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Hashimoto-Thyreoiditis

Bei der Hashimoto-Thyreoiditis handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse führt. Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen und zudem die häufigste Ursache einer Schilddrüsenunterfunktion.

Hashimoto
© iStock - Stígur Már Karlsson /Heimsmyndir

Therapie einer Hashimoto-Thyreoiditis

Bei der Hashimoto-Thyreoiditis handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Für diese Art der Krankheit gibt es bisher keine Heilung. Was aber möglich ist, ist eine Behandlung der Symptome einer Hashimoto-Thyreoiditis, mit der große Erfolge erzielt werden können. Wichtig bei der Therapie der bei Hashimoto-Thyreoiditis auftretenden Schilddrüsenunterfunktion ist der frühzeitige Beginn einer individuell angepassten Hormontherapie. Werden die bei Hashimoto-Thyreoiditis fehlenden Schilddrüsenhormone von außen zugeführt, leben viele Betroffene beschwerdefrei. In manchen Fällen kommt es durch einen frühzeitigen Therapiebeginn sogar zu einer Spontanheilung der Hashimoto-Thyreoiditis. Ein Teil der von Hashimoto-Thyreoiditis Betroffenen leidet jedoch auch dann noch unter Symptomen, wenn die Hormonspiegel anhand der Blutwerte erfolgreich normalisiert wurden.

Hormonelle Therapie bei Hashimoto-Thyreoiditis

Die hormonelle Therapie sollte bei allen an Hashimoto-Thyreoiditis erkrankten Menschen eingesetzt werden, bei denen auffällige Blutwerte auftreten. Auch ein erhöhter TSH-Wert bei normalen T3- und T4-Spiegeln ist ein Grund zur Therapie der Hashimoto-Thyreoiditis. Erfolgt eine hormonelle Therapie der Hashimoto-Thyreoiditis, ist eine regelmäßige Kontrolle der Blutwerte unerlässlich. Die Konzentrationen von TSH, T3 und T4 sollten zunächst alle drei bis vier Wochen bestimmt werden.

War die Einstellung auf die Normwerte erfolgreich, können die Intervalle auf eine halbjährliche oder jährliche Kontrolle verlängert werden. Aufgrund auftretender Schwankungen der Hormonspiegel bei Hashimoto-Thyreoiditis ist aber eine lebenslange Kontrolle unbedingt erforderlich, sodass bei Abweichungen die hormonelle Therapie immer wieder neu angepasst werden kann.

Therapie der Hashitoxikose

Zu Beginn einer Hashimoto-Thyreoiditis kann es zu einer Hashitoxikose, einer Schilddrüsenüberfunktion, kommen. Diese ist in den meisten Fällen vorübergehend und bedarf keiner speziellen Behandlung. In manchen Fällen ist die Überfunktion bei Hashimoto-Thyreoiditis aber lang anhaltender und ausgeprägter, sodass ein Behandlungsversuch unternommen werden kann. Eingesetzt werden dafür schilddrüsenhemmende Medikamente, sogenannte Thyreostatika. Diese Medikamente kommen auch bei Morbus Basedow zum Einsatz, der sich vom hyperthyreoiden Stadium der Hashimoto-Thyreoiditis nur schwer abgrenzen lässt.

Immunsuppressiva

Es ist möglich, durch bestimmte Medikamente das Immunsystem abzuschwächen und so eine Autoimmunerkrankung zu unterdrücken. Für eine Hashimoto-Thyreoiditis konnte aber bisher keine Wirksamkeit einer solchen Therapie nachgewiesen werden, auch wenn verschiedenste Medikamente mit unterschiedlichen Ansatzpunkten im Immunsystem zur Verfügung stehen.

Antioxidantien

Stress, Infektionen und andere Faktoren, die das Immunsystem aus dem Gleichgewicht bringen, können zur Entstehung einer Hashimoto-Thyreoiditis beitragen. Wissenschaftliche Arbeiten konnten zeigen, dass freie Radikale und oxidative Prozesse die Autoreaktion des Immunsystems gegen die Schilddrüse verstärken und einen Teil der Symptome einer Hashimoto-Thyreoiditis auslösen. Bestimmte Antioxidantien können daher möglicherweise einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf der Hashimoto-Thyreoiditis ausüben, indem sie solche Prozesse verringern. Zu den wichtigsten bekannten Antioxidantien zählen die Vitamine C, E, B sowie Flavonoide, aber auch Alpha-Liponsäure, N-Acetyl-Cystein, Nicotinamid und Omega-3-Fettsäuren.

Es wird diskutiert, ob eine hoch dosierte Kombination dieser Substanzen die Entzündungsreaktion abschwächen und das Immunsystem wieder ins Gleichgewicht bringen kann. Im Zusammenhang mit einer Hashimoto-Thyreoiditis kann sich die Gabe von Selen und Zink als hilfreich erweisen. Selen wirkt entzündungshemmend und kann freie Radikale neutralisieren. Eine Messung des Selenspiegels im Blut an einer Hashimoto-Thyreoiditis erkrankter Menschen ist nicht repräsentativ für das Vorliegen in der Schilddrüse und daher so nicht zu bestimmen. Ein Selenmangel ist allerdings denkbar, da Europa ein generelles Unterversorgungsgebiet in Bezug auf Selen darstellt und sich gerade für Vegetarier eine bedarfsdeckende Versorgung schwierig gestaltet. In der Schilddrüse kommt es bei der Synthese von T3 und T4 zur Bildung von Wasserstoffperoxid, welches vom Enzym Glutathionperoxidase schnell abgebaut werden muss, um keine Schäden anzurichten. Die Aktivität dieses Enzyms ist allerdings abhängig vom Selengehalt, sodass eine Selenunterversorgung in der Schilddrüse eine Gewebeschädigung durch Wasserstoffperoxid auslösen kann.

Auch eine Umwandlung von T4 zu T3 hängt zum Teil von Enzymen ab, die Selen für eine ausreichende Aktivität benötigen. Ein Selenmangel kann somit eine Verringerung der Menge vorliegenden T3s bewirken. Studien geben Anhaltspunkte, dass eine Gabe von Selen die Beschwerden im Rahmen einer Hashimoto-Thyreoiditis lindern kann, aber nicht alle von einer Hashimoto-Thyreoiditis Betroffenen auf diese Therapie ansprechen. Zudem gibt es Hinweise, dass eine Selengabe möglicherweise die Entstehung eines Diabetes mellitus vom Typ 2 begünstigt. Sie ist daher insbesondere übergewichtigen Menschen nicht anzuraten. Eine Einnahme von Zink konnte in Bezug auf eine Hashimoto-Thyreoiditis zu einer Verringerung der Infektanfälligkeit der Patienten und zu einem verbesserten Allgemeinbefinden führen.

Operation

Eine Operation ist bei der Hashimoto-Thyreoiditis keine etablierte Therapie. Sie kommt nur dann zum Einsatz, wenn eine starke Größenzunahme der Schilddrüse vorliegt oder ein Verdacht auf eine bösartige Veränderung der Zellen besteht. Abgesehen von diesen beiden Indikationen kann ein besonders schwerer Krankheitsverlauf im Einzelfall eine operative Organentfernung notwendig machen.

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