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Brustkrebs

Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.

Brustkrebs
© iStock - praetorianphoto

Resilienz bei Brustkrebs

Aktivierung der Selbstheilungskräfte

Eines steht fest: Die Diagnose Krebs verändert alles! Man fällt in ein tiefes Loch, als würde einem der Boden unter den Füßen entzogen. Alles wird in Frage gestellt: Wie verändert sich die Partnerschaft, bleibt die Familie beisammen, wie verkraften es die Kinder, wie stehen die Finanzen, wie sage ich es meinem Chef und den Kollegen …? Die Meisten fallen in eine kurzzeitige Depression, was völlig verständlich ist. Die Frage ist nur, wie lange sollte man sich diesen blockierenden Zustand leisten oder besser: Kann man den weiteren Verlauf vielleicht selbst aktiv beeinflussen? Längst ist klar, dass sich Optimismus in allen Lebenslagen günstig auf die Vorhaben auswirkt. Inwieweit wir Menschen aber selbst „Herr“ des jeweiligen Geschehens sind, insbesondere bei der Bewahrung der Gesundheit oder dem Wiedererlangen derselben, ist zwischenzeitlich zwar gründlich erforscht, dennoch weder allseits bekannt und schon gar nicht von allen Medizinern anerkannt. Anders in den USA. Dort hat die integrative Medizin seit langem einen hohen Stellenwert. In Deutschland steckt diese Entwicklung neben diversen Ausnahmen doch noch in den Kinderschuhen. Experten meinen, sie käme mit 300 Jahren Verspätung. Deshalb gibt es viele Initiativen, die dieses Thema vorantreiben möchten.

Glückskinder – fallen vom Himmel oder können wir mehr, als wir glauben?

Die Aktivierung der Selbstheilungskräfte. Gott sei Dank steht dieser wichtige Behandlungsansatz nicht mehr länger unter der Rubrik „esoterischer Klimbim“, denn Wissenschaftlern ist es gelungen, die Veränderung der Zellen unter dem Einfluss von Entspannungstechniken und der Verbesserung sozialer Beziehungen zu messen. Wir können unsere Denkweisen, unsere Reaktionen auf diese äußeren Belastungen verändern. Verändert sich die Denkweise, verändern sich auch die Zellen. Diese Zusammenhänge sind mess- und nachweisbar geworden und hier liegt eine unglaubliche Chance für die Gesunderhaltung oder Genesung. Wir sind nicht mehr länger hilflos ausgeliefert, sondern können aktiv mit unseren Zellen „kommunizieren“.

Zusammenspiel verschiedener Faktoren

Körperliche, psychische und geistige Prozesse stehen in engem Zusammenhang. Viel zu lange ging die Schulmedizin von einer Autonomie des Gehirns aus. Tatsächlich spricht das Nervensystem die gleiche Sprache, wie das Immunsystem und hat enormen Einfluss auf den Geist. Gestresste Zellen wirken sich negativ auf das Immunsystem und somit auf die Gesundheit aus. Hier ist ganzheitliches Denken gefragt. Die Qualität der Ernährung, Bewegung und ein förderliches soziales Umfeld beeinflussen die Selbstheilungskräfte positiv. Sind die Voraussetzungen ungünstig, können problematische Verhaltensmuster – sog. Dysfunktionen – kognitiv umstrukturiert werden.

Ein Beispiel: Nicht alle Mediziner haben ein kommunikatives Talent. Viele Patienten berichten über die zerstörerische Wirkung, die die Art und Weise der Diagnoseübermittlung haben kann. Manche Ärzte geben sogar Prognosen über die zu erwartende Lebensdauer ab. Hiergegen sollte man sich entschieden wehren, denn ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient ist enorm wichtig. Dennoch: Gesundheit und Krankheit sind immer individuell zu betrachten und kein Arzt kann mit Sicherheit wissen, welch geistige Kraft sein Patient vielleicht aufbieten kann bzw. will. Sollte der Arzt Mut- und Hoffnungslosigkeit verbreiten, ist der Patientin zu empfehlen, sich zur klassischen Therapie schnellstmöglich zusätzliche Hilfe zu holen. Psychoonkologen, Gesprächstherapeuten und Entspannungsexperten werden dann versuchen, eine positive Umstrukturierung der Denk- und Sichtweise zu ermöglichen, die die Heilblockaden verringern. Generell ist zu empfehlen, grundsätzlich die klassischen Behandlungsmethoden wie Operation, Chemotherapie und Bestrahlung mit Komplementärmedizin zu verbinden.

Neues Verständnis gefährlicher Zusammenhänge

Bisher konnte man sich die Wirkkaskaden nicht erklären. Wie kann es sein, dass der Hausbau, die Prüfung, eine besonders belastende Situation so gut überstanden wurde und dann, als endlich alles geschafft war, kommt die Erkrankung. Eigentlich ist dies ganz einfach zu erklären. Während der Belastungsprobe schaltet sich das Notsystem ein, das kurzfristig lebensnotwendige Schutzsystem wird hochgefahren, Zwischenhirn und Nebennieren erhöhen die Adrenalinzufuhr, der Zuckerspiegel erhöht sich, die Muskeln ziehen sich zusammen, der Herzschlag beschleunigt sich, der Blutdruck wird erhöht sich, der Organismus gerät in Verteidigungsbereitschaft. Die Folge: Die Zellen arbeiten wie bei einer akuten Entzündung, alles ist gut, wir funktionieren. Dauert die Belastung längerfristig an, wirken sich die Schutzsysteme lebensbedrohlich aus, denn dafür sind sie nicht konzipiert. In einer zweiten Welle muss der Körper beruhigt werden. Die Zellen bieten nun eine Gegenreaktion an, Kortisol wird ausgeschüttet, dämpft die Erregung, reduziert mögliche Entzündungsredaktionen. Dies bewirkt, dass das Immunsystem heftig geschwächt wird. Dies ist der Moment, wo Krankheiten auffällig werden. Je höher die Dauerbelastung – umso stärker fällt die Gegenreaktion aus und damit eine Schwächung des Immunsystems.

Aktivierung der Selbstheilungskräfte

Wichtig ist, dass wir lernen, auf unseren Körper zu hören. Lernen, Grenzen zu akzeptieren und aktiv daran arbeiten, ein positives Umfeld zu schaffen. Manchmal muss man sich auch von langjährigen „Begleitern“ trennen. Aber ein Ende mit Schrecken ist allemal besser, als ein Schrecken ohne Ende, oder? Dies gilt während einer Krankheitsphase noch mehr, als während guter Gesundheit. Gesundung passiert individuell und was für den einen Patienten richtig war, muss dem anderen noch lange nicht dienlich sein. Meditationsexperten können hier lebenswichtigen Rat erteilen, dabei helfen, Mauern einzureißen und die Einstellung zu sozialen Beziehungen verbessern. Nachgewiesen ist, dass durch Entspannungsübungen der Grundrhythmus signifikant verändert werden kann. Das Einbeziehen von Partner, Familienmitgliedern und Freunden in die Entspannungstherapie zeigt wunderbare Erfolge, denn förderliche soziale Beziehungen sind der entscheidende Faktor bei der Heilung. Körperliche Berührungen, Zuspruch und Hoffnung lassen die Krankheit leichter besiegen. Ziel ist, eine neue, lebendige und bewegliche Sicht des Ganzen zu erlangen. Bleiben Sie gesund!

Corinna Saric
Mitglied des Vorstands von Susan G. Komen Deutschland e. V.

Quelle: Leben? Leben! 1/2015

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