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Gallensteine

Gallensteine bezeichneten Verklumpungen in der Gallenblase oder im Gallengang, die zu einer Reizung und zu Abflussbehinderungen der Gallenflüssigkeit führen können.

Gallensteine
© iStock - Rasi Bhadramani

Entstehung von Gallensteinen

Die Übersättigung der Gallenflüssigkeit mit Cholesterin führt zu Verklumpungen – den Gallensteinen. Das ist aber nicht der einzige Grund für die Entstehung von Gallensteinen. Normalerweise stehen die Bestandteile der Gallenflüssigkeit in einem Verhältnis von fünf Teilen Cholesterin, 25 Teilen Phospholipide und 70 Teilen Gallensäure zueinander. Ist dieses Verhältnis nicht im Gleichgewicht, kommt es also zu einer unvollständigen Vermischung der löslichen mit den unlöslichen Bestandteilen der Gallensäure, den Gallensteinen. Das kann beispielsweise durch eine verlängerte Verweildauer der Gallenflüssigkeit in der Gallenblase begünstigt werden, etwa durch eine verminderte Beweglichkeit der Gallenblase, die dann den normalen Fluss des Gallensafts verlangsamt. Auch eine unvollständige Entleerung der Gallenblase und die damit verbundene Konzentration der einzelnen Substanzen, kann die Entstehung von Gallensteinen begünstigen.

Aufgaben der Galle

Gallenblase, Gallenflüssigkeit und Gallengänge bilden ein System, das im Volksmund oft als Galle bezeichnet wird. Dieses komplexe Hohlorgansystem sorgt für den Transport der Gallenflüssigkeit aus der Leber, in der sie gebildet wird, bis in den Dünndarm. Die Aufgabe der Gallenflüssigkeit ist die Fettverdauung. Die Gallenblase liegt als beutelähnliches Organ seitlich an der Leber verbindet mit ihren vielen kleinen Gängen Leber und Zwölffingerdarm. So kann die Gallenblase bei Bedarf, also dann, wenn für die Fettverdauung Gallenflüssigkeit benötigt wird, diese in der nötigen Menge an den Zwölffingerdarm abgeben, um dem Speisebrei auf dem Weg vom Magen in den Darm beigemengt zu werden.

Fette und Öle aus dem Speisebrei werden durch die Gallenflüssigkeit emulgiert, sodass sie sich mit Wasser vermischen können. Durch die Speicherfunktion der Gallenblase können auch große benötigte Mengen an Gallenflüssigkeit bereitgestellt werden. Beispielsweise dann, wenn große Mengen fetter Speisen aufgenommen werden.

Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit

Rund 80 Prozent der goldgelben Gallenflüssigkeit besteht aus Wasser. Auch die meisten anderen Bestandteile der Gallenflüssigkeit sind löslich, vermischen sich demnach problemlos mit dem wässrigen Bestandteil. Lediglich das in der Gallenflüssigkeit enthaltene Cholesterin ist nicht löslich und wird nur durch eine ausreichende Menge an Gallensäure vor dem Verklumpen bewahrt. Stimmt das Verhältnis von Gallensäure und Cholesterin in der Gallensäure nicht, ist also entweder zu wenig Gallensäure oder zu viel Cholesterin vorhanden, so kommt es zu einer Verklumpung des Cholesterinanteils.

Hierbei bilden sich sogenannte Gallensteine, die manchmal von der Gallenblase in die Gallengänge wandern und diese verstopfen können. Bei dieser Art von Gallensteinen spricht man von Cholesterinsteinen, die mit etwa 80 Prozent den größten Anteil der Gallensteine ausmachen. Sie können zudem mit den ebenfalls nicht löslichen organischen Farbstoffen, den Pigmenten, vermischt sein. Man spricht dann von gemischten Gallensteinen. Pigmentsteine bestehen zum größten Teil aus Bilirubin, dem gelben Abbauprodukt des roten Farbstoffs im Blut und nur zu einem kleinen Teil aus Cholesterin.

Ursachen für Gallensteine

Die Veranlagung spielt eine wichtige Rolle, ob jemand an Gallensteinen erkrankt oder vor ihnen verschont bleibt. Auch das Alter beeinflusst die Entstehung von Gallensteinen, denn je älter der Mensch, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eines Gallensteinleidens. Übergewicht und ein zu hoher Cholesteringehalt begünstigen ebenfalls die Entstehung von Gallensteinen, doch es gibt noch weitere Faktoren, die für die Entstehung von Gallensteinen verantwortlich gemacht werden können. Meistens führen diese Faktoren jedoch nicht bei alleinigem Vorhandensein zu Gallensteinen, in der Kombination können sie das Risiko für die Entstehung von Gallensteinen jedoch durchaus erhöhen.

Eine sehr fettreiche, aber auch eine sehr fettarme Ernährung kann die Entstehung von Gallensteinen gleichfalls begünstigen. Wird zu fetthaltig gegessen, muss die Gallenblase Höchstleistung erbringen. Es wird also mehr Gallensaft in die Gallenblase geleitet, was wiederum die Chance auf ein Ungleichgewicht der Konzentration der einzelnen Substanzen und deren Verklumpung erhöht. Eine fettarme Ernährung vermindert die Gallensaftkonzentration in der Gallenblase, was zur Folge hat, dass der Gallensaft länger in der Gallenblase verweilt und sich stärker konzentrieren kann.

Auch gewisse Krankheiten können das Risiko für die Entstehung von Gallensteinen beeinflussen, etwa Morbus Crohn, Diabetes mellitus oder Colitis Ulcerosa. Da Gallensteine häufiger bei Frauen als bei Männern anzutreffen sind, wird angenommen, dass das weibliche Sexualhormon (Östrogen) ebenfalls einen Risikofaktor für die Entstehung von Gallensteinen darstellt. Wird die Östrogenzufuhr zusätzlich forciert (zum Beispiel durch die Einnahme der Antibabypille oder Hormontherapien) kann das die Entwicklung von Gallensteinen noch erhöhen.

Besondere Risikofaktoren für die Entstehung von Gallensteinen

Die Ursache für die Bildung von Gallensteinen kann als sogenannte F5-Regel zusammengefasst werden. Der typische Patient mit Gallensteinen ist laut dieser Theorie weiblich (female), über 40 Jahre alt (forty), sehr fruchtbar (fertile), übergewichtig (fat) und ein eher heller Typ (fair). Manchmal wird auch noch ein sechster Punkt einbezogen – die familiäre Belastung (family).

Es ist also keineswegs nur ein Aspekt für die Entstehung von Gallensteinen verantwortlich zu machen, sondern das Zusammenspiel vieler Faktoren. Sowohl genetische Gesichtspunkte (Vererbung, Typ) als auch biologische (das Alter) und exogene Faktoren (Ernährung) sind an der Entstehung von Gallensteinen beteiligt.

Judith Schomaker

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