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Psoriasis

Psoriasis bezeichnet in der medizinischen Fachsprache die Schuppenflechte. Dabei handelt es sich um eine chronische, nicht ansteckende Hautkrankheit, die sich in silbrigweißen Schuppen und entzündlich geröteter Haut äußert.

Psoriasis
© iStock - webphotographeer

Das Köbner-Phänomen bei Psoriasis

Das Köbner-Phänomen, auch bekannt unter dem Begriff isomorpher Reizeffekt ist eine reaktive Erscheinung der Haut. Diese tritt häufig bei der Schuppenflechte auf. Darunter versteht man das Auftreten neuer Herde an bisher unbefallenen Hautstellen, nachdem diese gereizt wurden.

Hautirritationen lösen das Köbner-Phänomen aus

„Der auslösende Reiz kann mechanisch, durch starke Reibung, chemisch, durch Kontakt mit Fremdstoffen, durch Wärmeeinwirkung oder durch Sonnenlicht sein“, erklärt Prof. Dr. Peter Altmeyer. Auf die Schuppenflechte bezogen, zeigt sich an dieser gereizten Hautstelle wenige Stunden später oder auch erst Wochen später ein neuer schuppender Hautfleck. Durch die Verletzung der Haut wird diese so gereizt, dass sich auch an einer gesunden Hautstelle die bereits an anderen Hautstellen des Körpers befindende Hautkrankheit ausbildet. „Das Köbner-Phänomen tritt zwar auch bei Patienten mit anderen entzündlichen Hauterkrankungen auf, allerdings ist die Erscheinung bei der Psoriasis gehäuft“, so Prof. Altmeyer. Die Psoriasis ist stets mit einem starken Juckreiz der Haut verbunden. Durch das Kratzen der Haut entstehen Mikroverletzungen auf der Haut, wodurch sie gereizt wird und mit dem Erscheinen des Köbner-Phänomens reagiert. Ausgelöst wird die Reaktion durch verschiedene Traumata. „Jede Irritation der Haut kann das Köbner-Phänomen auslösen: Starker Druck auf der Haut, Kratzen, eine Verbrennung oder ein Sonnenbrand sind Hautirritationen, die das Köbner-Phänomen auslösen können“, erläutert Prof. Altmeyer.

Die Grunderkrankung muss behandelt werden

„Das Köbner-Phänomen kann nicht behandelt werden, weil es lediglich ein Teil der Grunderkrankung ist. Es ist also wichtig, die Grunderkrankung zu behandeln. Bei der Psoriasis werden dann auch die Bereiche behandelt, die durch das Köbner-Phänomen aufgetreten sind“, so Prof. Altmeyer. Betroffene können das Köbner-Phänomen i. d. R. nicht vermeiden. Lediglich der Juckreiz kann gelindert werden. Die schuppenden Hautstellen sollten nicht abgekratzt werden. Reibung und Reizungen sollten so weit wie möglich verhindert werden. Um weitere Hautirritationen zu vermeiden, sollte der Sonnenkontakt begrenzt werden und die Haut mit einer Sonnencreme geschützt werden. „Sobald die gesamte Krankheit behandelt wird, gehen meist auch die Erscheinungen des Köbner-Phänomens zurück und die Symptome werden gelindert“, erklärt Prof. Altmeyer.

Therapiemöglichkeiten für die Psoriasis

Die Behandlung der Schuppenflechte hängt stets vom Schweregrad der Erkrankung ab und wird auf jeden Patienten individuell abgestimmt. Eine auf die Bedürfnisse der Haut abgestimmte Pflege ist unerlässlich. Ideal sind rückfettende Ölbäder, Duschöle, Fettsalben oder fette Cremes, weil sie die körpereigene Schutzfunktion der Haut verbessern. Günstig wirken sich auch Inhaltsstoffe wie Harnstoff, Glycerin oder Hyaluronsäure aus, die die Haut vor Austrocknung schützen. Im akuten Krankheitsschub wird zunächst die Schuppenschicht abgelöst. Anschließend können die Wirkstoffe bestimmter Arzneistoffsalben zu den Hautzellen vordringen. Eingesetzt werden dabei Substanzen, die das übermäßige Wachstum der Hautzellen bremsen und entzündungshemmend wirken. Eine weitere Behandlungsmethode ist die Lichttherapie, bei der die Haut mit ultravioletter Strahlung behandelt wird. Bei schwereren Krankheitsverläufen werden heute Medikamente eingesetzt, die das Immunsystem regulieren. Erst eine erfolgreiche Behandlung der Schuppenflechte kann die Erscheinung des Köbner-Phänomens verringern.

Quelle: Patient und Haut 2/2013

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