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Handekzem

In der Dermatologie werden Entzündungen, Schwellungen und Rötungen der Haut an den Händen allgemein als Handekzem bezeichnet. Ein Handekzem kann in unterschiedlichen Schweregraden und mit verschiedenen Auswirkungen auftreten.

Handekzem
© iStock - Marina Vol

Handekzem im Beruf

Berufsbedingter Hautschutz – was können Betroffene tun?

Als berufsbedingte Hauterkrankung tritt häufig die Ekzemerkrankung auf. Durch Beruf und Umwelt können Kontaktekzeme ausgelöst oder auf Veranlagung beruhende Hauterkrankungen wie die Neurodermitis verschlimmert werden. Hautbelastende Situationen am Arbeitsplatz können dafür sorgen, dass es zu Hauterkrankungen kommt. Im Vordergrund steht dabei die Feuchtarbeit. Dazu zählen Tätigkeiten, die in Kontakt mit Wasser und Schadstoffen oder mit Handschuhtragen verübt werden.

Berufsbedingte Hauterkrankungen erkennen

„Die typischen Anzeichen der beruflichen Handekzeme sind Rötungen, Schuppung, trockene Haut, Knötchen, Bläschen bis hin zu einer chronischen schweren Entzündung mit tiefen Einrissen, was sehr schmerzhaft sein kann“, sagt Prof. Dr. Peter Elsner, Jena. Von einem chronischen Handekzem spricht man, wenn das Ekzem mindestens drei Monate besteht oder wenn es mehr als zweimal im Jahr auftritt. Chronische Handekzeme können schwere Formen annehmen und sogar dazu führen, dass ein Betroffener seinen Beruf aufgeben muss. Die Ursachen sind häufig kombiniert, d. h., es kommen mehrere Faktoren zusammen. „Ursache für eine Ekzemerkrankung können eine Veranlagung, empfindliche Haut (eventuell eine Neigung zu Neurodermitis) und die Belastung durch Schadstoffe oder eine Allergie gegen bestimmte Stoffe sein“, erläutert Prof. Elsner.

Betroffen sind alle Berufsgruppen die hautbelastenden Tätigkeiten ausgesetzt sind, insbesondere der Pflegebereich, Friseurberufe, Reinigungspersonal, Berufe im Nahrungsmittelbereich und Arbeitnehmer aus der Metallverarbeitung. Um sich ausreichend schützen zu können, müssen Arbeitnehmer erst einmal wissen, welche Risiken mit ihrem Job verbunden sind. „Vielen Berufstätige ist gar nicht bewusst, welchen Risiken sie bei ihrer Arbeit ausgesetzt sind und können sich demzufolge auch nicht entsprechend schützen. Erst wenn das Bewusstsein vorhanden ist, kann man sich auch entsprechend um seine Haut kümmern und sie gesund erhalten“, erklärt Prof. Elsner.

Behandlung von Ekzemen

Wenn eine berufsbedingte Hauterkrankung diagnostiziert wird, leitet der Hautarzt mit Zustimmung des Versicherten den „Hautarztbericht“ an den zuständigen Träger der gesetzlichen Unfallversicherung weiter und versucht gemeinsam mit dem Patienten herauszufinden, welche Schadeinwirkung die Hauterkrankung hervorgerufen hat, um sie anschließend reduzieren zu können. „Zur medizinischen Behandlung gehört bei floriden Handekzemen anfangs die Anwendung von topischen Kortikoiden. Diese sorgen dafür, dass die Hautbarriere zumindest kurzfristig wiederhergestellt werden kann. In dieser Zeit muss der Betroffene krankgeschrieben werden, weil die Haut Zeit braucht, um sich zu regenerieren“, so Prof. Elsner. Die topischen Kortikoide dürfen allerdings nicht zu lange eingesetzt werden, weil damit auch Nebenwirkungen verbunden sind, wie eine Verdünnung der Haut. Sobald die akute Entzündung abgeklungen ist, sollte auf eine kortikoidfreie Therapie umgestellt werden.

„Das Handekzem lässt sich auch mit einer Lichttherapie behandeln, der sog. PUVA-Therapie. Bewährt haben sich auch Immunmodulatoren, die ebenfalls bei Neurodermitispatienten eingesetzt werden. Für schwere Fälle können auch Medikamente verschrieben werden, die innerlich wirken“, erklärt Prof. Elsner. Bei akuten Handekzemen stellt sich eine Besserung i. d. R. innerhalb von zwei bis drei Wochen ein. Bei einem chronischen Handekzem muss der Patient mehr Geduld haben: Die Behandlung kann sich über mehrere Monate erstrecken.

Frühzeitig einen Hautarzt aufsuchen

„Um die Haut auch während der Arbeit zu schützen, sollte der Arbeitnehmer vor dem Hautkontakt mit den schädigenden Stoffen einen geeigneten Hautschutz auftragen. Während der Pause sollte er immer mal wieder erneuert werden. Da gibt es zahlreiche Produkte, die auch für spezielle Anwendungen entwickelt worden sind“, sagt Prof. Elsner. Genauso wichtig wie der Hautschutz ist die Hautpflege nach der Arbeit, die auch in der Freizeit und am Wochenende verwendet werden sollte. „Das sind typischerweise Öl-in-Wasser-Emulsionen, die eine Barriere-regenerative Wirkung haben. Häufig enthalten sie auch feuchthaltende Substanzen (Harnstoff, Glycerin)“, erläutert Prof. Elsner.

Sobald Arbeitnehmer feststellen, dass die Haut erkrankt, sollten sie frühzeitig einen Hautarzt aufsuchen und das Hautarztverfahren nutzen, dass die gesetzlichen Unfallversicherungen anbieten. „Der Hautarzt macht dann einen sog. Hautarztbericht, und über die Unfallversicherung kann oft erreicht werden, dass sich die Bedingungen am Arbeitsplatz verbessern. Es können Schutzmaßnahmen optimiert werden. Anschließend gelingt es in einem großen Teil der Fälle, dass die Hauterkrankung geheilt werden kann oder zumindest soweit verbessert werden kann, dass der Beruf auch weiterhin ausgeübt werden kann“, sagt Prof. Elsner.

Quelle: Patient und Haut 2/2014

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