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Nachtblindheit

Unter Nachtblindheit versteht man die mangelhafte oder fehlende Anpassung der Augen an die Dämmerung und die Dunkelheit. In der Medizin wird Nachtblindheit auch als Hemeralopie oder Nyktalopie bezeichnet.

Nachtblindheit
© iStcok - SbytovaMN

Diagnose einer Nachtblindheit

Der Augenarzt kann die Ursache der Nachtblindheit feststellen

Wer merkt, dass er nachts immer weniger sieht und unter Nachtblindheit leidet, sollte unbedingt den Augenarzt aufsuchen, um der Ursache der Fehlsichtigkeit auf den Grund zu gehen. Die Diagnose ist wichtig, da sich hinter dem Symptom der Nachtsichtigkeit eine ernsthafte Erkrankung verbergen kann.

Wovon man eine Nachtblindheit unterscheiden muss

In der vollständigen Dunkelheit kann niemand etwas sehen. Im Dämmerlicht und nachts arbeitet das Auge anders und die Leistungsfähigkeit des Auges ist nachts eingeschränkt. Wenn man Schwierigkeiten hat, sich bei schlechten Beleuchtungsverhältnissen zu orientieren, leidet man nicht unbedingt unter Nachtblindheit. Bei wenig Licht sind die Pupillen weiter geöffnet, und der Bereich, der scharf wahrgenommen wird, ist kleiner. Darüber hinaus arbeiten die Farben wahrnehmenden Zapfen-Rezeptoren in der Dunkelheit nicht und wir können lediglich Schwarz-Weiß-Kontraste wahrnehmen. Auch dauert es eine Weile, bis sich das Auge an die schlechteren Lichtverhältnisse gewöhnt hat. Jemand, der unter Nachtblindheit leidet, ist in der Dämmerung und nachts tatsächlich blind und kann im besten Fall noch Umrisse seiner Umgebung wahrnehmen.

Das Gespräch mit dem Arzt über das Symptom der Nachtblindheit

Im Gespräch mit dem Augenarzt wird dieser zunächst herausfinden, ob es eine familiäre Disposition für Nachtblindheit gibt. Eine angeborene Form der Nachtblindheit gehört zu den häufigsten Diagnosen beim Symptom Nachtblindheit. In diesem Fall liegt eine essenzielle Nachtblindheit vor, bei der die Rezeptoren im Auge für die Wahrnehmung von Hell-dunkel-Kontrasten geschwächt sind. Das Phänomen der Nachtblindheit kann bei den Betroffenen von Geburt an vorhanden sein oder erst im Laufe des Lebens auftreten.

Diagnose der Nachtblindheit: Nyktometer misst den Grad

Um die Fähigkeit des Auges zu messen, Gegenstände auch noch bei geringer Beleuchtung wahrzunehmen, setzt der Augenarzt ein Nyktometer (Nachtmessgerät) ein. Mit einem Nyktometer kann der Augenarzt diagnostizieren, inwieweit bei dem Patienten die Sehschärfe unter geringen Beleuchtungsverhältnissen eingeschränkt ist. Diese Untersuchung wird zusätzlich mit Blendungseffekten durchgeführt, um eine Diagnose treffen zu können, wie lange das Auge benötigt, um auf die grelle Beleuchtung zu reagieren.

Bei dieser Untersuchung sitzt der Patient vor einem optischen Gerät und schaut in einen vom Außenlicht abgeschlossenen Apparat. Damit wird eine Dämmerungs- beziehungsweise Nachtsichtsituation simuliert. Auf dem Bildschirm erscheinen Objekte, Buchstaben oder Zahlen, die der Patient benennen muss. Im Anschluss an diesen Test hat der Arzt einen Wert, der aussagt, welches die niedrigste Leuchtdichte ist, die der Patient wahrnehmen kann. Liegt dieser Wert unter der Grenze der Norm, spricht man von einer Nachtblindheit.

Retinopathia pigmentosa als Ursache der Nachtblindheit

Eine recht selten vorkommende vererbbare Erkrankung ist die Retinopathia pigmentosa. Bei dieser Erkrankung kommt es zu Fehlfunktionen von Teilen der Netzhaut und zu ihrer teilweisen Zerstörung, sodass die für das Hell-dunkel-Sehen verantwortlichen Stäbchen-Rezeptoren auf der Netzhaut nicht richtig arbeiten können. Um die mögliche Diagnose einer Retinopathia pigmentosa zu bestätigen, führt der Augenarzt eine weitere Untersuchung durch. Ein Elektroretinogramm/ERG misst die Aktivität der auf der Netzhaut befindlichen Stäbchen und Zapfen. Mit dieser Methode kann der Augenarzt feststellen, wie weit die Zerstörung der für eine Nachtblindheit verantwortlichen Stäbchen-Rezeptoren fortgeschritten ist.

Eine erworbene Nachtblindheit durch Vitamin-A-Mangel

Ein Mangel an Vitamin A in der Ernährung oder als Folge einer Magen-Darm-Erkrankung kann für eine ganze Reihe von Symptomen verantwortlich sein. Dazu gehören erhöhte Infektanfälligkeit, Trockenheit der Haare, Haut und Nägel und Haarausfall. Auch Symptome, die den Betroffenen zum Augenarzt führen wie verringerte Sehstärke, hohe Lichtempfindlichkeit oder eben Nachtblindheit können eine Folge eines Vitamin-A-Mangels sein. Die Diagnose eines möglichen Vitamin-A-Mangels kann der Arzt anhand einer Blutuntersuchung stellen.

Nachtblindheit als Folge einer anderen Grunderkrankung

Nachtblindheit ist eine Folgeerscheinung einer Diabetes-Erkrankung. Die Diagnose, dass die vorliegende Nachtblindheit im Zusammenhang mit der Diabetes-Erkrankung steht, kann der behandelnde Augenarzt im Vorfeld bei einer ausführlichen Anamnese eingrenzen.

Nachtblindheit und Einschränkungen bei der Berufswahl

Die Diagnose einer Nachtblindheit ist für einige Berufsgruppen erforderlich. Piloten, Schiffsführer und Kraftfahrer müssen ein Attest vorlegen, das ihre Tauglichkeit zum Nachtsehen bescheinigt. Allgemein ist es auch für Autofahrer, die unter Umständen auch nachts und in der Dämmerung im Straßenverkehr unterwegs sind, wichtig, dass sie auch unter schwierigen Beleuchtungsverhältnissen ausreichend Sehvermögen haben.

Pia-Susan Berger-Bügel

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