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Nikotinsucht

Bei einer Nikotinsucht handelt es sich um eine durch den Konsum von Tabakwaren hervorgerufene Abhängigkeit. Die Nikotinsucht kann durch das Rauchen von Zigaretten, Zigarillos, Zigarren oder und durch das Kauen oder Schnupfen von Tabak ausgelöst werden.

Nikotinsucht
© iStock - Terroa

Therapie von Nikotinsucht

Wer sich von seiner Nikotinsucht befreien möchte, der kann nur einen Weg gehen – und seinen Tabakkonsum endgültig stoppen. Wer mit dem Rauchen aufhört, bei dem treten häufig Entzugserscheinungen auf. Viele Raucher werden deshalb rückfällig. Es gibt jedoch verschiedene Methoden, die das Aufhören begünstigen.

Die richtige Einstellung

Der erste Weg zur erfolgreichen Entwöhnung ist die richtige innere Einstellung. Gute Erfolgschancen bestehen nur dann, wenn ein Raucher auch wirklich aufhören möchte. Diese Willensstärke ist notwendig, um sich den Entzugserscheinungen entgegenzustellen und dem Verlangen nach der nächsten Zigarette nicht sofort wieder nachzugeben. Jeder, der aufhören möchte, muss sich dessen bewusst sein – es werden Entzugserscheinungen auftreten, die den Entzug nicht leicht machen.

Die Schluss-Punkt-Methode

Die Schluss-Punkt-Methode ist die heute grundsätzlich eingesetzte Herangehensweise an eine Nikotinentwöhnung. Dabei wird ab einem bestimmten Zeitpunkt mit dem Rauchen aufgehört, ohne vorherige Maßnahmen wie beispielsweise eine Reduktion des Zigarettenkonsums zu ergreifen. Diese Methode zeigte in Studien die höchste Erfolgsquote, kann mit fast allen weiteren Methoden zur Unterstützung des Nichtrauchens kombiniert werden und wird daher auch von fast allen fundierten Programmen zur Rauchentwöhnung angewendet.

Die Reduktionsmethode

Die Reduktionsmethode ist im Vergleich der Schluss-Punkt-Methode unterlegen. Bei dieser Methode wird der Zigaretten- und damit auch der Nikotinkonsum langsam reduziert. Nachteil dieser Methode ist, dass die zum Ende verbliebenen letzten Zigaretten für die Betroffenen stark an Bedeutung gewinnen und so das endgültige Aufhören erschweren.

Medizinische Unterstützung

Wer sich allein durch seine Willenskraft dem Entzug nicht gewappnet fühlt, sollte seinen Arzt zu Rate ziehen. Der kann seinen Patienten wichtige Hilfe leisten, indem er sie bei der Rauchentwöhnung begleitet, unterstützt und berät. Zudem besteht die Möglichkeit, durch die Verschreibung bestimmter Medikamente auftretende Entzugserscheinungen zu mildern.

Es gibt zwei Wirkstoffe, die bei einer Nikotinentwöhnung eingesetzt werden, Vareniclin und Bupropion. Diese Medikamente sind verschreibungspflichtig und dürfen nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden. Beide Medikamente minimieren das Auftreten von Entzugserscheinungen und damit das Verlangen nach der nächsten Nikotindosis, sind allerdings nicht nebenwirkungsfrei. Sie können beispielsweise Schlafstörungen und Kopfschmerzen auslösen, aber auch in seltenen Fällen zu Stimmungs- und Verhaltensveränderungen der Betroffenen führen. Personen mit psychischen Erkrankungen bedürfen daher einer sehr engen ärztlichen Betreuung, wenn diese Medikamente eingesetzt werden sollen.

Nikotinersatzpräparate

Nikotinersatzpräparate sind in den unterschiedlichsten Varianten erhältlich – als Pflaster, Kaugummi, Lutschtablette, Nasenspray oder auch als Inhalator. Solche Präparate werden über mehrere Wochen angewendet und beinhalten eine stufenweise Reduktion des Nikotins. Wichtig ist hier eine fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker, um die Wahl des richtigen Produkts für den jeweiligen Patienten zu gewährleisten. Ziel dieser Präparate ist es, die Entzugserscheinungen zu verringern. Dies tun sie erwiesenermaßen auch, aber sie können die Entzugserscheinungen nicht vollkommen abstellen. Wer gegen seine Nikotinsucht ankämpft, sollte sich darüber im Klaren sein, dass diese Präparate eine wertvolle Unterstützung sein können, aber keinen Ersatz für eine mangelnde Willensstärke sind.

Verhaltenstherapie

Eine unterstützende Maßnahme für Menschen während einer Rauchentwöhnung ist eine Verhaltenstherapie. Dabei werden die bisherigen Gewohnheiten des Nikotinsüchtigen genau analysiert und die Ursachen für das Verlangen nach einer Zigarette herausgearbeitet. Sind diese Ursachen einmal bekannt, können in der Anfangsphase des Nichtrauchens Situationen, die das Verlangen nach einer Zigarette hervorrufen, bewusst umgangen werden. Im Verlauf der Therapie werden dann Strategien erlernt, wie mit solchen Situationen auch ohne den Griff zur Zigarette umgegangen werden kann.

Weitere Methoden zur Therapie von Nikotinsucht

Es gibt eine Reihe weiterer Methoden, die wertvolle Unterstützung auf dem langen Weg in eine nikotinfreie Zukunft bieten können. Bei manchen ist die Wirksamkeit nicht wissenschaftlich erwiesen, dennoch können auch diese Methoden einen Versuch Wert sein, wenn sich der Patient selbst Hilfe davon verspricht. Zudem ist es bei einer Nikotinentwöhnung in der Regel problemlos möglich, verschiedene Methoden miteinander zu kombinieren.

Bekannt ist vor allem die Hypnosetherapie, bei der das Unterbewusste des Patienten in den Fokus gerückt wird. Es wird angenommen, dass das Unterbewusstsein den Raucher in seiner Nikotinabhängigkeit hält, weil dort Verhaltensmuster und Gewohnheiten verankert sind. In den Hypnosesitzungen wird versucht, diese Verankerung der Rauchgewohnheit zu lösen und auch im Unterbewusstsein eine positive Einstellung zum Nichtraucherdasein hervorzurufen.

Auch die Akupunktur ist mittlerweile weit verbreitet, was die Raucherentwöhnung angeht. Dabei werden verschiedene Punkte des Körpers mit Akkupunkturnadeln oder einem Laser stimuliert, wodurch beispielsweise gezielt Symptomen einer Entzugserscheinung entgegengewirkt werden kann.

Weitere unterstützende Maßnahmen können eine Aversionstherapie oder autogenes Training sein.

Lydia Köper

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