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Karies

Karies ist eine Infektionserkrankung und wird durch die Übertragung von den Karies erregenden Mikroorganismen Streptococcus mutans weitergegeben. Diese können durch Speichelkontakt, der ihnen als ein Übertragungsweg dient, verbreitet werden.

Karies
© iStock - stockfour

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Was ist Zahnkaries?

Zahnkaries (lat. „Caries“: Fäulnis) ist eine multifaktorielle, hauptsächlich durch die Bakterienart Streptococcus mutans verursachte Infektionserkrankung der Zähne und gilt als die am häufigsten verbreitete Zahnerkrankung. Über 95 % der europäischen Bevölkerung ist von Zahnkaries betroffen. Weniger als 1 % der Menschen in Deutschland haben kariesfreie Zähne. Das Ausmaß der Erkrankung hat sich zwar innerhalb des letzten Jahrzehnts deutlich verbessert, dennoch ist die Karies trotz der Aufklärungsmaßnahmen die am häufigsten auftretende Zahnerkrankung und stellt somit ein ernst zunehmendes gesundheitliches Problem dar.

Karies ist eine Infektionserkrankung und wird durch die Übertragung von den Karies erregenden Mikroorganismen Streptococcus mutans weitergegeben. Diese können durch Speichelkontakt, der ihnen als ein Übertragungsweg dient, beispielsweise beim Benutzen des gemeinsamen Bestecks und Geschirrs oder Küssen verbreitet werden. Nicht zu verwechseln ist die Zahnkaries mit der sog. Knochenkaries, die auch als Ostitis, eine Entzündung des Knochengewebes, bezeichnet wird.

Welche Zahnschicht ist von Karies betroffen?

Durch Karies werden bestimmte Bereiche des Zahns betroffen. Zahnkaries befällt und zerstört das harte Zahngewebe, sog. Zahnhartsubstanz, die aus drei mineralisierten Zahnhartgeweben, dem Dentin, dem Zahnschmelz und dem Wurzelzement, aufgebaut ist. Die Pulpa, das weiche Gewebe des Zahns, bleibt von Karies unbetroffen. Allerdings kann es zur Entzündung der Pulpa im Verlaufe eines Kariesbefalls kommen.

Primärkaries und Sekundärkaries

Primärkaries liegt vor, wenn der Entstehung von Karies zuvor keine zahnärztliche Behandlung zugrunde liegt. Kariesentstehung als Folge einer unzureichenden zahnärztlichen Behandlung, beispielsweise nach einer Füllung oder einem Kroneneinsatz, wird als Sekundärkaries definiert. Nach einer Therapie beim Zahnarzt können minimale Spalträume zwischen der Füllung und der Zahnhartsubstanz entstehen, in denen die Bakterienvermehrung und anschließend eine Sekundärkaries ansetzen können.

Hauptrisikofaktoren für Karies

Ob ein Mensch an Karies erkrankt, hängt meist von vier Hauptfaktoren ab. Zähne werden von Karies aufgrund der Zusammenwirkung mehrerer Einflüsse befallen, u. a.:

  • Zustand der Zähne (ihre Mineralqualität, Eigenschaft des Speichels, Zahnpflegeverhalten bzw. Gesundheitsverhalten, Ernährung)
  • Vorhandensein des Zahnbelags (Plaque)
  • Aufnahme von Kohlenhydraten durch Konsum von zuckerhaltigen Speisen
  • Zeit

Bakteriell bedingte Kariesentstehung kann durch die Zusammenwirkung dieser Faktoren eingeleitet werden. Es gibt mehrere Hundert Bakterienarten, die im Mundraum existieren. Der Großteil der Bakterien hat wichtige Funktionen, sie sind beispielsweise an der Verdauung beteiligt. Zusätzlich gibt es Bakterien im Mundraum, die fähig sind, sich fest an der Zahnoberfläche anzuheften und die Entstehung des Zahnbelags herbeizuführen. In einem Testverfahren (sog. Karies-Risikotest), das bei Bedarf in einer Zahnarztpraxis durchgeführt werden kann, kann die Ausprägung dieser Bakterien geprüft werden.

Ernährungsgewohnheiten, die einen häufigen Konsum kohlenhydrathaltiger Nahrung (Zucker-/Stärkeprodukte) beinhalten, stellen ebenfalls ein hohes Kariesrisiko dar. Die Gesamtmenge spielt dabei eine weniger wichtige Rolle als die Konsumhäufigkeit. Permanentes Naschen zwischendurch – beispielsweise von Bonbons – kann sich sehr schädigend auf die Zähne auswirken. Die Vermehrung von kariesauslösenden Mikroorganismen wird durch Zahnplaque und die ständige Zufuhr von Kohlenhydraten begünstigt, dabei wirken daraus entstehende säurehaltige Abbauprodukte auf die Zahnhartsubstanz und entziehen ihr nach einer gewissen Zeit Mineralien.

In der Anfangsphase können dadurch entstandene Zahnschäden durch regelmäßige Zahnpflege verhindert werden. Falls dies aber eine Zeit lang nicht einsetzt, folgen Kariesschäden, die nur durch eine zahnärztliche Behandlung, wie Entfernung kariöser Schäden und eine Füllung, behoben werden können.

Weitere Risikofaktoren für Karies

Nach dem heutigen wissenschaftlichen Stand ist Karies keine vererbbare Erkrankung, allerdings ist der genetische Einfluss noch nicht endgültig geklärt. Es gibt z. B. vorerst keine Hinweise auf eine genetische Veranlagung zu einem weichen Zahnschmelz, wodurch die Kariesentstehung begünstigt wäre. Dennoch stellen eine bestimmte Zahnstellung und Zahnform, die vererbbar sind, Risikofaktoren dar.

Es existiert ein belegbarer Zusammenhang zwischen der mangelnden Speichelproduktion und Kariesbildung. Der Speichel ist ein natürlicher Schutz gegen Karies. Er leistet dank seiner Zusammensetzung einen wichtigen Beitrag zur Kariesvorbeugung: Durch seine mineralstoffreiche Inhalte erfolgt die Neutralisation schädlicher, Zahnsubstanz zerstörender Säuren. In dem durch den Speichel erzeugten neutralen Milieu im Mundraum findet eine Wiederaufnahme der entzogenen Mineralstoffe statt. Hoher Zahnbelaganteil auf den Zähnen kann diese Funktion des Speichels erschweren.

Falls die Speichelproduktion gemindert wird, wie im Fall von Xerostomie (Mundtrockenheit), z. B. nach einer Strahlenbehandlung im Kieferbereich, hat es gravierende Folgen für die Zähne. Kariesbildung auf dieser Basis wird als Strahlenkaries bzw. radiogene Karies bezeichnet. Infolge einer Strahlentherapie kommt es zu einer Funktionsstörung der Speicheldrüse (Glandula Parotis), wobei eine geringere Menge des Speichels produziert wird, zudem können sich zusätzlich geringfügige Zahnschmelz- und Dentinschäden ausbilden.

Die Stärke des Immunsystems spielt offensichtlich ebenfalls eine wichtige Rolle für den Krankheitsverlauf und den Ausprägungsgrad des Defekts. Bei vorliegender Immunsystemschwäche kommt es zu einem ungünstigeren Verlauf der Karieserkrankung mit stärkerer Symptomatik.

Ingrid Rediner

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