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Psoriasis

Psoriasis bezeichnet in der medizinischen Fachsprache die Schuppenflechte. Dabei handelt es sich um eine chronische, nicht ansteckende Hautkrankheit, die sich in silbrigweißen Schuppen und entzündlich geröteter Haut äußert.

Psoriasis
© iStock - webphotographeer

Diagnose von Psoriasis

Psoriasis (Schuppenflechte) lässt sich meistens anhand der für diese Hautkrankheit typischen Merkmale erkennen. Besonders charakteristisch sind dabei die drei Psoriasis Phänomene: Das Kerzenfleck-Phänomen, das Phänomen des letzten Häutchens und das Auspitz-Phänomen, auch bekannt als „blutiger Tau“.

Dennoch muss der Mediziner andere Krankheiten, die mit ähnlichen Symptomen einhergehen wie Psoriasis, ausschließen, um die sichere Diagnose Psoriasis stellen zu können. Vor allem dann, wenn die Symptome der Psoriasis nicht sehr stark ausgeprägt sind, helfen dem Mediziner bei der Differenzialdiagnose neben den Phänomenen gegebenenfalls auch Gewebeproben.

Bei der Biopsie wird genau untersucht, ob die oberste Hautschicht Veränderungen wie Verdickung, Verhornung oder Entzündungen aufweist. Unter dem Mikroskop finden sich in der Regel zudem mehr Abwehrzellen, bestehend aus weißen Blutkörperchen und Fresszellen, wenn es sich tatsächlich um eine Psoriasis handelt.

Sofern die Gelenke betroffen sind, können auch Röntgenaufnahmen der Gelenke durch entsprechende Veränderungen Aufschluss über das Vorliegen einer Schuppenflechte (Psoriasis) geben. Eine Blutuntersuchung zur Diagnose der Psoriasis mit Gelenkbefall ist ebenfalls üblich und hilft dabei, die Psoriasis von anderen entzündlichen Gelenkerkrankungen zu differenzieren.

Drei Phänomene zur Diagnose von Psoriasis

Verschiedene, vom Fachmann als Kratzphänomene bezeichnete, Anzeichen helfen bei der Diagnose einer Psoriasis. Hierzu zeigen sich folgende Erscheinungsbilder, wenn die Haut an den betroffenen Stellen vorsichtig abgekratzt wird. Kratzt man auf der von Psoriasis betroffenen Stelle, einer so genannten Plaque, so zeigt sich zunächst eine Aufhellung der Schuppenschicht. Diese sieht aus wie die Kratzspur, die man auf einer Wachskerze hinterlässt, wenn man mit dem Fingernagel darüber schabt. Dieses Phänomen wird daher auch als Kerzenfleckphänomen betitelt.

Das letzte Häutchen ist ein weiteres Charakteristikum der Schuppenflechte. Werden die Schuppen an der Oberfläche entfernt, so tritt darunter ein glänzendes Häutchen zutage, das die letzte Barriere zum rohen Fleisch zu bilden scheint. Wird auch hier noch weitergekratzt, zeigen sich punktförmige Blutungen, die als Auspitzphänomen oder auch „blutiger Tau“ bezeichnet werden.

Diagnose verschiedener Psoriasis-Formen

Die gewöhnliche Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) zählt zu den häufigsten Formen und zeigt sich entweder in Form von großflächig, mitunter gar zusammenwachsenden Arealen (Psoriasis geographica) oder kleinen, Streichholzkopf großen Herden (Psoriasis punctata) am ganzen Körper. Besonders gerne werden dabei Körperregionen befallen, die stark durchblutet sind. Psoriasis tritt somit vornehmlich an Ellenbogen und Knien, Kopfhaut, Gesäß, aber auch Brust, Rücken, Geschlechtsorgane und Augenbrauen auf.

Bei der Diagnose sind allerdings auch Sonderformen der Psoriasis zu beachten, die teilweise nicht nur sehr selten sind, sondern auch die Diagnose an sich erschweren, weil zum Beispiel die für Schuppenflechte charakteristische Schuppenbildung fehlt, wie es bei der Psoriasis inversa der Fall ist.

Sonderformen der Psoriasis

Psoriasis inversa

Diese Form der Schuppenflechte zeigt sich in Form von scharf begrenzten Rötungen, die hauptsächlich in Körperfalten auftritt und daher schnell als Wundheit oder Pilzinfektion abgetan wird. Eine Schuppenbildung tritt hierbei nicht auf, da diese durch die Reibung der Hautfalten aneinander direkt abgelöst werden.

Psoriasis guttata

Oft stellt sich eine beginnende Psoriasis mit zahlreichen sehr kleinen Herden ein, die nur tröpfchengroß, aber über Rumpf und Extremitäten verteilt sind. Häufig findet sich diese Form der Psoriasis, die meistens durch eine bakterielle Infektion ausgelöst wird, bei jungen Patienten. Die Diagnose der Psoriasis guttata genießt meist gute Prognosen. Bei entsprechender Therapie heilt sie meist nach wenigen Wochen ab.

Nagelpsoriasis

Eine Beteiligung der Nägel zeigt sich bei vielen Formen der Schuppenflechte. Oft sind die Veränderungen an Fuß-und Handnägeln aber von einem Nagelpilz nicht zu unterscheiden. Vielfach liegt dabei ohnehin eine Superinfektion vor, es ist also neben einer Nagelpsoriasis auch noch eine Pilzinfektion vorhanden.

Die Veränderungen bei einer Nagelpsoriasis drücken sich vor allem als typische Tüpfelnägel aus – punktförmige kleine Dellen im Nagel. Andere Erscheinungsformen der Nagelpsoriasis sind Nagelverfärbungen, krümelige zerstörte Nägel oder auch eine Ablösung der Nagelplatte vom Vorderrand.

Seltene Formen der Psoriasis

Neben der gewöhnlichen Psoriasis vulgaris und ihren Sonderformen gibt es auch Arten der Psoriasis, deren Diagnose nicht sehr häufig ist. Hierzu gehört unter anderem die Psoriatische Erythrodermie, bei der die für Psoriasis typische Verschuppung sehr gering, die entzündeten und verdickten Hautflächen allerdings sehr großflächig sind. Bei der Diagnose dieser Psoriasisform sind Begleitsymptome wie Fieber und Lymphknotenschwellungen häufig zu beobachten.

Auch die Pustulöse Psoriasis zählt zu den nicht häufig diagnostizierten und somit seltenen Erscheinungsformen der Schuppenflechte. Hierbei treten auf den großen Entzündungsherden zusätzlich Eiterbläschen auf – entweder am ganzen Körper oder auf Hand- und Fußflächen.

Judith Schomaker

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