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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Mit MS aktiv leben

Menschen mit MS können ein aktives Leben führen. Auch mit Bewegungseinschränkungen müssen sie nicht zwangsläufig auf die schönen Dinge des Lebens – Treffen mit Freunden, Sport, Reisen usw. – verzichten. Natürlich gibt es Momente oder Tage, an denen es schwerfällt, aktiv zu bleiben. Es gibt Tage, an denen die mit der MS einhergehenden Beschwerden wie Fatigue oder Schmerzen so stark sein können, dass allein der Gedanke an Aktivität anstrengt.

Wichtig ist jedoch, sich nicht völlig aus dem gesellschaftlichen Leben zurückzuziehen, sondern in dem Maß, in dem es jeweils möglich ist, die Dinge zu tun, die Freude bereiten und das Leben lebenswert machen. Denn ein sozialer Rückzug kann u. U. zur Entstehung von Ängsten und Depressionen beitragen und körperliche Probleme verschlimmern. Angenehme Unternehmungen tragen dazu bei, Beschwerden eine Zeit lang weniger stark wahrzunehmen. Manche Aktivitäten helfen sogar, Funktionseinschränkungen des Körpers zu überwinden bzw. weiteren Einschränkungen vorzubeugen.

Angehörige und Freunde einbeziehen

Viele Menschen mit MS benötigen bei bestimmten Aktivitäten Unterstützung – das sollten sie ihren Freunden mitteilen. Die meisten Freunde werden bereit sein zu helfen, falls das nötig sein sollte. Deshalb ist es in jedem Fall sinnvoll, Freunde und eventuell auch nähere Bekannte über die MS aufzuklären. Das macht vieles leichter und man muss nicht so viel erklären, z. B. warum man an manchen Tagen lieber nicht aus dem Haus geht oder bei einem Treffpunkt darauf geachtet werden sollte, dass dieser möglichst ebenerdig liegt. MS-Betroffene, die offen über ihre Krankheit sprechen, haben i. d. R. weniger Probleme mit ihren sozialen Kontakten, da diese wissen, was sie ihrem Freund mit MS zumuten können und was nicht.

Bewegung ist möglich

Wer rastet, der rostet – das Sprichwort gilt auch für Menschen mit MS. MS-Betroffene, die sich regelmäßig bewegen, tragen dazu bei, Bewegungseinschränkungen vorzubeugen. In den Fällen, in denen es trotzdem zu Funktionseinschränkungen etwa der Gliedmaßen kommt, haben Trainierte den Vorteil, über eine stärkere Muskulatur zu verfügen, womit sich manche Probleme zumindest teilweise ausgleichen lassen. Außerdem wirkt sich regelmäßige Bewegung positiv auf die Psyche und das allgemeine Wohlbefinden aus: Menschen mit einer gewissen Fitness fühlen sich sicherer in Bezug auf ihren Körper. Zudem baut Sport Stresshormone ab und entspannt. Durch die Ausschüttung von körpereigenen Glückshormonen, den Endorphinen, beim Sport fühlen sich Menschen, die körperlich aktiv sind, wohler und sind positiver gestimmt.

Ob man sich für eine bestimmte Sportart entscheidet, regelmäßig spazieren geht, Fahrrad fährt oder ohne den geringsten Leistungsgedanken schwimmt, ist dabei egal. Auch Gymnastik, Physiotherapie oder Yoga tragen dazu bei, dass der Körper weniger steif ist und sich Muskelverspannungen lösen. Menschen, die im Rollstuhl sitzen, können ebenfalls Sport treiben – es gibt zahlreiche Sportarten, die vom Rollstuhl aus ausgeübt werden können. Wer sich näher über Rollstuhlsport informieren möchte, kann sich an den Deutschen Rollstuhl-Sportverband e. V. wenden. MS-Betroffene, die wegen ihrer Krankheit Hemmungen haben, gemeinsam mit Gesunden Sport zu treiben, finden in einer MS-Selbsthilfegruppe in der Nähe sicher Gleichgesinnte, mit denen zusammen es viel leichter fällt, sich regelmäßig zum Training aufzuraffen.

Mit MS unterwegs

Mit MS auf Reisen zu gehen, fällt vielen Betroffenen zunächst schwer. Da ist z. B. die Angst vor einem erneuten Schub, der während des Urlaubs eintreten könnte, und manche Erkrankten stellen sich die Frage, ob sie sich eine Reise überhaupt zumuten können. Wiederum andere befürchten, im Urlaub nicht Dinge unternehmen zu können, die ihnen Freude bereitet haben, weil Beschwerden wie die Fatigue z. B. Stadtbesichtigungen erschweren.

So sollte etwa die Auswahl des Reiseziels bzw. die Art der Reise an eventuell vorliegende Einschränkungen und Beschwerden angepasst werden. MS-Patienten, die vom Uhthoff-Phänomen betroffen sind, sollten z. B. Ziele meiden, wo zur geplanten Reisezeit besonders hohe Temperaturen herrschen. Das Wunschziel kann zu einer anderen Jahreszeit bereist werden, wenn es dort weniger heiß ist. Wer mit dem Rollator oder Rollstuhl unterwegs ist, sollte auf die Barrierefreiheit der Unterkunft am Urlaubsort achten. Menschen mit MS, die von Fatigue betroffen sind, sollten anstelle einer Bildungsreise mit eng getakteten Besichtigungsterminen lieber auf eigene Faust eine Reise zum Wunschziel unternehmen und sich die Sehenswürdigkeiten im eigenen Rhythmus anschauen.

Weitere Freizeitaktivitäten

Neben Sport, Freunden treffen und reisen gibt es eine Vielzahl von Freizeitaktivitäten, die Menschen mit MS erhalten bleiben. Gartenarbeit etwa ist i. d. R. auch mit MS möglich. Es gibt eine Vielzahl von Spezialwerkzeugen, die Tätigkeiten im Garten erleichtern. Im Garten können Menschen mit MS ihrer Belastbarkeit entsprechend arbeiten, Pausen sind jederzeit möglich. Musik machen, malen, schreiben, lesen – all diese Freizeitbeschäftigungen sind oft auch mit MS möglich, auch wenn dafür u. U. spezielle Hilfsmittel nötig sind. Andere Menschen, die ähnliche Interessen haben und mit denen man sich austauschen kann, findet man im Internet. Dort gibt es Gruppen und Foren für Vielleser, Hobbymusiker, Briefmarkenfreunde, Kinofans und viele andere Aktivitäten. So können auch Menschen mit MS leicht neue Kontakte knüpfen und aufrechterhalten. Auf der Website des Bundesverbands der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft und den Seiten der Landesverbände können sich MS-Kranke zudem mit anderen Betroffenen vernetzen. Über diesen Austausch entstehen u. U. neue Freundschaften und Kontakte, die sich nicht nur aufs Internet beschränken müssen.

Quelle: Befund MS 2/2016

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