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Asthma

Bei Asthma handelt es sich um eine nicht infektiöse, chronische Entzündung der Atemwege. Die Bronchien reagieren auf verschiedene Reize überempfindlich, wodurch es zu krampfartigen Verengungen kommt.

Asthma
© iStock - AntonioGuillem

Inhalationssysteme bei Asthma

Es gibt verschiedene Inhalationssysteme, die unterschiedlich angewendet werden müssen. Damit eine ausreichende Menge des zu inhalierenden Wirkstoffs in die Bronchien gelangt, ist die korrekte Anwendung der Inhalatoren wichtig.

Die Inhalation sollte immer mit aufrechtem Oberkörper (im Sitzen oder im Stehen) durchgeführt werden. Das entsprechende Asthmaspray muss für die Inhalation bereit sein, z. B. Deckel entfernen, ggf. vor Anwendung schütteln, richtig halten, was je nach Gerät unterschiedlich ist. In der Vorbereitung langsam und entspannt ausatmen, um dann mit dem Auslösen des Sprays tief einzuatmen. Um das Medikament seine Wirkung in den Bronchien entfalten zu lassen, sollte der Atem für drei Sekunden angehalten werden. Danach langsam ausatmen. Bei mehrmaliger Inhalation sollte eine Pause von einer Minute zwischen den Intervallen bestehen.

Dosieraerosole

Eine große Rolle in der Asthmatherapie spielen die sogenannten treibgasbetriebenen Dosieraerosole. Ihr großer Vorteil: Sie passen in jede Hand- oder auch Jackentasche und lassen sich problemlos überall mit hinnehmen. Die Wirkstoffe liegen bei den treibgasbetriebenen Dosieraerosolen entweder in einer Suspension, also in einer Lösung mit darin verteilten Feststoffen vor, oder sie sind im Treibgas gelöst. Im Falle einer Suspension muss das Dosieraerosol vor der Anwendung geschüttelt werden, um den Wirkstoff gleichmäßig zu verteilen.

Die Anwendung eines Dosieraerosols erfordert etwas Übung, denn nachdem das Mundstück in den Mund eingeführt wurde, muss während der Einatmungsphase der Sprühstoß ausgelöst und damit das Medikament eingeatmet werden. Dies kann insbesondere für Kinder und für Menschen, die in ihrer Motorik eingeschränkt oder schon älter sind, schwierig sein. Für sie gibt es deshalb spezielle Inhalierhilfen, die auf das Mundstück aufgesetzt werden und in denen sich nach dem Sprühstoß das Medikament verteilt. Diese sogenannten Spacer werden in den Mund genommen und aus ihnen wird das Medikament inhaliert. Das gleichzeitige Betätigen des Dosieraerosols und Einatmen ist nicht nötig, das Medikament kann nach dem Sprühstoß aus dem Spacer eingeatmet werden. Ein weiterer Vorteil eines Spacers: Bei seiner Verwendung sammeln sich im Gegensatz zur direkten Benutzung des Dosieraerosols nur kleinere Mengen des Medikaments im Mundraum und bleiben dort zurück.

Ähnlich wie ein Dosieraerosol funktioniert der sogenannte Respimat. Dabei handelt es sich um ein Inhalationssystem, das weder Treibmittel noch Elektrizität benötigt. Das Medikament befindet sich in einer Patrone, die in das Gerät eingesetzt wird. Auch hier atmet der Patient den Wirkstoff ein, nachdem er das Mundstück in den Mund genommen und den Sprühstoß ausgelöst hat.

Trockenpulverinhalatoren

Trockenpulverinhalatoren eignen sich ebenfalls für die Asthmatherapie unterwegs. Bei ihnen ist der Wirkstoff an einen Trägerstoff (in der Regel Laktose = Milchzucker) gebunden, der sich beim Einatmen löst. Nachdem der Patient das Mundstück des Inhalators in den Mund genommen hat, muss er kräftig einatmen, damit die passende Wirkstoffdosis in die Atemwege gelangt. Dann muss er einen Augenblick die Luft anhalten, damit sich der Wirkstoff gut verteilt. Da für die Benutzung eines Trockenpulverinhalators eine kräftige Einatmung nötig ist, eignet er sich weniger für kleine Kinder. Auch ältere Menschen kommen aus diesem Grund unter Umständen weniger gut mit dem System zurecht.

Druckluft- und Ultraschallvernebler

Bei Druckluft- und Ultraschallverneblern handelt es sich um klassische Inhalationssysteme, die aus einer Lösung mit dem verordneten Wirkstoff ein Aerosol aus festen und flüssigen Teilchen herstellen. Dieser Wirkstoffdampf wird anschließend eingeatmet – in der Regel über eine Atemmaske oder Munstück. Der Vorteil: Mit dieser Inhalationsmethode lassen sich etwa kleine Kinder gut behandeln, denn sie müssen während des Inhalationsvorgangs unter der Atemmaske nur weiter atmen, um das Medikament aufzunehmen, und nichts anderes tun. DAS Mundstück garantiert, dass kein Aerosol verloren geht. Der Nachteil: Die meisten Inhalationssysteme sind für die schnelle Anwendung unterwegs nicht geeignet. Zudem dauert ein Inhalationsvorgang bis zu 15 Minuten. Inzwischen gibt es auch kleine, handliche Geräte für unterwegs. Wichtig ist aus hygienischen Gründen zudem, dass ein Druckluft- oder Ultraschallvernebler stets nur von einer Person verwendet und das Gerät regelmäßig gründlich gereinigt wird.

Ganz egal, für welches Inhalationssystem Patienten sich letztendlich entscheiden: Sinnvoll ist es, sich die richtige Anwendung in einer Patientenschulung zeigen zu lassen. Denn nur so ist gewährleistet, dass die Medikamente in der richtigen Dosis dort ankommen, wo sie ihre Wirkung entfalten sollen.

Quellen:
allergikus 4/2018
allergikus 1/2017

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