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Karies

Karies ist eine Infektionserkrankung und wird durch die Übertragung von den Karies erregenden Mikroorganismen Streptococcus mutans weitergegeben. Diese können durch Speichelkontakt, der ihnen als ein Übertragungsweg dient, verbreitet werden.

Karies
© iStock - stockfour

Entstehung von Karies

Für die Entstehung der Zahnkaries sind mehrere Faktoren verantwortlich. Neben Karies verursachenden Bakterien tragen zahlreiche andere Einflüsse, wie fehlende oder unzureichende Zahn- und Mundhygiene, die Form der Zähne und deren Anordnung, Speichelzusammensetzung, Essgewohnheiten und ernährungsbedingter Nährstoffmangel in Form von Mineralien und Spurenelementen zur Entstehung von Karies (Zahnfäule) bei. Eine bestimmte Bakterienart (Streptococcus mutans), die sich sowohl im Mundraum als auch in der Zahnplaque ausbreitet, gilt als der Hauptverursacher der Erkrankung. Im Rahmen ihres Metabolismus produzieren diese Bakterien Säuren, die das Zahngewebe angreifen und somit die Karies auslösen.

Zusätzlich ist die Kariesentstehung auf die mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydrate zurückzuführen, die von Bakterien in der Mundhöhle abgebaut werden. Diese Kohlenhydrate sind z. B. in Haushalts-, Trauben-, Fruchtzucker und Stärke enthalten. Sowohl in „ungesunden“ Nahrungsmitteln, wie in zuckerhaltigen Getränken und Süßwaren, als auch in den „gesunden“ Lebensmitteln, wie Obst und Honig, ist Zucker enthalten. Säuren, die am Abbauprozess dieser Kohlenhydrate beteiligt sind, verursachen eine sog. Demineralisierung der Zähne, d. h., dem Zahn werden bestimmte Mineralstoffe entzogen. Dabei hängen die Stärke und das Ausmaß der Demineralisierung von der Bakterienmenge in der Mundhöhle und im Zahnbelag ab.

Außerdem spielt die Häufigkeit des Konsums der Kohlenhydrate und die Verweildauer seiner Abbauprodukte in der Mundhöhle eine wichtige Rolle. So kann z. B. der Speichel, der die Mineralstoffe Kalzium und Phosphat enthält, gegen die bereits entstandenen Kariesdefekte in der Anfangsphase vorgehen, allerdings wird für diese kariesvorbeugende Prozedur ein bestimmter Zeitraum zwischen den Mahlzeiten benötigt.

Verlauf einer Karieserkrankung

Der Verlust der Mineralstoffe auf der Zahnoberfläche muss aufgehalten werden, sonst greift Karies den Zahnschmelz an, daraufhin folgen das Zahnbein (Dentin) und das Zahnmark (Pulpa) und es kommt zum Verlust des von Karies betroffenen Zahns.

Gewöhnlich entstehen Kariesschäden am Anfang der Erkrankung an den Stellen, deren Pflege durch eingeschränkte Zugänglichkeit erschwert wird. Besonders betroffen sind schmale Zahnzwischenräume, Zahnfurchen und Zahnfleischansätze, die die Ansammlung von Speiseresten begünstigen, da die natürliche Selbstreinigung durch den Prozess des Kauens und den Einfluss des Speichels nicht möglich ist.

Es werden mehrere Stadien des Krankheitsverlaufs differenziert. Am Anfang der Erkrankung, auch Initialkaries genannt, ist ein weißer Fleck, der auch als Kreidefleck bezeichnet wird, sichtbar. Dies ist ein entkalkter und somit kariesgefährdeter Bereich des Zahns. Der Kariesbefall im Bereich des Zahnschmelzes kann in diesem Stadium durch intensive Zahnpflege und Fluoridprophylaxe vermieden werden. In dieser Phase ist keine Therapie erforderlich, solange eine Remineralisierung der Zähne erfolgt.

Bei unzureichender Versorgung der Zähne entwickelt sich die Dentinkaries. Dabei verändert sich die ursprünglich weiße Farbe des Flecks, wird gelb-braun, und die Stelle weich. Währenddessen greift die Karies den Zahnschmelz an und erreicht das Zahnbein. Anschließend folgt eine flächenartige Ausbreitung der Verfärbung, da Dentin weicher ist als der Zahnschmelz. Da Dentinkaries tief unter den Zahnschmelz eindringt, wird dieser anschließend durch die Einwirkung des Kauens zerstört. Erst zu diesem Zeitpunkt sind Schmerzen wahrnehmbar, obwohl die Karies den Zahn bereits gravierend angegriffen und beschädigt hat.

Besonders schmerzhaft ist das Vordringen der Karies bis zur Zahnpulpa (Zahnmark), in der feinste Nervenendigungen liegen (daher wird die Pulpa umgangssprachlich häufig als „Nerv“ bezeichnet), in der Phase der fortgeschrittenen Karies (Caries Profunda) und die daraufhin folgende Entzündung. Tiefe Karies liegt vor, wenn der Kariesdefekt das Zahnmark erreicht und sich bereits in 2/3 der Zahnpulpa ausgebreitet hat. In diesem Stadium kann gegebenenfalls noch eine sog. Wurzelbehandlung helfen.

Caries penetrans (durchdringende Zahnfäule) ist die letzte Phase der Krankheitsentwicklung, bei der durch die Kariesschäden bereits ein Loch entstanden ist, das eine Verbindung zwischen Mundraum und Pulpenhöhle (Pulpencavum) schafft, die der Zahnarzt bei der Behandlung mit einer Füllung wieder verschließen muss.

Kariesentstehung im Kindesalter

Karies ist übertragbar. Das wissen viele Eltern nicht und tragen daher unbewusst zur Kariesentstehung bei ihren Kindern bei, indem sie beim Essen beispielsweise das Besteck des Kindes oder den Schnuller ablecken. Dadurch findet eine Übertragung der Mikroorganismen statt und kariesverursachende Bakterien werden auf einem direkten Weg an das Kind weitergegeben.

Eine weitere Ursache für die Kariesentstehung im Kindesalter ist das Dauernuckeln. Kariesdefekte, die dadurch an den Milchzähnen entstehen, fallen unter den Begriff „Nursing-Bottle-Syndrom“. Besonders stark betroffen sind die oberen Schneide- und Backenzähne. Laut Statistik nuckeln ca. 80 % der Kinder im Alter von drei Jahren. Häufig geben Eltern ihren Kindern das Fläschchen als Einschlafhilfe oder auch tagsüber kann sich das Kind uneingeschränkt jederzeit am Fläschchen bedienen. Ebenfalls nicht unbedenklich ist das Bestreichen des Schnullers mit Honig. Das permanente Nuckeln an der Flasche, am Daumen, an Plüschspielzeug, am Schnuller etc. fördert die Entstehung der Zahnkaries, indem es der Remineralisierung der Zähne durch den Speichel entgegenwirkt.

Ingrid Rediner

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