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Lungenkrebs

Unter Lungenkrebs – geläufig ist auch der Begriff Bronchialkarzinom – versteht man die Neubildung bösartiger Zellen (maligne Neoplasie) im Lungengewebe bzw. in den unteren Atemwegen (Bronchien oder Bronchiolen).

Lungenkrebs
© iStock - utah778

Lungenkrebs: Kurzinfo

Nach Informationen der Deutschen Krebshilfe e. V. erkranken jedes Jahr in Deutschland fast 500.000 Menschen neu an Krebs, darunter rund 52.500 Menschen an Lungenkrebs (Bronchialkarzinom oder Lungenkarzinom). Männer sind in der Regel häufiger betroffen als Frauen.

Geschwülste in der Lunge sind in den meisten Fällen bösartig. Am häufigsten siedeln sich diese im oberen Abschnitt der Lungenflügel an. Denn dieser Bereich wird durch die Atmung möglichen schädigenden Stoffen stärker ausgesetzt. Generell kann sich der Krebs aber in der gesamten Lunge entwickeln.

Diagnose

Die Interdisziplinäre S3-Leitlinie Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin und der Deutschen Krebsgesellschaft nennt folgende Diagnoseuntersuchungen:

  • die Anamnese (abfragen einer möglichen familiären Vorbelastung, bei Rauchern erfragen von Rauchgewohnheiten und möglichen Belastungen mit Schadstoffen z. B. berufsbedingt)
  • klinische Untersuchung
  • Laboruntersuchungen (wie z. B. ein Blutbild, Leber- und Nierenwerte etc.)
  • Erstellung von Röntgenaufnahmen des Thoraxs
  • Computertomografische Bildgebung des Thoraxs (inklusive Oberbauchregion, Nebennieren und Leber)
  • bei der Bronchoskopie wird ein Schlauch mit Kamera in die Atemwege eingeführt
  • Ultraschall (Sonografie)

Hinzu können weitere Untersuchungen kommen, um die Ausbreitung des Tumors zu bestimmen.

Therapie

Es werden vier Stadien des Lungenkrebs unterschieden: In den Stadien I und II werden lokal begrenzte Tumoren eingeordnet, in Stadium III hat sich der Lungenkrebs über die Lunge ausgebreitet und im vierten Stadium werden Tumoren mit Tochtergeschwülsten (Metastase) in anderen Organe eingeteilt.

Die Therapiemethoden sind abhängig von der Form des Tumors, von seiner Größe, von der Lage des Tumors und von möglichen Begleiterkrankungen des Patienten. Es gibt die operative Entfernung des Tumors, die Chemotherapie und die Bestrahlung. Eine sog. Tumorkonferenz bestehend aus Chirurgen, Chemotherapeuten und Strahlentherapeuten stimmt dann die Therapiemaßnahmen ab.

Es werden zwei Hauptformen des Lungenkarzinoms unterschieden: das kleinzellige Lungenkarzinom und das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom. Darüber hinaus gibt es verschiedene seltene Unterformen. Das kleinzellige Lungenkarzinom wächst schneller als andere Karzinome und siedelt auch häufiger ab. Er wird in Abhängigkeit zum Stadium der Ausbreitung i. d. R. mit der Chemotherapie therapiert. In speziellen Fällen wird im Anschluss oder parallel eine Bestrahlung durchgeführt.

Die Therapie des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms umfasst einen operativen Eingriff, der den Tumor und die umliegenden möglicherweise befallenen Lymphknoten entfernt. Je nach Stadium kann sich auch eine Chemotherapie anschließen. Es kann aber auch möglich sein, dass, je nach körperlichem Zustand des Patienten, keine Operation durchgeführt werden kann. Dann wird die Strahlentherapie eingesetzt und falls der Krebs schon gestreut haben sollte, wird zusätzlich eine Chemotherapie durchgeführt.

Neben den chirurgischen/medikamentösen Therapien sollte auch eine therapiebegleitende psychologische Betreuung durch einen Psychoonkologen erfolgen. Im Anschluss der Therapie sollte eine Rehabilitation durchgeführt werden.

Lungenkrebs mit hoher Sterblichkeit

2016 erkrankten in Deutschland fast 57.500 Menschen an einem bösartigen Tumor der Lunge, darunter 21.500 Frauen und etwa 36.000 Männer. Die Erkrankungs- als auch Sterberaten entwickeln sich unterschiedlich. Während beispielsweise die Erkrankungszahlen bei den Männern seit 1998 um etwa 1,8 % pro Jahr abnehmen, steigen sie bei den Frauen um 2,5 % jährlich an. Dieses Phänomen kann möglicherweise auf ein verändertes Rauchverhalten zurückgeführt werden. 2016 starben insgesamt mehr Männer (etwa 29.000) als Frauen (etwa 16.500).

Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwa 69 Jahren. Tumoren der Lunge haben eine ungünstige Prognose: 21 % der Frauen und 15 % der Männer überleben die ersten fünf Jahren nach der Diagnose. Hauptrisikofaktor für die Krebserkrankung ist Rauchen. Etwa 90 % der betroffenen Männer und mindestens 60 % der Frauen rauchen aktiv.

Quellen:
COPD und Asthma 3/2014
COPD und Asthma 4/2020

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