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Magen-Darm-Grippe

Eine Magen-Darm-Grippe beschreibt medizinisch betrachtet eine Schleimhautentzündung des Magens (Gastritis) und des Dünndarms (Enteritis). In seltenen Fällen ist auch der Dickdarm mitbetroffen.

Magen-Darm-Grippe
© iStock - RealPeopleGroup

Diagnose einer Magen-Darm-Grippe

Für die Diagnose einer Magen-Darm-Grippe sind normalerweise keine aufwendigen Untersuchungen erforderlich. Oft kann die Diagnose einer Magen-Darm-Grippe schon nach dem Gespräch mit dem Patienten und einer anschließenden körperlichen Untersuchung gestellt werden. Oft ist es nicht zwingend erforderlich, einen Arzt aufzusuchen. In den meisten Fällen wird eine Magen-Darm-Grippe (Gastroenteritis) nicht behandelt, sondern es wird gewartet, bis sie von allein abklingt – auch im Falle eines Arztbesuches.

Ein Arztbesuch ist bei einem Erwachsenen dann anzuraten, wenn die Magen-Darm-Grippe auch nach zwei Tagen nicht abklingt. Ausnahme macht ein Auftreten von hohem Fieber oder Blut im Stuhl, in einem solchen Fall sollte sofort ein Arzt konsultiert werden. Ganz anders sieht die Situation bei kleinen Kindern und Säuglingen aus, da sie sehr empfindlich auf Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes reagieren.

Leidet ein Säugling unter einer Magen-Darm-Grippe, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, wenn die Symptome bereits länger als sechs Stunden anhalten. Bei Kleinkindern sollte nicht mehr als 12 Stunden gewartet werden, wenn das Erbrechen und der Durchfall anhalten. Es kann sich bei auftretenden Bauchkrämpfen in Verbindung mit Durchfall unter Umständen auch um eine Blinddarmentzündung handeln. Auch bei älteren Menschen sollte im Zweifel vorzeitig ein Arztbesuch zur Diagnose einer Magen-Darm-Grippe erfolgen.

Anamnese und körperliche Untersuchung zur Diagnose einer Magen-Darm-Grippe

Bei der Anamnese einer Magen-Darm-Grippe handelt es sich um die Erhebung der Krankengeschichte. In diesem Rahmen kann der Patient seine Symptome erläutern. Wichtig ist es für den Arzt, zu erfahren

  • seit wann der Brechdurchfall oder Durchfall besteht
  • wie oft er auftritt
  • welche Beschaffenheit der Stuhl hat und ob Blut oder Schleim beigemengt ist
  • welche Beschwerden sonst noch aufgetreten sind, z.B. Übelkeit, Schwindel oder Fieber
  • Der Arzt wird dem Patienten gezielte Fragen stellen, um einen genaueren Einblick in die vorliegende Erkrankung zu bekommen und andere Ursachen als eine Magen-Darm-Grippe auszuschließen. So kann er eventuell feststellen, ob ein Durchfall wirklich aufgrund einer Magen-Darm-Grippe (Gastroenteritis) und nicht aufgrund einer Nahrungsmittelunverträglichkeit entstanden ist. Möglicherweise handelt es sich auch um eine andere Krankheit des Magen-Darm-Trakts, wie beispielsweise Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Auch über die Ursache einer Magen-Darm-Grippe kann unter Umständen einiges in Erfahrung gebracht werden. Dazu wird der Arzt zum Beispiel nach möglichen Infektionsquellen wie verspeisten Gerichten mit unzureichend gekochten Eiern oder dem Verzehr von ungewaschenem Obst fragen.

    Eine wichtige Rolle bei der Diagnose einer Magen-Darm-Grippe wird für den Arzt zudem die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme des Patienten in den zurückliegenden Stunden spielen. So kann der Zustand des Patienten in Bezug auf den Energie- und Flüssigkeitshaushalt abgeschätzt werden. Auch in der körperlichen Untersuchung können weitere Hinweise für die Diagnose einer Magen-Darm-Grippe gewonnen werden. Zudem erfolgt eine Abtastung des Bauchraumes, die bei Patienten mit einer Magen-Darm-Grippe oftmals Scherzen im Oberbauchbereich hervorruft.

    Weiter Verfahren zur Diagnose einer Magen-Darm-Grippe

    Ist die Diagnose einer Magen-Darm-Grippe nach der Anamnese und der körperlichen Untersuchung eindeutig, müssen keine weiteren diagnostischen Verfahren angewendet werden. Anders verhält es sich, wenn:

  • die Magen-Darm-Grippe (Gastroenteritis) sehr schwer verläuft und/oder Blut im Stuhl auftritt
  • Komplikationen wie z. B. eine Sepsis auftreten
  • eine Immunschwäche, z. B. durch AIDS, besteht
  • ein Säugling im Alter unter drei Monaten betroffen ist
  • sich der Betroffene kürzlich in einem besonders gefährdeten Land, also z. B. in den Tropen oder Subtropen aufgehalten hat
  • Zweifel an der Diagnose einer Magen-Darm-Grippe bestehen
  • Symptome bei mehreren Personen einer Gemeinschaftseinrichtung, z. B. einer Schule, bestehen
  • In solchen Fällen reicht die Diagnose einer Magen-Darm-Grippe nicht aus, sondern auch die der Krankheit zugrunde liegende Ursache sollte bestimmt werden. Darüber kann eine Stuhlprobe Aufschluss geben, die im Labor untersucht wird. Durch mikrobiologische Verfahren kann im Falle einer durch eine Infektion ausgelöste Magen-Darm-Grippe der Erreger bestimmt werden. Meist ist eine solche Untersuchung eher von epidemiologischem Interesse denn von therapeutischer Relevanz. Wenn es nicht absolut erforderlich ist, wird der Arzt keine spezielle Therapie aufgrund eines bestimmten Erregers beginnen, sondern nach Möglichkeit die Magen-Darm-Grippe von selbst abklingen lassen. Anders sieht es aus, wenn die vorliegende Magen-Darm-Grippe nicht eindeutig von anderen nicht infektiösen Erkrankungen abzugrenzen war.

    Von großer Relevanz für das weitere Verfahren mit nach der Diagnose einer Magen-Darm-Grippe sind hingegen die Angaben zum Energie- und Flüssigkeitshaushalt des Patienten sowie der Eindruck des Arztes bei der körperlichen Untersuchung. Besteht eine Dehydration, so muss der Wasserhaushalt des Körpers dringend aufgefüllt werden. Ist dies aufgrund der Schwere der Dehydration oder eines starken Erbrechens des Patienten nicht möglich, kann eine Infusion notwendig sein.

    Lydia Köper

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