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Makuladegeneration

Bei einer Makuladegeneration ist der funktionale Bereich der Netzhaut im Auge betroffen, der für das scharfe Sehen zuständig ist. Dieser Bereich auf der Netzhaut wird als „Makula“ oder „Gelber Fleck“ bezeichnet.

Makuladegeneration
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Makuladegeneration

Bei einer Makuladegeneration ist der funktionale Bereich der Netzhaut im Auge betroffen, der für das scharfe Sehen zuständig ist. Dieser Bereich auf der Netzhaut wird als „Makula“ (makula lutea – „der Punkt des schärfsten Sehens“) oder „Gelber Fleck“ bezeichnet. Der Begriff „Degeneration“ umschreibt eine funktionelle und/oder morphologische Veränderung, die mit einem Verlust bestimmter Fähigkeiten einhergeht.

Im Verlauf einer Makuladegeneration werden die Sinneszellen auf der Netzhaut, die für das Sehen in der Mitte des Gesichtsfelds verantwortlich sind, nicht mehr ausreichend versorgt und sterben ab. Typisch für eine Makuladegeneration ist daher, dass der Betroffene gerade den Bereich, den er scharf sehen möchte, zunehmend nur verschwommen erkennt. Der Betroffene sieht beispielsweise auf eine Uhr oder einen Gesprächspartner: Er kann zwar die Uhr und die Umgebung erkennen, doch die Uhrzeit im Zentrum sieht er nicht. Ebenso sieht er sein Gegenüber, doch er kann dessen Gesichtszüge nicht klar erkennen.

Symptome einer Makuladegeneration

Typische Folgeerscheinungen einer Makuladegeneration sind eine allmähliche Abnahme der Sehfähigkeit beim Lesen und in den Weitsicht-Bereichen. Im Verlauf der Erkrankung nimmt meist das Kontrastsehen ebenso ab wie die Fähigkeit, Farben zu unterscheiden. Das Auge kann sich nur noch schwer an geänderte Lichtverhältnisse anpassen und reagiert empfindlicher auf Blendung. In letzter Konsequenz kann eine Makuladegeneration zur Erblindung des Betroffenen führen.

Welche Formen von Makuladegeneration gibt es?

In der Augenmedizin unterscheidet man eine juvenile und eine senile Makuladegeneration. Die juvenile Form der Makuladegeneration ist erblich bedingt und tritt relativ selten auf. Weitaus häufiger ist die altersbedingte (senile) Makuladegeneration, die ihrerseits wiederum in zwei Arten eingeteilt wird: die trockene und die feuchte Makuladegeneration. Den größten Teil der Erkrankungen macht die trockene Makuladegeneration mit rund 80 bis 90 Prozent der Fälle aus.

Bei einer Makuladegeneration ist die Pigmentschicht der Netzhaut, das sogenannte retinale Pigmentepithel, betroffen. Dieses Gewebe ist wichtiger Bestandteil der für das Sehen verantwortlichen fotochemischen Reaktionen. Genetisch oder aber altersbedingt gelingt es dem Körper nicht, die bei der fotochemischen Reaktion anfallenden Ablagerungen, sogenannte Drusen, die hauptsächlich aus Lipiden bestehen, abzubauen. Je nach Lage und Menge der Ablagerungen kommt es zu einem allmählichen Verlust der Sehkraft oder aber zu einer schnellen Verschlechterung des Sehvermögens, da das Gewebe nicht mehr ausreichend versorgt werden kann.

Mit zunehmender Ausbreitung der Drusen auf der Netzhaut steigt das Risiko, an einer feuchten Makuladegeneration zu erkranken. Bei einer feuchten Makuladegeneration, die prozentual rund 10 bis 15 Prozent der Fälle ausmacht, kommt es zu einer Ausbildung von Blutgefäßen bis in den Bereich der Sinneszellen. Entweder entstehen diese Gefäße veranlagungsbedingt oder aber sie sind eine Folge der Unterversorgung des Netzhautgewebes. Diese Blutgefäße sind wenig stabil und neigen zu Einblutungen in den Bereich der Netzhaut, sodass die betroffenen Sinneszellen geschädigt werden und es zu einer rapiden Verschlechterung der Sehfähigkeit kommen kann.

Vorbeugungsmaßnahmen gegen eine Makuladegeneration

Vorbeugende Maßnahmen gegen eine Makuladegeneration gibt es nicht. Es gibt jedoch einige Risikofaktoren, die das Auftreten einer Makuladegeneration ungünstig beeinflussen können. Neben einer genetisch bedingten Veranlagung zählen zu den Risikofaktoren Rauchen, Bluthochdruck und Übergewicht. Auch eine dauerhafte, übermäßige Belastung des Auges durch Licht und UV-Strahlung werden von Wissenschaftlern als Risikofaktoren eingestuft.

Durch den oftmals schleichenden Prozess der Verschlechterung des Sehvermögens bleibt eine Makuladegeneration oft lange Zeit unentdeckt. Früherkennungsuntersuchungen beim Augenarzt ab dem 40. bis 50. Lebensjahr können gewährleisten, dass gerade bei einer familiären Disposition für diese Augenerkrankung rechtzeitig eingegriffen werden kann. Ein erster Test, ob sich die Sehfähigkeit verschlechtert hat, kann jeder von Zeit zu Zeit mit dem sogenannten Amsler-Gitter-Test selbst durchführen. Bei diesem Test schaut man auf ein regelmäßiges Gitter aus waagerechten und senkrechten Linien. Wer beim Betrachten des Gittermusters feststellt, dass das Auge diese Strukturen unregelmäßig wahrnimmt, sollte einen Besuch beim Augenarzt nicht lange aufschieben.

Häufigkeit der Makuladegeneration

Eine Makuladegeneration kann in seltenen Fällen von Geburt an vorliegen oder im Laufe des Lebens auftreten. Der mit Abstand überwiegende Anteil der Fälle einer Makuladegeneration tritt jedoch mit zunehmendem Alter etwa ab dem 50. Lebensjahr auf. Diese Fälle werden als altersbedingte oder senile Makuladegeneration bezeichnet und unter dem Kürzel AMD zusammengefasst. Eine altersbedingte Makuladegeneration ist eine der häufigsten Ursachen für die Erblindung von Menschen. In Deutschland leiden rund 2 Millionen Menschen an einer Makuladegeneration. Die Tendenz ist aufgrund der steigenden Lebenserwartung ebenfalls steigend.

Pia-Susan Berger-Bügel

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