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Akne

Je nachdem wie stark Akne ausgeprägt ist, zeigt sie sich durch eine fettige Haut, Pickel, Mitesser, Pusteln und Knötchen. Akne tritt besonders an den Körperstellen auf, die mit vielen Talgdrüsen versehen sind.

Akne
© iStock - donald_gruener

Formen von Akne

Mehr als die Hälfte der 14–18-Jährigen sind von Akne, einer Erkrankung des Talgdrüsenapparates, betroffen. Rund 11 % von ihnen sogar schwer. Ursache für das Auftreten der Akne in dieser Lebensphase sind die mit der Pubertät verbundenen hormonellen Umstellungen.

Akne wird grundsätzlich anhand der vorliegenden Hautveränderungen, dem Zeitpunkt des Auftretens und den auslösenden Substanzen unterschieden. Typische Hautveränderungen sind Mitesser (Komedonen, offen/geschlossen), Knötchen (Papeln) oder Eiterbläschen (Pusteln).

Formen von Akne

Die Einteilung der Akne erfolgt nach dem klinischen Bild. Die häufigsten Formen sind eine Acne comedonica: Das klinische Bild wird dominiert von Mitessern (Komedonen), bestehend aus „black heads“ (offene Mitesser) oder „white heads“ (geschlossene Mitesser). Sie befinden sich vor allem an Nase und Stirn.

Die Acne papulopustulosa ist bei Teenagern die häufigste Form. Hier treten zusätzlich zu den Komedonen noch Papeln (Knötchen) und Pusteln (Eiterbläschen) auf, vor allem im Hals- und Wangenbereich.

Die Acne conglobata ist die schwerste Form der Akne. Hier bilden sich Abszesse sowie starke Entzündungen, außerdem ist mit Knoten und Fistelbildung zu rechnen. Sie tritt im Gesicht und Dekolleté- und Rückenbereich auf. Bei der Abheilung bleiben oft Narben auf der Haut zurück.

Weniger als 30 % der Betroffenen lassen sich ärztlich behandeln. Z. T. mit langfristigen optischen Folgen. Denn bleibt die Akne unbehandelt, können dauerhafte Narben entstehen. Und dass „obwohl es exzellente Therapiemöglichkeiten zur Behandlung der Akne gibt“, betont Dr. Markus Reinholz, Universitätsklinikum München. Bei einer rechtzeitigen Behandlung der Akne können langfristige Folgen, vor allem die Bildung von Narben, i. d. R. verhindert werden. Gerade deshalb sollten Betroffene rechtzeitig einen Hautarzt aufsuchen.

„Gerade die Narben im Gesichtsbereich belasten die Patienten oft ein Leben lang. Studien zeigen, dass sie sogar die Partner und Berufswahl negativ beeinflussen“; betont der Experte. „Oft wird die Akne als Jugenderkrankung, durch die man durch muss, abgetan. Dabei wird aber die starke psychische Belastung der Betroffenen übersehen. Gerade deshalb ist eine Behandlung wichtig“, bemerkt der Mediziner. Sie leiden häufig unter einer starken Stigmatisierung durch ihr Umfeld und ziehen sich u. U. zurück. „Gerade bei besonders ausgeprägten Formen der Akne mit starker psychischer Beeinträchtigung der betroffenen Patienten, können psychosoziale Unterstützungsmaßnahmen hilfreich sein“, betont Dr. Reinholz.

Darüber hinaus ist es zudem schwierig und kostenintensiv, bereits vorhandene Narben zu behandeln. Diese Kosten werden i. d. R. nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Hautarzt und Kosmetiker arbeiten zusammen

Die Aknebehandlung sollte grundsätzlich am besten von einem Hautarzt in enger Zusammenarbeit mit einem fachkundigen Kosmetiker besprochen und durchgeführt werden. So können für Patienten die besten Synergien bei der Behandlung erzielt werden. Basis der Behandlung ist immer ein fester Behandlungsplan. Der Hautarzt kann je nach Schweregrad topische (lokale) Medikamente (Cremes, Gele) oder systemische Medikamente (orale Anwendung, Tabletten) einsetzen. Kosmetiker sollten zusätzlich eine Beratung zur richtigen Reinigung und Pflege der Aknehaut durchführen. Je nach Schweregrad kann auch die professionelle Ausreinigung der Akne durchgeführt werden – aber nur durch kosmetische Profis und unter hygienischen Bedingungen. Bei sehr schweren Formen der Akne, mit Abszessbildung, kann darüber hinaus ein chirurgischer Eingriff des Hautarztes notwendig werden. Grundsätzlich gilt aber für alle Betroffenen: „Die Patienten sollten vor allem nicht selbst drücken!“, betont Dr. Reinholz. Gerade bei den leichteren Formen der Akne sei dies die Hauptursache für eine Narbenbildung.

