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Nesselsucht

Die typischen Hautveränderungen bei der Nesselsucht tauchen nach dem Kontakt mit bestimmten Reizen oder spontan – scheinbar ohne besonderen Grund – auf. Die plötzlich auftretenden Hauterscheinungen bezeichnen Mediziner als Quaddeln.

Nesselsucht Utikatria
© iStock - tinglee1631

Kälteurtikaria

Was ist das und was kann man dagegen tun?

Kühle Witterung und kaltes Wasser stellen für Menschen mit Kälteurtikaria ein Problem dar, denn ihre Haut reagiert auf Kälte mit einem juckenden Hautausschlag und Quaddelbildung. Obwohl die Symptome der Kälteurtikaria denen einer Allergie ähneln, handelt es sich nicht um eine allergische Reaktion, denn der Körper bildet keine Antikörper gegen den Auslöser, die Kälte.

Die genauen Ursachen für eine Kälteurtikaria sind bislang noch unklar. Vermutet wird jedoch, dass sie im Rahmen von Infektionskrankheiten gehäuft auftritt, z. B. während oder nach pfeifferschem Drüsenfieber, nach Windpocken, Masern und auch, wenn im Körper Entzündungsherde zu finden sind. Die Kälteurtikaria gehört zu den Formen der physikalischen Urtikaria, die durch äußere Reize (neben Kälte durch Druck, Wärme, Sonneneinstrahlung) hervorgerufen werden.

Wenn Eisessen Beschwerden hervorruft

Nicht nur Kälte oder der Kontakt mit kaltem Wasser können die Kälteurtikaria auslösen, auch der Verzehr von Speiseeis kann Beschwerden hervorrufen. Bleiben die Beschwerden nicht auf die Haut beschränkt, sondern schwellen auch die Schleimhäute im Rachen an, kann es schlimmstenfalls zu Atemnot kommen. Ein Sprung ins kalte Wasser zieht in seltenen Fällen eine so heftige Urtikariareaktion nach sich, dass ein Kreislaufkollaps die Folge sein kann. Menschen, die von Kälteurtikaria betroffen sind, sollten deshalb vorsichtig sein, wenn sie sich bei Hitze durch Eis oder ein kühles Bad abkühlen möchten.

Eine Kälteurtikaria kann oft rasch diagnostiziert werden, da die Symptome immer im Zusammenhang mit Kälte auftreten. Der Arzt kann zur Sicherheit einen Test mit einem mit Eis gefüllten Teströhrchen durchführen, das – an den Unterarm gehalten – bei Kälteurtikaria innerhalb von ca. zehn Minuten eine Hautreaktion hervorruft. Mit einem Testgerät, das Temperaturen im niedrigen Minusbereich bis zum Bereich um 40 °C erzeugt und ebenfalls am Unterarm angelegt wird, kann der Arzt bei Bedarf feststellten, ab welcher Temperatur die Urtikaria auftritt.

Was man gegen Kälteurtikaria tun kann

Gegen die Symptome der Kälteurtikaria verordnet der Arzt i. d. R. ein Antihistaminikum, das die Histaminausschüttung durch die Mastzellen hemmt. Denn der körpereigene Stoff Histamin ist maßgeblich an der Reaktion der Haut beteiligt. Ist eine Entzündung im Körper Auslöser der Kälteurtikaria, führt u. U. die Behandlung der Grunderkrankung dazu, dass auch die Urtikariasymptome verschwinden. Ein wichtiger Teil der Urtikariabehandlung ist bei anderen Urtikariaformen auch immer das Meiden der Auslöser. Doch Kälte lässt sich nicht immer meiden, insbesondere im Winter nicht. Dann kann u. U. eine sog. Toleranzinduktion hilfreich sein. Dabei handelt es sich um die allmähliche Gewöhnung an niedrige Temperaturen mit dem Ziel, die Schwellentemperatur für das Auftreten der Hautsymptome herabzusetzen. Bestenfalls tritt ab einem gewissen Zeitpunkt überhaupt keine Hautreaktion mehr auf. Am besten fragen Betroffene den Arzt, wie sie ihren Körper am sinnvollsten an Kälte gewöhnen.

Zum Schutz vor Kälte sollten Betroffene sich im Winter zudem warm anziehen, eventuell auch einen Schal vors Gesicht binden, auf alle Fälle jedoch eine Mütze aufsetzen und Handschuhe anziehen. Damit lassen sich viele Hautreaktionen bereits vermeiden. Auf kalte Duschen sollten Betroffene ebenso verzichten wie auf Sprünge in kaltes Wasser.

Quelle: allergikus 4/2016

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