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Neurodermitis

Neurodermitis ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung, die von einem starken Juckreiz und trockener Haut gekennzeichnet ist. Auf der Haut entstehen rote, entzündliche, schuppende Ekzeme, die gelegentlich auch nässen.

Neurodermitis
© iStock - Kwarkot

Nahrungsmittelergänzungen bei Neurodermitis

Damit alle Abläufe im menschlichen Körper reibungslos funktionieren, brauchen die Zellen bestimmte Stoffe, die der Körper nicht selbst herstellen kann und die ihm mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Dazu gehören Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Bei einer einseitigen Ernährung oder infolge von Erkrankungen kann es zu einem Mangel an bestimmten Stoffen kommen. Der reibungslose Ablauf der Körperfunktionen ist gestört, die Folge können Krankheiten sein.

Auch an der Entstehung von Allergien kann ein Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen oder Spurenelementen beteiligt sein. Deshalb ist es gerade für Allergiker so wichtig, den Körper ausreichend mit diesen Stoffen zu versorgen. Über die Nahrung ist das manchmal schwierig, vor allem, wenn man sich auf eine ganz bestimmte Art und Weise ernähren muss oder will. Veganer beispielsweise müssen gut darauf achten, genug Vitamin B12 zu sich zu nehmen. Deshalb kann es u. U. sinnvoll sein, Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, die den Mangel an bestimmten Stoffen ausgleichen. Allerdings sollten Allergiker zuvor mit ihrem Arzt sprechen, ob er die Einnahme für sinnvoll hält, und fragen, ob es unerwünschte Wechselwirkungen mit Medikamenten, die gegen die Erkrankung genommen werden, geben kann.

Positiv auf Allergien (z. B. Pollen- und Nahrungsmittelallergien) können sich die Vorstufe des Vitamins A, d. h. das Beta-Karotin, sowie die Vitamine C und E auswirken, die das Immunsystem stärken und u. U. eine überschießende Reaktion der Körperabwehr bremsen. Auch die Spurenelemente Zink und Selen können einen positiven Einfluss auf das körpereigene Abwehrsystem haben. Zink trägt zudem dazu bei, die Überaktivität der Mastzellen ein wenig einzudämmen, die den Stoff Histamin ausschütten, der die allergische Reaktion befördert.

Neurodermitis und Zinkmangel

Eine Studie türkischer Wissenschaftler von 2013 zeigte, dass Kinder mit Neurodermitis niedrigere Konzentrationen von Zink und Magnesium im Blutserum aufwiesen als gesunde Kinder. Daraus lässt sich zwar nicht zwingend schließen, dass ein Mangel an Zink und/oder Magnesium zu Neurodermitis führt, denn schließlich könnte auch die Neurodermitis den Mangel an diesen Stoffen hervorrufen. Aber es deutet einiges darauf hin, dass Zinkmangel Neurodermitis u. U. begünstigen kann. Denn Zink trägt dazu bei, Entzündungen zu lindern. Ganz grundsätzlich ist die Versorgung mit dem Spurenelement Zink laut der Nationalen Verzehrstudie II von 2008 in Deutschland nicht optimal. Der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zufolge sollen Frauen täglich 7 mg und Männer 10 mg zu sich nehmen, aber diese Werte erreichten nur maximal 83 % der Frauen und 62 % der Männer. Fragen Sie Ihren Arzt daher, ob es für Sie sinnvoll sein kann, Zink einzunehmen oder ein Mittel, das neben Zink auch Selen, Vitamin C, E oder Beta-Karotin (der Vorstufe von Vitamin A) enthält, die ebenfalls als entzündungshemmend gelten.

Ganz allgemein gilt: Bevor Sie als Allergiker oder von Neurodermitis Betroffener ein Nahrungsergänzungsmittel nehmen, lesen Sie sich die Liste der Inhaltsstoffe gut durch. Denn bestimmte Zusatzstoffe können u. U. Allergien oder Unverträglichkeiten hervorrufen oder verstärken.

Vitamin D und Vitamin-D-Mangel

Vitamin D produziert der Körper selbst unter Einfluss von Sonneneinstrahlung. Doch in unseren Breiten kann der menschliche Organismus oft nicht genug Vitamin D herstellen, da die Sonne häufig zu tief steht, als dass die Haut genug Vitamin D produzieren könnte. Da Vitamin D zudem nur in wenigen Nahrungsmitteln enthalten ist, ist ein Vitamin-D-Mangel daher in Deutschland nicht selten. Forscher vermuten, dass ein solcher Mangel an Vitamin D u. a. an der Entstehung von Autoimmunerkrankungen wie Psoriasis beteiligt sein könnte. Darauf deutet auch die Tatsache hin, dass Vitamin D das Hautbild bei Schuppenflechte oftmals verbessert. Daher hat man Vitamin-D-Abkömmlinge entwickelt, die als Cremes auf die Haut aufgetragen werden. Eine Studie der Universität Sao Paulo von 2013 zeigte zudem, dass sich der Hautzustand bei Psoriasis-Patienten auch nach der Einnahme von hoch dosiertem Vitamin D verbesserte, ohne Nebenwirkungen nach sich zu ziehen. Zu hohe Vitamin-D-Gaben bergen nämlich das Risiko für eine erhöhte Kalziumkonzentration im Körper, wodurch u. a. die Nieren geschädigt werden können. Allerdings war die Anzahl der Studienteilnehmer noch zu klein, um allgemeingültige Aussagen zu treffen. Dennoch: Womöglich kann es sinnvoll sein, bei Psoriasis Vitamin-D-Präparate einzunehmen. Fragen Sie Ihren Arzt, was dieser dazu meint.

Quelle: Allergikus 1/2015

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