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Brustkrebs

Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.

Brustkrebs
© iStock - praetorianphoto

Magen-Darm-Probleme nach der Chemotherapie

Magen-Darm-Probleme im Anschluss an eine Chemotherapie treten meistens verzögert auf, also 24 Stunden später. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählt Übelkeit. Viele Patientinnen klagen auch über Durchfall oder Verstopfung. Diese Symptome müssen ernst genommen werden.

Akute und verzögerte Übelkeit

Mit einer Chemotherapie sind immer auch Nebenwirkungen verbunden. Bei 80 % aller Chemotherapien verändert sich das Blutbild. „Die Chemotherapie greift vor allem Zellen an, die sich rasch teilen. Das Gewebe, das sich im Körper am schnellsten teilt, ist das Knochenmark. Deswegen verringern sich bei der Chemotherapie auch die weißen Blutkörperchen. Die Anzahl kann so niedrig sein, dass eine erhöhte Infektionsgefahr besteht“, erklärt Dr. Norbert Meidenbauer, Erlangen. Häufig kommt es auch zu einem Abfall der roten Blutkörperchen, was zu Schlappheit und Schwäche führt.

Im Anschluss an eine Chemotherapie klagen viele Patientinnen über Übelkeit. „Dabei wird unterschieden zwischen akuter und verzögerter Übelkeit. Diese tritt erst drei bis fünf Tage nach der Chemotherapie auf. Die akute Übelkeit ist sehr gut zu behandeln und kann meist mit vorbeugender Gabe von Medikamenten ganz verhindert werden“, sagt Dr. Meidenbauer.

Unangenehm empfinden viele Patientinnen auch, die auftretenden Geschmacksstörungen. Betroffene klagen darüber, dass alles fad schmeckt. Weitere Nebenwirkungen beziehen sich auf den Stuhlgang wie Durchfall oder Verstopfung. „Da die Chemotherapie die Schleimhäute und Bakterien im Darm angreift, kann es zu Durchfall kommen. Einige Chemotherapeutika können jedoch zu Verstopfung führen. Auch Medikamente, die zur Behandlung der Übelkeit eingesetzt werden, können Verstopfung auslösen. Ganz selten kann es auch zu Blutungen im Magen-Darm-Bereich kommen“, sagt Dr. Meidenbauer.

Nebenwirkungen ernst nehmen und behandeln lassen

Die Beschwerden, wie Durchfall oder Verstopfung, können i. d. R. gut behandelt werden. „Bei Durchfall gibt man in den allermeisten Fällen Medikamente, welche die Darmtätigkeit stoppen. Während des Durchfalls sollten Betroffene Tee trinken, salzhaltige Lösungen zu sich nehmen in Form von Bouillons oder Hühnerbrühe“, sagt Dr. Meidenbauer. Bei Durchfall ist es wichtig, dass Betroffene nicht warten, bis die Beschwerden von allein wieder verschwinden, sondern sie sollten sofort einen Arzt aufsuchen, weil es zu Infektionen kommen kann.

„Wenn die Verstopfung bedingt durch die Chemotherapie auftritt, dann werden Medikamente eingesetzt, welche die Darmtätigkeit anregen. Hilfreich ist es dann auch, wenn die Patienten ausreichend trinken und sich ballaststoffreich ernähren. Auch eine Verstopfung sollte dem behandelnden Arzt frühzeitig mitgeteilt werden, um einen Darmverschluss zu vermeiden“, sagt Dr. Meidenbauer.

Hilfe bei opioidinduzierter Verstopfung (Obstipation)

Während der Brustkrebstherapie werden häufig Opioide verabreicht, um die Schmerzen der Betroffenen zu lindern. Dabei kann es zu Nebenwirkungen wie Verstopfung kommen. Man spricht in diesen Fällen von einer opioidinduzierten Obstipation. Dabei wird die Muskulatur im Darm gehemmt, sodass sich der Darm weniger bewegt und es zu einer Verstopfung kommt. I. d. R. verursachen alle Opioide Verstopfung. Der Grad der Verstopfung variiert jedoch von Patient zu Patient.

Bewegungsmangel, Stoffwechselstörung und wenig Flüssigkeitszufuhr können die Verstopfung verstärken. Bei Obstipationsbeschwerden ist der Stuhl zu hart, zu schwierig zu entleeren, zu selten, zu umfangreich oder zu gering. Wichtig ist deswegen eine prophylaktische Behandlung mit Laxanzien begleitend zur Schmerztherapie. Laxanzien bewirken einen Einstrom von Wasser in den Darm und binden das Wasser, wodurch der Wassergehalt im Darmvolumen erhöht wird. Das größere Darmvolumen führt zu einer vermehrten Darmtätigkeit und löst die Verstopfung auf. Die Dosis der Laxanzien wird je nach Stuhlgang eingestellt.

Zusätzlich gibt es Präparate, welche die Darmtätigkeit anregen. Bei schweren Fällen von Verstopfung helfen auch Einläufe. Medikamente, welche sich speziell gegen die von Opiaten ausgelöste Verstopfung richten, lindern ebenfalls die Beschwerden der Betroffenen. Diese wirken direkt an den Rezeptoren im Darm und bewirken, dass sich das Opiat wieder aus dem Darm löst. Dieses Medikament wird je nach Bedarf in Form einer subkutanen Spritze verabreicht.

Quelle: Leben? Leben! 1/2014

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