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Karies

Karies ist eine Infektionserkrankung und wird durch die Übertragung von den Karies erregenden Mikroorganismen Streptococcus mutans weitergegeben. Diese können durch Speichelkontakt, der ihnen als ein Übertragungsweg dient, verbreitet werden.

Karies
© iStock - stockfour

Diagnose von Karies

Eine Kariesfrühdiagnostik wird dadurch erschwert, dass Karies im frühen Stadium kaum sichtbar ist und praktisch ohne Beschwerden abläuft. Aus diesem Grund ist eine Selbstuntersuchung zur Kariesfrüherkennung kaum Erfolg versprechend. Ein Zahnarzt erkennt Karies im Frühstadium dank der Anwendung spezieller Verfahren, obwohl beim Patienten weder Symptome noch typische Krankheitsmerkmale zu erkennen sind. Daher ist die Kariesdiagnose eine Aufgabe des Zahnarztes. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind daher wichtig für die Kariesfrüherkennung und entscheiden über den Krankheitsverlauf und den Erfolg der Therapie.

Symptome bei Kariesdefekten

Die auftretenden Symptome stehen im Zusammenhang mit dem Fortschreiten der Erkrankung. Beinahe ohne Beschwerden verläuft die Initial- und Dentinkaries. Erst bei fortgeschrittenen Kariesdefekten fallen erste sichtbare Merkmale, wie Verfärbungen, auf. Außerdem werden diese ersten Symptome von ziehenden, andauernden Schmerzen, Empfindlichkeit gegenüber heißen bzw. kalten Speisen, Mundgeruch (Foetor ex ore) und Defekten an den Füllungen begleitet.

Diagnoseverfahren beim Zahnarzt

Das Ziel einer Kariesdiagnostik ist es, so früh wie möglich Karies aufzufinden und gezielt, z. B. mit einer systematischen Prophylaxe, dagegen vorzugehen. I. d. R. werden mehrere Diagnostikmethoden zur Karieserkennung miteinander verknüpft.

Eine tendenziell vorliegende individuelle Veranlagung zur Karies kann durch einen Kariesrisikotest geprüft werden. Grundsätzlich wird bei diesem Test die Schutzfunktion des Speichels begutachtet. Es wird getestet, wie hoch das Risiko ist, an Karies zu erkranken. Der Speichel wird beim Kariesrisikotest entnommen und auf seine Eigenschaften hin untersucht. Dabei wird seine Zusammensetzung und ob genug kariesvorbeugende Stoffe darin enthalten sind, kontrolliert.

Eine Zahninspektion erfolgt i. d. R. bei jeder Kontrolluntersuchung. Zur Standarddiagnosemethode gehört eine Untersuchung mittels Zahnsonde, Pinzette, Mundspiegel und einer Lupenbrille. Es werden bestimmte Sonden (beispielsweise eine CPI- oder Parodontalsonde) von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) zur Zahninspektion empfohlen, keinesfalls eine spitze Sonde, da diese die Zahnschmelzfläche schädigen kann. Um beginnende Kariesdefekte festzustellen, wird zuerst eine klinische Zahnuntersuchung durchgeführt, dabei wird nach Farbveränderungen mithilfe eines Spiegels und einer Zahnsonde gesucht.

Bereits angegriffener Zahnschmelz weist sichtbare weiße („white spots“) und/oder braune („brown spots“) Farbveränderungen auf. Diese Farbmerkmale deuten auf eine unzureichende Mineralisierung der Zähne. Mithilfe einer Sonde findet der Zahnarzt kariesbetroffene Zähne durch einen Test: Ein typisches Geräusch („Klirren“) beim Sondieren gesunder Zähne tritt bei kariösen Zähnen nicht auf. Eine Approximalkaries oder Interdentalkaries, die sich in den Zahnzwischenräumen bzw. an von außen unzugänglichen Zahnbereichen befindet, lässt sich durch diese Untersuchung nicht aufspüren.

Eine Röntgenaufnahme der Zähne wird beim Kariesverdacht an nicht sichtbaren Stellen durchgeführt und vor allem zur Nachuntersuchung bereits behandelter Zahnbereiche mit eingesetzten Füllungen (Gefahr von Sekundärkaries). Falls der von Karies angegriffene verdächtige Zahnbereich in Zahnzwischenräumen liegt, wird eine sog. Bissflügel-Röntgenaufnahme („bite wings“) angefertigt. Auf dieser Röntgenaufnahme lassen sich die Seitenflächen der Ober- und Unterkieferzähne darstellen, was die Karieserkennung erleichtert. In einer Röntgenaufnahme erscheinen Kariesdefekte als dunkle Flächen. Eine Karieserkennung im Rahmen einer Röntgenuntersuchung ist nur bei vorliegender ca. zwanzigprozentiger Zahnentkalkung sinnvoll.

Laserdiagnostik ist ein neueres Verfahren in der Kariesfrühdiagnostik, das zzt. noch nicht oft eingesetzt wird. Dabei können selbst versteckte Kariesschädigungen im Frühstadium bei dieser Methode relativ einfach entdeckt werden. Eine Initialkaries auf dem kaum angegriffenen Zahnschmelz lässt sich damit diagnostizieren, bevor sie den Zahnschmelz unwiderruflich schädigt. Das Prinzip der Laserdiagnose lässt sich einfach erklären: Unbeschädigtes, gesundes Zahngewebe lässt sich vom angegriffenen Gewebe durch die Laserdiagnose erkennen, da ein bakterieller Film auf der Zahnoberfläche im Laserlicht fluoresziert. Durch das Eindringen der Laserstrahlen in das oberflächliche Zahngewebe (ca. 0,1 cm) werden Bakterien und ihre Stoffwechselprodukte auf dem Zahn sichtbar. Diese Methode ermöglicht eine präzise Lokalisierung der Kariesschädigung und damit eine gezielte Therapie.

Ein elektrisches Gerät, das sog. Kariesmeter, wird eingesetzt, wenn es darum geht, Kariesdefekte in den tiefer liegenden Zahnbereichen (Fissuren) zu lokalisieren, die nicht sichtbar sind. Das Gerät funktioniert auf der Basis des elektrischen Widerstands. Bei der Anwendung in den angegriffenen kariösen Zahnbereichen lässt sich ein deutlich schwacher Widerstand messen – anders als bei dem Einsatz auf den kariesfreien Zahnoberflächen.

In den Approximalräumen zwischen den Zähnen lassen sich Kariesdefekte durch sog. Transillumination (FOTI, fiber optic transillumination) erkennen. Dieses Verfahren wird auch Diaphanoskopie genannt. Die Zähne werden durchleuchtet. Die Zahnbereiche mit Kariesdefekten unterscheiden sich in ihrer Struktur im Vergleich zu unbetroffenen Zahnregionen und sind weicher. Durch die poröse Struktur kariöser Bereiche kommt es zur Veränderung der Lichtbrechung, dabei erscheinen von Karies angegriffene Zahnflächen dunkler als gesunde.

Alle beschriebenen Diagnoseverfahren bereiten dem Patienten keine Schmerzen und ermöglichen eine frühzeitige Kariesdiagnose, bevor sich die Zahnfäulnis dramatisch ausbreitet, was zum Zahnverlust führen kann.

Ingrid Rediner

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