Die kombinierte hautärztliche und kosmetische Therapie ist symptombezogen und richtet sich gezielt gegen die Risikofaktoren. Diese Therapie ist für alle nicht entzündlichen Formen der Akne mit Komedonen oder auch einer leichtgradigen Acne papulopustulosa geeignet. Neben der medikamentösen Therapie, die komedolytisch, antibiotisch und antientzündlich wirkt, sollten reinigende Syndets eingesetzt werden. Bei der Lokaltherapie der Acne comedonica gelten topisch angewandte Retinoide als Mittel der Wahl. Eine Alternative ist u. a. die Anwendung von Salizylsäure.

Erhaltungstherapie ist wichtig bei Akne

Bis es im Rahmen einer Behandlung zu einer Besserung des Hautbildes kommt, dauert es meist zwei bis drei Wochen. „Oft gibt es zu Beginn eine Anfangsverschlechterung. Die Patienten brauchen also ein wenig Geduld. Eine deutliche klinische Verbesserung wird meist nach acht bis zwölf Wochen sichtbar“, erklärt Dr. Reinholz. Nicht alle Patienten halten die Therapie bis zu diesem Zeitpunkt durch und brechen die Behandlung vorher ab. Auch wenn die Akne abgeklungen ist, ist es wichtig, die Behandlung der Haut nicht gleich einzustellen, sondern im Anschluss eine sog. Erhaltungstherapie einzusetzen.

Risikofaktoren für Akne

Bei der Frage nach den Ursachen von Akne kursieren viele unklare Risikofaktoren, beispielsweise genetische Faktoren, Ernährung, Rauchen, Vitamine und Stress. Für diese Erklärungsansätze, insbesondere zur Ernährungshypothese, gibt es keine fundierten Beweise. Zu den Faktoren, die zur Entstehung einer Akne beitragen und wissenschaftlich belegt sind, gehört die vermehrte Talgbildung (Seborrhö) durch Hormone, vor allem durch Androgene. Zusätzlich begünstigend wirkt eine Verhornungsstörung der Haarfollikelöffnung, die den Talgabfluss behindert und so zur Entstehung von Komedonen führt.

Die gute Nachricht ist, dass die Akne nach der Pubertät i. d. R. wieder abklingt. Spätestens bis zum 30. Lebensjahr ist die Erkrankung beendet. In seltenen Fällen können auch Erwachsene betroffen sein, dann handelt es sich um eine sog. Acne tarda, die eher bei Frauen als bei Männern auftritt.

Was kann ich selbst tun?

  • die Behandlung sollte mit dem Hautarzt abgestimmt werden
  • Risikofaktoren meiden (u. a. Rauchen)
  • auf Aknehaut keine komedogenen Gesichtspflege/-cremes verwenden
  • nicht selbst drücken, da dies zu Narben führen kann
  • nicht-komedogenes Make-up verwenden (kein zuspachteln)
  • Zusammenhang mit Nahrungsgewohnheiten beachten. Stark belastbare Studien zum Zusammenhang von Akne mit der Ernährung stehen jedoch aus
  • Sonderformen der Akne

    Acne excoriée: Sie ist eine der häufigsten Sonderformen und entsteht durch Manipulation einer eigentlich milden Akne (beispielsweise Acne comedonica) und tritt vor allem im Gesicht (perioral/Stirn) auf. Oft finden sich Krusten und Kratzspuren, die mit Narbenbildung abheilen.

    Acne tarda: Sie tritt typischerweise außerhalb des klassischen Aknealters auf. Frauen sind häufiger betroffen.

    Acne infantum: Sie tritt in den ersten Lebensmonaten auf und ist vermutlich hormonell bedingt.

    Mallorca-Akne: Diese lichtinduzierte Dermatose tritt insbesondere im Frühsommer auf, hat ihren Höhepunkt im Sommer und klingt im Herbst spontan wieder ab.

    Quelle: Patient und Haut 2/2017

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