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Morbus Crohn

Morbus Crohn gehört zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Mit ungefähr 40 % befällt die Erkrankung vorwiegend das Ileum (= unterer Teil des Dünndarms) und das Kolon (= Teil des Dickdarms).

Morbus Crohn
© iStock - wildpixel

Therapie von Morbus Crohn

Häufig geht es dem Patienten äußerst schlecht, wenn er zum Arzt geht und dann die Diagnose Morbus Crohn erhält. Vordergründiges Ziel ist es daher, wieder einen beschwerdefreien Zustand herzustellen, danach die Remission (= vorübergehendes Zurückgehen des Krankheitszustandes) zu erhalten und weitere Schübe zu verhindern. Die Art der Therapie ist von der Entzündungsaktivität abhängig.

Konservative Medizin

In der Behandlung von Morbus Crohn werden z. B. Medikamente eingesetzt, die 5-Aminosalizylsäure (entzündungshemmender Wirkstoff, Derivat der Salizylsäure) oder Glukokortikoide (z. B. Budesonid oder Prednisolon) enthalten. Glukokortikoide sind Medikamente auf der Basis von Hormonen, die aus der Nebennierenrinde gewonnen werden.

Reagiert der Patient auf eine der Substanzen allergisch oder auch resistent, können Azathioprin oder b-Mercaptopurin als Immunsupressiva (= immununterdrückendes Medikament) verschrieben werden. Diese Arzneimittel schwächen das Immunsystem, sodass die Aktivität des Immunsystems im Darm verringert wird und dieses so sein „Zerstörungswerk“ nicht fortsetzen kann. Wirken diese Medikamente nicht ausreichend, um die Entzündungen endgültig einzudämmen, kann den Betroffenen der Wirkstoff Infliximab verabreicht werden. Dieser zählt zu den so genannten TNF alpha Hemmern und Biologika, das heißt, sein Aufbau ähnelt körpereigenen Antikörpern. Durch die Hemmung des Entzündungsbotenstoffes TNF alpha können die infolge der Entzündung entstandenen Schäden an der Darmschleimhaut abheilen. Um die Remission zu erhalten, wird eine regelmäßige Infusion im Abstand von etwa acht Wochen empfohlen.

Die Verordnung vom schwächsten zum stärksten Medikament nennt man Step-Up-Methode. Einen anderen Ansatz hat die Top-Down-Methode, bei der man die Behandlung mit dem stärksten Medikament beginnt, um so die Entzündung im Darm schnellstmöglich zum Erliegen zu bringen. Diese Form der Behandlung birgt einige Risiken und verursacht höhere Kosten.

Zwischen den Schüben wird der Patient individuell auf eine medikamentöse Behandlung eingestellt, die die Schübe verhindern soll. Zweck dieser Behandlung ist die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten. Insbesondere den Jüngeren unter ihnen soll ein annährend normales Leben ermöglicht werden.

Operative Medizin bei Morbus Crohn

Als letzte Möglichkeit wird oft die Operation in Betracht gezogen, während der eine Darmresektion, d. h. eine Entfernung des krankhaften Darmabschnitts, vorgenommen wird. Jedoch verspricht dies keine vollständige Heilung des Morbus Crohn, denn der ungesunde Bakterienbefall aufgrund genetischer Ursachen kann dadurch nicht behoben werden.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten

Neben der konservativen Medizin gibt es diverse andere Ansätze, die Schübe zu unterbinden oder deren Häufigkeit zu reduzieren. So hilft eine gesunde Ernährung ebenso wie eine gesunde Lebensweise, z. B. ohne zu Rauchen, ohne übermäßigen Alkoholkonsum und ohne viel Stress. Entspannungstechniken wie Autogenes Training können unter Umständen hilfreich sein. Bei Kindern und Jugendlichen besteht die Therapie bei Morbus Crohn in erster Linie aus einer Umstellung der Ernährung.

Jana Klünsch

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