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Darmkrebs

In den meisten Fällen entsteht Darmkrebs aus gutartigen Zellwucherungen im Darm, die auch Polypen oder Adenome genannt werden. Darmkrebs kann den Dickdarm, Mastdarm und den Darmausgang, seltener auch den Dünndarm befallen.

Darmkrebs
© iStock - peterschreiber.media

Darmkrebs: Mit Stoma leben

Bei manchen Krebserkrankungen, etwa Darmkrebs, kann ein Stoma notwendig werden. Dieses bedeutet einen Eingriff in den Körper und die Patienten müssen lernen, damit umzugehen. Doch meist gelingt das recht schnell und die Mehrzahl der Stomaträger kommt gut mit ihrer Besonderheit zurecht.

Man kann mehrere Stomaarten voneinander unterscheiden. Stoma bedeutet im Wortsinn Mund oder Öffnung – die Bezeichnung wird allgemein für eine künstlich geschaffene Körperöffnung verwendet, so der Krebsinformationsdienst. Darmkrebspatienten erhalten beispielsweise häufig ein sog. Kolostoma, da viele Darmkrebsfälle am Dickdarm vorkommen. Es gibt aber auch ein sog. Ileostoma, das am Dünndarm gelegt wird. Bei Blasenkrebs wird ein sog. Urostoma, bei Speiseröhrenkrebs ein Tracheostoma gelegt.

Darmkrebs: Anus praeter mitunter nur vorübergehend

Ein Stoma ist eine Öffnung an der Bauchdecke, meist am untereren linken Bauchbereich, aus der der Darm ausgeleitet wird, so die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG). Der Stuhl wird in einem geruchsdichten Auffangbeutel gesammelt, der an der Austrittsstelle befestigt ist. Nicht immer verbleibt der Anus praeter dauerhaft: Ein Anus praeter kann auch vorübergehend gelegt werden, wenn der Darm nach einer Operation Zeit und Ruhe zum Abheilen benötigt. Das ist sowohl am Dünndarm als auch am Dickdarm möglich. Bei einer komplikationslosen Heilung kann der Darmausgang wieder zurückverlegt werden.

Stoma als neue Lebenssituation

Der Umgang mit dem Stoma wird den Patienten i. d. R. bereits in der Klinik vermittelt – durch sog. Stomatherapeuten. Diese sind speziell geschulte Pflegekräfte, die die Patienten in ihrer neuen Lebenssituation unterstützen, in erster Linie in praktischer als auch manchmal in menschlicher Hinsicht, denn viele Patienten haben danach ein verändertes Körperbild. Daher werden auch die Angehörigen in diese Unterstützung miteinbezogen. Ziel ist es, dass die Patienten lernen, selbstständig mit ihrem Stoma umzugehen, damit sie nach der Entlassung zu Hause damit allein zurechtkommen. So müssen sie lernen, wie der Beutel gewechselt und gereinigt wird und wie die Austrittsstelle richtig versorgt wird. Um das Wissen zu vertiefen bzw. noch sicherer darin zu werden, bietet sich für viele Stomaträger auch eine Anschlussrehabilitation an, in der sie nochmals von Stomatherapeuten geschult werden.

Normales Leben mit Stoma führen

I. d. R. können viele Stomaträger ein ganz normales Leben führen: Beispielsweise müssen sie sich nicht an eine spezielle Ernährungsweise halten, es gibt keine Stomadiät. Allerdings sollten Stomaträger nach Angaben der DKG darauf achten, dass sie eher mehrere kleinere Mahlzeiten als wenige große zu sich nehmen und das Essen schonend zubereiten und gut kauen – das erleichtert dem Darm die Verdauungsarbeit. Auf blähende, stopfende oder abführende Speisen sollte man eher verzichten. Zudem sollten Stomaträger viel trinken.

Ob Sport, Reisen oder Ausflüge – auf diese Dinge müssen Menschen mit einem Stoma nicht verzichten. Sie sollten zwar darauf achten, dass sie bei Reisen oder Ausflügen alles dabei haben, was sie zur Stomaversorgung benötigen, aber dann sind solche Aktivitäten genauso möglich wie vorher. Wer gerne Sport treibt, kann dies auch weiterhin tun. Es bietet sich aber an, vorab mit seinem Arzt zu besprechen, welche Sportart in welchem Umfang möglich ist, da bei manchen Aktivitäten, die die Bauchmuskeln stark beanspruchen, das Stoma abbrechen könnte. Auch Schwimmbadgänger können weiterhin ihrem Hobby nachgehen: Es gibt spezielle Badekleidung, die das Stoma verdeckt und schützt – auch vor neugierigen Blicken.

Quelle: Befund Krebs 3/2015

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