, Diabetologin DDG und Leiterin des Bereichs Ernährung und Schulung am Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ), Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung in Düsseldorf.

Frau Dr. Toeller, warum haben Sie sich für den Arztberuf entschieden und was hat Sie bewogen, sich auf die Diabetologie zu spezialisieren?

Dr. Toeller: Am Gymnasium galt mein besonderes Interesse den naturwissenschaftlichen Fächern. Da das Medizinstudium mit diesen Grundlagen startet, begann so mein Weg zum Arztberuf. Persönlichkeiten wie die Endokrinologen/Diabetologen Prof. Dr. med. Karl Oberdisse und Dr. med. Bernt Sachsse sowie der Epidemiologe Prof. Dr. rer. nat. Rainer Knußmann haben mich früh gelehrt, wie nutzbringend und auch befriedigend eine Tätigkeit in der Diabetologie sein kann, die sowohl die Forschung als auch die Therapie von Patienten umfasst.

Was ist Ihnen besonders wichtig im Umgang mit Ihren Patienten?

Dr. Toeller: In der Diabetesbehandlung sollten Patient und Arzt gemeinsam herausfinden, wie es am besten gelingt, die therapeutischen Notwendigkeiten mit den Möglichkeiten und der Lebenswelt des einzelnen Patienten in Einklang zu bringen. Medizinisches Fachwissen und Zuwendung zum Patienten sind mir dabei besonders wichtig.

Haben Sie neben Ihrem Beruf andere Betätigungsfelder oder Interessen, die Ihnen als „Kraftquellen“ dienen?

Dr. Toeller: Entspannung gibt mir das Zusammensein mit unserer munteren Familie. Gerne dokumentiere ich schöne Augenblicke in Fotos und Notizen.

Worin sehen Sie das größte Problem bezüglich der wachsenden Anzahl von Betroffenen?

Dr. Toeller: Bewiesene Präventionsmöglichkeiten müssen noch klarer an die Öffentlichkeit herangetragen werden. In der Therapie gilt es leitliniengerecht vorzugehen. Dazu ist eine unermüdliche flächendeckende Fortbildung der Ärzte und Diabetesberater erforderlich.

Welchen Einfluss hat der Lebensstil auf den Diabetes?

Dr. Toeller: Ungeeignete Ernährung, in deren Folge Übergewicht sowie unzureichende körperliche Aktivität sind die Hauptursachen bei der Entstehung des Typ 2-Diabetes. Gesundes Essen und Trinken sind auch wesentliche Säulen der Therapie von an Diabetes erkrankten Personen.

Was sind Ihrer Ansicht nach Irrtümer im Wissen um die Erkrankung Diabetes und ihre Behandlung?

Dr. Toeller: Gefährlich ist die Verniedlichung des Typ 2-Diabetes als „ein wenig Alterszucker“ oder „etwas erhöhter Blutzucker“, da der Typ 2-Diabetes eine ernstzunehmende Erkrankung ist, die – wenn sie unzureichend behandelt wird – schwere Folgeerkrankungen der Patienten und Einbußen in der Lebensqualität und Lebenserwartung nach sich zieht. Auch die längst überholte Annahme der „Zuckerkranke“ dürfte keinen Zucker essen und dies sei der wesentliche Inhalt einer „Diabetesdiät“ ist natürlich nicht mehr haltbar.

Welches sind Ihrer Meinung nach die erfolgversprechendsten Forschungsansätze in der Diabetes-Therapie und welche Erwartungen haben Sie bezüglich zukünftiger Möglichkeiten?

Dr. Toeller: Nachdem Studien klar belegt haben, dass eine große Anzahl von Typ 2-Diabetes-gefährdeten Personen nicht erkranken müsste, wenn sie gesünder leben würde, sind Forschungsansätze zu fordern, die Erfolg versprechende Möglichkeiten der Prävention austesten, damit diese in der Breite zur Anwendung kommen. Selbstverständlich ist auch Forschung z. B. zur unblutigen Blutzuckerselbstkontrolle oder zum Verständnis der Diabetes-Entstehungsmechanismen wichtig, um evtl. neue präventive oder therapeutische Ansätze zu finden.

Welche Rolle spielen Patientenmagazine bei der Deckung des Informationsbedarfs der Betroffenen?

Dr. Toeller: Patientenmagazine haben eine bedeutende Stellung in der Information der Betroffenen und deren Angehörigen. Je besser die Qualität und Aktualität der Beiträge in den Magazinen ist, desto mehr wird der Patient profitieren.

Inwieweit trägt Befund Diabetes aus Ihrer Sicht zur Aufklärung und Deckung des Informationsbedarfs bei?

Dr. Toeller: Befund Diabetes trägt ohne Zweifel zur fundierten Aufklärung von Diabetikern und diabetesgefährdeten Personen bei, da die Informationen expertengesteuert und patientengerecht aufbereitet sind.

Vielen Dank, Frau Dr. Toeller.

Quelle: Magazin Befund Diabetes

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