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Hashimoto-Thyreoiditis

Bei der Hashimoto-Thyreoiditis handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse führt. Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen und zudem die häufigste Ursache einer Schilddrüsenunterfunktion.

Hashimoto
© iStock - Stígur Már Karlsson /Heimsmyndir

Diagnose einer Hashimoto-Thyreoiditis

Die Diagnose einer Hashimoto-Thyreoiditis beginnt mit einer Anamnese beim Arzt. Ihr folgt eine allgemeine körperliche Untersuchung, bevor dann spezielle Verfahren zur Diagnose zum Einsatz kommen, um eine Hashimoto-Thyreoiditis eindeutig nachzuweisen.

Anamnese und körperliche Untersuchung

Die Anamnese ist die Erhebung der Krankengeschichte. Mit ihr beginnt in der Regel ein jeder Arztbesuch. Der Patient kann so erklären, warum er den Arzt aufgesucht hat und seine Symptome genau beschreiben. Anhand dieser Informationen kann der Arzt möglicherweise bereits einen Hinweis auf eine Schilddrüsenüberfunktion oder -unterfunktion bzw. eine Hashimoto-Thyreoiditis erhalten.

Er wird zudem gezielte Fragen stellen, um den Verdacht auf eine mögliche Hashimoto-Thyreoiditis zu erhärten oder zu widerlegen. Ihn wird beispielsweise zur Sicherung einer Diagnose einer Hashimoto-Thyreoiditis interessieren, wie lange die Symptome schon bestehen, wann sie das erste Mal aufgetreten sind, ob der Patient unter starkem Stress leidet und ob bestimmte Schilddrüsenerkrankungen innerhalb einer Familie schon mal aufgetreten sind.

Im Anschluss an die Anamnese folgt eine körperliche Untersuchung zur Diagnose einer möglichen Hashimoto-Thyreoiditis. Wird ein Problem der Schilddrüse vermutet, wird der Arzt sich dieses Organ genau ansehen und es abtasten. So können unter Umständen bereits Veränderungen festgestellt werden. Im Anschluss an diese Untersuchung wird der Arzt weitere Verfahren anordnen, um die möglicherweise vorliegende Hashimoto-Thyreoiditis eindeutig zu diagnostizieren.

Blutuntersuchung

Einen großen Stellenwert bei der Diagnose einer Hashimoto-Thyreoiditis hat die Blutuntersuchung. Dazu wird Blut aus der Armvene entnommen und im Labor auf verschiedene Faktoren analysiert. Dazu zählen bei Hashimoto-Thyreoiditis unter anderem Autoantikörper.

Bei etwa 90 % der Menschen, die an Hashimoto-Thyreoiditis erkrankt sind, finden sich im Blut TPO-AK. Sie können auch bei der Diagnose Morbus Basedow und manchmal auch bei Gesunden in geringen Konzentrationen gemessen werden. Ein eindeutiger Nachweis einer Hashimoto-Thyreoiditis ist somit allein anhand dieses Antikörpers nicht möglich. Die Höhe des Antikörpertiters lässt zudem keine Aussage über die Schwere einer Hashimoto-Thyreoiditis zu. Ähnliches gilt für Tg-AK. Sie finden sich in 50 % bis 60 % aller Hashimoto-Thyreoiditis-Fälle. Niedrige Titer können auch bei Menschen vorkommen, die nicht an Hashimoto-Thyreoiditis erkrankt sind; Erhöhungen der Tg-AK-Konzentration können auch durch Morbus Basedow oder eine andere Schilddrüsenerkrankung hervorgerufen worden sein.

Ein weiterer im Blut zu bestimmender Parameter bei Hashimoto-Thyreoiditis ist der TSH-Wert. Er gibt einen ersten Anhaltspunkt über die hormonelle Situation im Körper. Sinkt die Produktion der Schilddrüsenhormone T3 und T4, wird vermehrt TSH produziert. Aus diesem Grund ist ein erhöhter TSH-Spiegel im Blut Zeichen einer Unterfunktion der Schilddrüse bei Hashimoto-Thyreoiditis. Oft lassen sich im Blut dann auch die entsprechend erniedrigten Konzentrationen der Schilddrüsenhormone direkt nachweisen. Gerade T3 bewegt sich aber trotz einer bestehenden Unterfunktion häufig im Normwertebereich. Die TSH-Konzentration gilt als guter Marker für die Diagnose einer beginnenden Unterfunktion der Schilddrüse bei Hashimoto-Thyreoiditis, da dieser Wert oft schon erniedrigt ist, während die Schilddrüsenhormone selbst noch in unveränderter Konzentration vorliegen. Häufig ist in Verbindung mit dem TSH-Spiegel auch der Cholesterinwert erhöht.

Ultraschalluntersuchung

Ein weiteres Verfahren zur Diagnose einer Hashimoto-Thyreoiditis ist neben der Blutuntersuchung die Ultraschalluntersuchung, die medizinisch als Sonografie bezeichnet wird. Mit diesem Verfahren kann der Arzt die Größe und Struktur der Schilddrüse analysieren. Liegt eine Hashimoto-Thyreoiditis vor, so können oftmals direkt die Entzündungszeichen und die Organschädigungen mit diesem Verfahren dargestellt werden.

Weitere Untersuchungen

In der Regel lässt sich mit den genannten Verfahren die Diagnose einer Hashimoto-Thyreoiditis sicher stellen. In bestimmten Fällen können aber zur Diagnose einer Hashimoto-Thyreoiditis zusätzliche Analysen der Schilddrüse erforderlich sein, die den Einsatz weiterer Verfahren erfordern. Eines dieser Verfahren kann eine Schilddrüsen-Szintigrafie sein, mit der die Funktionalität der Schilddrüse untersucht werden kann. Dazu wird dem Patienten ein schwach radioaktives Präparat, in den meisten Fällen Technetium, verabreicht. Es wird, genau wie natürlicherweise aufgenommenes Jod, zur Schilddrüse transportiert und dort eingelagert.

Die aufgenommene Menge ist dabei ein Maß für die Aktivität des Organs. Je weniger Aktivität der Schilddrüse vorliegt, desto weniger des Technetiums wird sie einlagern. Der Nachweis erfolgt über einen Detektor, der die radioaktive Strahlung des radioaktiven Präparates im Organ misst. Bei Morbus Basedow ist es die gesamte Schilddrüse, die eine vermehrte Radioaktivität verzeichnet. Liegt eine Schilddrüsenautonomie vor, eine andere Form der Schilddrüsenüberfunktion, treten einzelne überaktive Bereiche auf. Eine Thyreoiditis de Quervain ist durch eine Phase der Überfunktion gekennzeichnet, bei der die Aufnahme des radioaktiven Präparates bei einer Schilddrüsen-Szintigrafie jedoch in der Regel vermindert ist. Eine Hashimoto-Thyreoiditis ist in der überaktiven Phase schwer von einem Morbus Basedow abzugrenzen, führt aber langfristig im Gegensatz zu dieser Form der Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse zu einer Schilddrüsenunterfunktion und ist dann klar abzugrenzen.

Lydia Köper

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